Tichys Einblick
Entmenschlichende Rhetorik

Berliner Verkehrsbetriebe wollen „sauber” bleiben: Kein Essen, keine AfD

Die Berliner Verkehrsbetriebe fordern auf Social-Media dazu auf, man möge die Züge „sauber“ halten. Dazu ein Piktogramm mit durchgestrichenem Essen, aber auch ein durchgestrichener AfD-Schriftzug. Kritiker sprechen von Entmenschlichung und Ausgrenzung.

Screenprint: via twitter

In einer bemerkenswerten Parteinahme und Entmenschlichung haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf ihren Social-Media-Kanälen ein Bild veröffentlicht, in dem sie neben einem üblichen Piktogramm zum Verbot von Essen und Trinken in öffentlichen Verkehrsmittel auch einen durchgestrichenen Schriftzug AfD zeigten. Darunter steht der aus Bus und Bahn bekannte Hinweis „Danke, dass Du den Zug sauber hältst!“

Die BVG hat ihren Tweet zwischenzeitlich wieder gelöscht.

Was im Marketing-Team der BVG wohl als witzige Spitze gedacht wurde, stößt zurecht bei vielen Menschen auf Empörung. Die Implikation, AfD-Wähler – die mittlerweile 20,5 Prozent der Wählerschaft Deutschlands ausmachen – wären „unrein“ und sollten von der Nutzung in den öffentlichen Verkehrsbetrieben ausgeschlossen werden, weckte vielerorts unschöne Erinnerungen an diverse Formen von Ausgrenzung, Segregation und Entmenschlichung.

Man darf davon ausgehen, dass die Aufischtsratvorsitzende der BVG und ehemalige Kurzzeitbürgermeisterin, Senatorin Franziska Giffey, hier schon bald regulierend einschreitet, den Einsatz ihrer Partei für ein friedvolles Miteinander und gegen jegliche Form der Diskriminierung unterstreicht und dafür sorgt, dass solche menschenverachtenden Kampagnen in Berlin in Zukunft keinen Platz mehr haben werden.

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