Tichys Einblick
Orakel Arbeitslosenzahl

Die ungeschönte Zahl der Empfänger von staatlichem Geld

Der neue Migrationsmonitor der Agentur für Arbeit zeigt: Die Integration auf dem Arbeitsmarkt scheitert. Eine Bevölkerungsgruppe weist dabei besonders problematische Werte auf.

IMAGO / Horst Galuschka

Die wirkliche Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist schwer zu verstehen. Fast wie ein Orakelspruch aus Delphi. Die Agentur für Arbeit teilt die Zahl gleich in drei Kategorien auf und veröffentlicht die jeweils aktuellen Zahlen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Zudem vermischt sie in manchen Statistiken Gruppen, die nicht zusammengehören. So entsteht ein diffuses Bild.

Da sind zuerst die eigentlichen Arbeitslosen. Sie sind in der Regel weniger als zwölf Monate arbeitslos und beziehen Arbeitslosengeld. Von ihnen gab es laut Agentur für Arbeit im Oktober 2,6 Millionen Betroffene. Dazu kommen die Bezieher von Bürgergeld. Von ihnen gab es laut Agentur im Juli 5,5 Millionen in Deutschland. Allerdings können nicht alle Bezieher von Bürgergeld eine Arbeit annehmen. So sind zum Beispiel auch Kinder darunter. Entscheidend ist daher die Zahl der erwerbsfähigen Bezieher im Bürgergeld. Das waren im Juli knapp 4 Millionen.

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Hinzu kommen noch die Personen in „Unterbeschäftigung“. Zu dieser Kategorie gehören zum einen Leute, die wegen einer Krankheit kurzfristig keine Arbeit annehmen können. Aber auch diejenigen „Kunden“ der Agentur für Arbeit zählen zu dieser Gruppe, die diese in „Maßnahmen“ schickt: Bewerbungstraining, Gabelstaplerführerschein, Persönlichkeitstraining und Ähnliches.

Zu der Gruppe der Unterbeschäftigten gehörten im Juli 3,4 Millionen. Wie viele davon kurzfristig erkrankt waren, und wie viele die Agentur aus der Statistik der Arbeitslosen herausgerechnet hat, indem sie die Betroffenen losgeschickt hat, um den Gabelstaplerführerschein oder Ähnliches zu machen, das weist die Agentur nicht aus. Dieses Vorgehen verwässert die tatsächliche Lage.

Nimmt man nämlich die Arbeitslosen, die erwerbsfähigen Bezieher von Bürgergeld und die Unterbeschäftigten zusammen, dann kommt dabei eine Zahl von rund 10 Millionen faktisch Arbeitslosen raus. Nur unter den erwerbsfähigen Arbeitslosen. In einem Land wohlgemerkt, in dem die Politik über „Fachkräftemangel“ und „Arbeitskräftemangel“ klagt.

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Die Zahlen steigen zudem durch die Bank: Arbeitslose gibt es 160.000 mehr als im Vorjahr, erwerbsfähige Bezieher von Bürgergeld haben um 120.000 Bezieher zugenommen und bei den Unterbeschäftigten sind es 230.000 zusätzliche. Die Zahlen sind gerundet. Zusammen sind es über 500.000, die neu in den Bezug von staatlichen Transfergeldern bekommen.

Dieser Zuwachs lässt sich auf die Einwanderung zurückführen. Zumindest gibt es unter den Zuwachszahlen einen jeweils hohen Anteil an Ausländern: 140.000 zusätzliche Arbeitslose, 150.000 zusätzliche erwerbsfähige Empfänger von Bürgergeld und 210.000 zusätzliche Unterbeschäftigte. Bei den erwerbsfähigen Empfängern von Bürgergeld war die Zahl der deutschen Bezieher sogar rückläufig – doch unter dem Strich ist sie durch den hohen Zuwachs bei den Zahlen ausländischer Bezieher insgesamt gestiegen.

Die größte Gruppe bei den erwerbsfähigen Empfängern von Bürgergeld machen die Ukrainer aus: Von ihnen gab es laut Statistik im Juli 480.000 Bezieher im Juli. Bei den Empfängern von Arbeitslosengeld waren es 410.000 Ukrainer und bei den Unterbeschäftigten 370.000 Ukrainer. Zusammen also knapp 1,3 Millionen Empfänger von staatlichen Transferleistungen aus der Ukraine. Demgegenüber stehen 160.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ukrainer. Aufgrund der beschriebenen Situation stammen die Daten allerdings teilweise aus dem Juli und teilweise aus dem Oktober. Die Zahl der beschäftigten Ukrainer wiederum stammt aus dem August.

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Gegenüber 480.000 erwerbsfähigen Empfängern von Bürgergeld aus der Ukraine stehen 220.000 nicht erwerbsfähige Empfänger von Bürgergeld aus der Ukraine. Das sind vor allem die Kinder der Empfänger von Bürgergeld. Im Schnitt kommen die also auf eine Kinderzahl von nicht einmal 0,5 pro Kopf. Großfamilien sind es also eher weniger, die zum Empfang des Bürgergelds aus der Ukraine nach Deutschland kommen.

Nach den Ukrainern machen die Syrer beziehungsweise Leute aus der Arabischen Republik den nächst größten Posten aus. Erwerbsfähige Empfänger von Bürgergeld gibt es 330.000 unter ihnen. Arbeitssuchende sind es 250.000 und Unterbeschäftigte 200.000. Zusammen empfangen also rund 800.000 Syrer und Personen aus der Arabischen Republik staatliche Tranfergelder in Deutschland. Demgegenüber stehen 210.000 Personen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.

„Die Zahlen des jüngsten Migrationsmonitors sind alarmierend und belegen die Einwanderung erwerbsfähiger Ausländer in die deutsche Grundsicherung“, sagt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der AfD im Bundestag, Gerrit Huy. Da die Einwanderung fremder Nationalitäten ungebremst weitergehe, stehe zu erwarten, dass der Ausländer-Anteil in der Grundsicherung weiterwachse. Huy macht die Bundesregierung für die Entwicklung verantwortlich: „Hätte die Ampel den Vermittlungsvorrang im Bürgergeld nicht abgeschafft, könnte ein Großteil der Erwerbsfähigen wenigstens in Helferjobs eingesetzt werden.“

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