Die deutliche Mehrheit der vermeintlichen Corona-Patienten kommt nicht wegen Corona ins Krankenhaus, teilt die Uniklinik Frankfurt mit. Das berichtet die Hessenschau. „Es kommen kaum noch Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in unsere Kliniken, sondern sie kommen wegen anderer Probleme und es wird dann mehr oder weniger zufällig auch eine Covid-Erkrankung im Aufnahme-Abstrich diagnostiziert“, erklärte Maria Vehreschild, Leiterin der Infektiologie.
Vehreschild schätzte den Anteil dieser Patienten auf 90 Prozent, sowohl auf der Intensiv- wie auch auf der Normalstation. Sie hätten kaum oder keine Symptome. Die Hessenschau stellte Frankfurt als „Ausnahme“ dar. Das Universitätsklinikum Marburg und Gießen teilte mit, das dies für nur rund 70 bis 80 Prozent gelte. Das Klinikum Fulda ging davon aus, etwa die „Hälfte“ aller Patienten sei auch tatsächlich wegen Corona in der Klinik.
In Berlin will man an den falschen Zahlen festhalten
Wenn bereits so hohe Zahlen als „Normalität“ gelten, dann ist fraglich, was die angeblichen Statistiken über Corona-Patienten auf Intensivstationen überhaupt noch aussagen. In Dänemark hatten solche Zahlenspiele einen Skandal losgetreten, der zum Ende der Maßnahmen im nördlichen Nachbarland führte. In Deutschland dagegen redet man sich die Manipulation auch noch schön.
Auch in Berlin zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Rund 100 Corona-Patienten liegen dort derzeit auf den Intensivstationen. Bei Vivantes erklärt man: Nur 30 Prozent davon sind auch wirklich deswegen im Krankenhaus, die Mehrheit liegt dort mit Corona als Nebendiagnose. Der Tagesspiegel geht davon aus, dass der Befund bei der Charité ähnlich ausfällt. Offensichtlich beginnt man nun auch in dieser Zeitung, die offiziellen Zahlen zu hinterfragen. Der Berliner Senat will dagegen an den falschen Zahlen festhalten.
Auch in Karlsruhe ergab eine Recherche des Welt-Reporters Tim Röhn, dass 80 Prozent der Patienten Corona nur als „Begleiterkrankung“ hatten.