Berlin. Die seit 2015 eingewanderten Asylbewerber sind deutlich schlechter in den Arbeitsmarkt integriert als die schon zuvor hier lebenden Ausländer. 53 Prozent aller erwerbsfähigen Asylbewerber beziehen laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Das sind derzeit rund 629.000 Personen, berichtet die Monatszeitschrift Tichys Einblick auf Basis aktueller BA-Zahlen. Die meisten Bezieher von Arbeitslosengeld, nämlich 58 Prozent, stellen Syrer mit rund 367.000 Personen. Die Hartz-IV-Quote unter Syrern liegt bei 70 Prozent und übertrifft bei Weitem alle anderen Einwanderergruppen mit Asylstatus. Laut offizieller BA-Zahlen sind von den aktuell 790.000 Syrern in Deutschland nur 128.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bezogen auf die Gruppe der erwerbsfähigen Syrer zwischen 15 und 65 Jahren entspricht dies laut BA einer Beschäftigungsquote von 24 Prozent. Das ist die schlechteste Quote aller Migrantengruppen. Experten vermuten, dass dies mit der Sonderstellung der Syrer zu tun haben könnte, die als einzige über einen sicheren Aufenthaltsstatus in Deutschland verfügen.
Sehr hoch ist laut BA die Arbeitslosenquote auch bei Irakern mit 50 Prozent, gefolgt von den Eritreern (45 %), den Afghanen (44 %) und Iranern (30 %). „Das liegt deutlich unter der Quote von 80 bis 85 Prozent bei den bereits zuvor hier lebenden Ausländern“, stellt der Ökonom Bernd Raffelhüschen fest. „Die Lage wird sich noch verschlechtern, weil viele Migranten in labilen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten – etwa im Gaststättengewerbe oder im Taxigewerbe“, so der Ökonom in Tichys Einblick. Flüchtlinge seien dort untergekommen, wo man gering qualifizierte Mitarbeiter braucht. „Das sind aber genau die Branchen, die in der Coronarezession massiv Mitarbeiter entlassen. Deshalb klingen für mich die damaligen Aussagen der Regierung, dass wir die Integration dieser ungesteuerten Zuwanderung schaffen, wie ein Hohn.“ Die Politik habe sich gründlich geirrt. „Alle diese Schönredner von damals müssen aufgrund der Tatsachen doch heute schamhaft schweigen. Sie haben einfach unrecht gehabt. Eine Arbeitsmarktbeteiligung von 50 Prozent ist nun mal keine Integration.“