Tichys Einblick
Aktion "Zeichen setzen"

Das Auswärtige Amt gibt bekannt: Männer sind generell Gewalttäter

Das Auswärtige Amt hat sich mit seiner Kampagne „Zeichen setzen“ dem Kampf für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit verschrieben. In der Novemberausgabe fand man nun endlich die Ursache für Gewalt gegen Frauen und erklärte Männer an und für sich zu potenziellen Gewalttätern.

IMAGO / Schöning

Das Auswärtige Amt widmet sich nicht nur der Außenpolitik, sondern auch den großen Problemen der deutschen Gesellschaft: Etwa dem System männlicher Vorherrschaft und all seinem Übel für die Welt. Neben der Bekämpfung des Klimawandels ist eine der Prioritäten im In- und Ausland deshalb die Gleichstellung von Frauen und Männern. Um diese auch im eigenen Haus zu fördern, rief die Gleichstellungsbeauftragte die Kampagne „Zeichen setzen“ ins Leben, durch die Mitarbeiter jeden Monat über sexistische Missstände informiert, für diese Ungerechtigkeiten sensibilisiert und zum Abbau von Barrieren ermutigt werden sollen – und erklärt Männer nun zu potenziellen Gewalttätern.

In der Novemberausgabe der feministischen Gleichstellungskampagne widmete man sich dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ und interviewte den Soziologen und Psychologen Rolf Pohl, um die Hintergründe der virtuellen und realen Gewalt gegen das schwache Geschlecht zu erfahren. Der Autor des Buches „Feindbild Frau. Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen“ hat nämlich die eindeutige Ursache für das Elend unserer modernen Gesellschaft gefunden: Männlichkeit. Laut Pohl leben wir noch immer in einer asymmetrischen Geschlechterordnung, in der das Männliche als überlegene Norm gilt, das Weibliche hingegen als „untergeordnet, nachrangig und weniger wert“. Die kulturell tief im Einzelnen verankerten „Wahrnehmungs- und Einstellungsmuster“ seien der Grund für Antifeminismus, alltäglichem Sexismus und alle Formen von Gewalt gegen Frauen.

Die männliche Herkunft bleibt unerwähnt

Gewalt gegen Frauen sei „nur die Spitze des Eisbergs, die extremste Ausprägung des Patriarchats, das sämtliche Strukturen unserer Gesellschaft durchzieht“. Sie resultiert laut dem Soziologen aber nicht nur aus der schändlichen Geschlechterhierarchie, sie bestätigt sie zugleich – wir sind also in einem Teufelskreis aus toxischer Männlichkeit und Gewalt gefangen. Und das alles nur, weil der Mann im Prinzip ein Opfer seiner niederen Triebe und seiner Selbstwertkomplexe ist: Laut Pohl ist der Mann auf dem Feld der Sexualität gegenüber der Frau einer fremden Kontrolle unterworfen, wodurch sich der Wunsch nach Autonomie und Erhabenheit als „trügerische Illusion“ erweise. Männlichkeit sei damit „ein fragiler und krisenanfälliger Zustand, der bei Konflikten, die immer auch als Krise der Männlichkeit erlebt werden, notfalls mit Gewalt repariert werden muss“.

Ein Mann, der sich typisch männlich verhält, ist demnach auch ein potentieller Gewalttäter – eine Aussage, die nahelegt, dass die Aufklärungskampagne sich in Wirklichkeit nicht für Gleichstellung, sondern für die Herabsetzung des Mannes zugunsten der Frau einsetzt.

Gewalt gegen „Frauen, Mädchen und nicht binäre“ oder homosexuelle Menschen existiert und ist ein wichtiges Thema, dem sich das Auswärtige Amt durchaus annehmen könnte – deutsche Männer, die sich oft kaum noch trauen, einer Frau die Tür aufzuhalten, sind aber wohl kaum der Herd dieses Übels. In der Kampagne werden mehrere Statistiken bemüht, um zu zeigen, wie viele Frauen in Deutschland Opfer von Gewalt und Vergewaltigungen werden. Es wird aber mit keinem Wort erwähnt, aus welchen Kulturkreisen die Täter stammen.

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