Tichys Einblick
Krise im Wohnungsbau

Aufträge in der Baubranche brechen ein – Kurzarbeit nimmt zu

Die Ampel-Regierung will jährlich 400.000 Wohnungen bauen. Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Bauwirtschaft hält dieses Ziel für eine Illusion. Die Finanzierungskosten hätten sich fast vervierfacht.

IMAGO / Gottfried Czepluch

Die Auftragsbücher der Baufirmen leeren sich. Dies sagte gestern der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer, bei der Präsentation der aktuellen Zahlen seines Verbandes. Die ersten Betriebe müssten bereits Kurzarbeit anmelden.

Der Grund sei die Krise im Wohnungsbau. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist laut Statistischem Bundesamt im März um rund 20 Prozent im Vergleich zu den Vorjahresmonaten eingebrochen. Die Aufträge sind schon seit September des vergangenen Jahres monatlich um etwa 25 Prozent zurückgegangen.

Die Bauwirtschaft rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzrückgang um bis zu minus 5 Prozent. Die Finanzierungskosten haben sich laut Nachbauer nahezu vervierfacht. Eine Illusion sei das von der Ampel-Regierung ausgegebene Ziel, pro Jahr 400.000 Wohnungen neu zu bauen.

Wie TE gestern berichtete, verzeichnen die Sparkassen den ersten Rückgang von Kreditvergaben seit elf Jahren. Experten sprechen von einem „Umbruch“ des Immobilienmarktes. Das bedeutet, dass die Wohnungsnot angesichts fortschreitender Zuwanderung weiter steigen wird.

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