Die Empörung schlug deutschlandweit hohe Wellen. Ein die Polizei anklagender Filmbeitrag wird fleißig geteilt und verbreitet sich landesweit, einschließlich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, durch die Kanäle.
„Junger Afghane beim Versuch zwei Brötchen zu kaufen, durch Polizei kaltblütig auf der Flucht erschossen! Wir wollen Gerechtigkeit! Ein Unschuldiger wurde getötet! Es sei alles ganz harmlos gewesen.“ Der Vorsitzende des örtlichen Ausländerbeirates empört sich vor laufender Kamera: „Der 19-Jährige ist in Hausschuhen nur zum Bäcker gegangen und wollte Brötchen holen.“
Natürlich wurde dabei auch der obligatorische „Streit“ ins Feld geführt (neuerdings bei jeder Straftat durch Neubürger überbetont – damit gibt man faktisch dem Opfer eine Mitschuld). Erst danach habe der Schutzsuchende Steine ins Schaufenster geworfen.
Die tödlichen Schüsse seien nicht gerechtfertigt gewesen. „Der Junge“ wäre vor der Polizei weggerannt und man hätte ihn „lebendig fangen“ können, anstatt auf der Flucht zu erschießen. Die Polizei habe dabei aus der unmittelbaren Nähe geschossen. Man hätte diesen entweder nachträglich mit zwei weiteren Schüssen ermordet oder mit einem Schuss „erschreckt“ und danach getötet.
50 Flüchtlinge aus dem anliegenden Wohnheim haben sich daraufhin zu einer Demonstration versammelt, fast nur Männer: „Wir sind keine Terroristen“.
Bei einer weiteren (Macht-)Demonstration, diesmal unter der Teilnahme von Kindern (das wird diese sozial für ihr weiteres Leben prägen) wurde der Polizei „aggressives Verhalten“ vorgeworfen. Es sei untragbar, dass in Deutschland ein junger Mann, der nur Brötchen kaufen wollte, erschossen wird.
Der zuständige Staatsanwalt Harry Wilke hat inzwischen den gegenwärtigen Ermittlungsstand mitgeteilt:
«Am frühen Freitagmorgen wurde eine Streife in die Flemingstraße gerufen, um einen Randalierer dingfest zu machen. Der 19-jährige Afghane hatte einen Auslieferungsfahrer mit einem Stein am Kopf schwer verletzt und die Scheibe einer Bäckerei eingeschlagen. „Die Beamten trafen auf den enorm aggressiven Flüchtling, der sofort auf die Polizisten losging.“ Bei einem Handgemenge sei es dem jungen Mann gelungen, einem Beamten den Schlagstock zu entwenden. „Daraufhin wurde eine weitere Streife zum Einsatzort geschickt.“ Die eintreffenden Polizisten seien ebenfalls sofort attackiert worden. Einem Kollegen wurde der Arm dabei gebrochen. Nach mehreren Warnschüssen und der Aufforderung, keine weitere Gewalt anzuwenden, sei der Flüchtling trotzdem erneut auf die Polizisten losgegangen. Er hat auf die Warnschüsse gar nicht reagiert. Ein Beamter, der im zweiten Einsatzfahrzeug zum Tatort gekommen war, gab dann die tödlichen Schüsse ab. „Es hat nachweislich nur ein Polizist geschossen.“» Zitat Ende.
Es ist wie so oft im Leben: Der Sachverhalt stellt sich im Nachhinein völlig anders dar, als hier die aufgebrachten Demonstranten und der Vorsitzende des Ausländerrates insinuieren.
Eine Vorverurteilung der Polizei ist in Deutschland zwar mittlerweile medial und ideologisch üblich geworden, aber auch Polizisten sind Menschen, für die die juristische Unschuldsvermutung gilt. Überraschung! Ein Fakt, der in einer aufgeheizten Atmosphäre kaum noch Berücksichtigung findet, in der sich viele Politiker lieber erst einmal heraushalten. In kaum einem westlichen Land hat die Polizei so wenig politische Rückendeckung wie in Deutschland. Wo bleiben die Auftritte des Innenministers oder Bürgermeisters, um sich hinter ihre Polizei zu stellen? Ich konnte derartiges bisher noch nicht entdecken. Durch den unermüdlichen „Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ scheinen dafür keine Ressourcen mehr vorhanden zu ein. Immerhin hat sich inzwischen der Landrat geaußert: „Unsere Polizei handelt rechtsstaatlich und verdient unser aller Vertrauen und Respekt.”
Seit 1945 sind in Deutschland über 400 Polizisten getötet wurden. Kein Polizeibeamter ist verpflichtet, sich erst halbtot schlagen lassen zu müssen, bevor er seine Schusswaffe einsetzt. Auch nicht von angeblichen „Schutzsuchenden“. Wir haben keine schießwütige Polizei, wie man sie in archaischen Ländern vorfinden kann. Deutsche Polizisten sind rechtlich, kommunikativ und im Schusswaffengebrauch gut ausgebildet und bedürfen keinerlei Belehrungen. Auch nicht von Personen, die in einem völlig anderen Kulturkreis aufgewachsen sind, in denen Anarchie, Korruption und Kriege herrschen. Offensichtlich war bisher niemand gewillt oder in der Lage, den „Geflüchteten“ diesen grundlegenden Unterschied zu einem Rechtsstaat nahezubringen. Machen wir uns aber nichts vor, bei vielen wird keine Integration möglich sein, da soziologisch im Alter von über 20 Jahren bereits alle Messen gesungen und Persönlichkeitsstrukturen verfestigt sind
Jetzt ist vielmehr entscheidend, wie mit dem Polizeibeamten innerhalb der Dienststelle umgegangen wird, auch, um seiner Posttraumatischen Belastungsstörung vorzubeugen.
Der Polizeibeamte soll insgesamt zwölf Schüsse abgegeben haben. Wieviel davon Warnschüsse waren, ist gegenwärtig nicht bekannt. Der polizeibekannte Täter wurde viermal getroffen, einmal in den Oberschenkel, dreimal in den Thorax-Bereich. Zwei der Schüsse waren dort tödlich.
Zur Erklärung: Damit der Täter seine unmittelbar lebensgefährliche Handlung unterlässt, sind oft mehrere Schüsse notwendig, bis es zu einem Wirkungstreffer mit Mannstoppwirkung kommt. Vor allem bei unter dysfunktionalem Stress stehenden, stark erregten Personen mit einem hohen Adrenalinpegel, kann mitunter auch nach mehreren Treffern zunächst keine Wirkung eintreten. Diese Täter setzen ihre Handlungen unbeeindruckt fort. Hier ist eine weitere Schusswaffenanwendung notwendig, bis der Angriff gestoppt werden kann. Konzentriert gezielte Schüsse sind aus nächster Nähe, innerhalb von Zehntelsekunden oftmals nicht mehr möglich. Es handelt sich dann um sogenannte Deutschüsse.
Der Dienstherr darf keinem politischen Druck nachgeben, er hat seine schützende Hand über den Beamten zu halten. Gerade bei diesem Fakt habe ich immer wieder sehr große Defizite feststellen müssen. Die Unterschiede sind enorm.
Statt medial in einer Dauerschleife auf „die Polizei“ destruktiv einzuwirken, sollte diesen Männern und Frauen mehr Respekt statt Vorverurteilung entgegengebracht werden.