Am Mittwoch war der Vorsitzende der AfD Tino Chrupalla vor einem Kundgebungsauftritt auf dem Theaterplatz in Ingolstadt zusammengebrochen, und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt leitete inzwischen Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung ein. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es weiter keine Hinweise auf einen Angriff. Es werde gegen Unbekannt ermittelt. Zwar habe es „leichten Körperkontakt“ mehrerer Personen mit Chrupalla gegeben. „Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erkenntnisse vor, dass Herr Chrupalla angegangen oder angegriffen wurde“, hieß es weiter. Die Staatsanwaltschaft wollte im Laufe des Donnerstags eine Pressemitteilung veröffentlichen.
Nach Informationen von TE habe Chrupalla Hände geschüttelt und mit anderen Personen zusammen für Mobiltelefon-Fotos zur Verfügung gestanden, als er einen Stich am Oberarm verspürte. Dem habe er, so ein Vertrauter, zunächst keine Bedeutung beigemessen. Kurz darauf habe er eine starke Übelkeit verspürt und sei zusammengebrochen, weil ihm die Beine versagten. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo er auch die Nacht verbrachte. Nach Angaben von Parteifreunden werde sein Körper auf toxische Substanzen untersucht. An seinem Arm wurde ein kleiner Einstich festgestellt. Wie ein AfD-Mitglied sagte, konnte Chrupalla wegen anhaltenden Schwindelgefühls zunächst auch im Krankenhaus das Bett nicht verlassen. Sein Zustand sei aber stabil.
Bis jetzt gibt es keinen Hinweis auf den Ablauf des möglichen Anschlags, auch keine Beschuldigten. In Ingolstadt wurden allerdings zwei junge Männer von der Polizei festgehalten und erkennungsdienstlich behandelt.
Die Personenschützer um Chrupalla hatten nichts von einer Attacke bemerkt.
In mehreren Medien war fast zeitgleich von einem „sicherheitsrelevanten Vorfall“ berichtet worden, der die AfD-Chefin Alice Weidel betroffen habe. Anschließend berichteten zahlreiche Journalisten, Weidel in der fraglichen Zeit aber auf Mallorca gewesen. Das muss allerdings kein Widerspruch sein. Nach Angaben aus Parteikreisen habe der Vorfall in der Schweiz stattgefunden und das Haus der Politikerin, deren Lebensgefährtin und das gemeinsame Kind betroffen. Weidel sagte darauf eine geplante Wahlkampf-Kundgebung in Mödlareuth ab, um sich um ihre Familie zu kümmern. Mit der sei sie unmittelbar darauf nach Mallorca geflogen. Es habe zwar keine direkte Aufforderung der Sicherheitsbehörden dazu gegeben – aber sie habe die Gelegenheit nutzen wollen, mit Lebensgefährtin und Kind zumindest für kurze Zeit in eine Umgebung zu wechseln, in der kein ständiger Polizeischutz nötig sei. In der Fraktion, so ein Abgeordneter, habe sie gesagt, es sei für sie sehr belastend, in Deutschland und auch in der Schweiz unter den Bedingungen ständiger Sicherheitsmaßnahmen zu leben. Die von den Medien aufgegriffene Formulierung, Weidel sei an einen sicheren Ort, ein so genanntes ’safe house‘ gebracht worden, stamme nicht von ihr, sondern von dem AfD-Abgeordneten Norbert Kleinwächter. „Das“, so ein mit den Vorgängen vertrautes Mitglied, sei „etwas eigenmächtig“ gewesen.