Tichys Einblick
"Transhype"

Zahl der Geschlechtsoperationen hat sich verdoppelt

2.923 Personen haben im Jahr 2017 einen Antrag auf „geschlechtsangleichende Operationen“ gestellt, im letzten Jahr waren es 5.813 Personen. Die Ampel hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, dass Transpersonen ihre Behandlungen zukünftig häufiger von der Krankenkasse finanziert bekommen.

IMAGO

Noch ist das Selbstbestimmungsgesetz nicht in Kraft. Eines der Hauptargumente der Kritiker, dass die Vereinfachung beim amtlichen Geschlechtswechsel auch die Hemmschwelle beim operativen Geschlechtswechsel herabsetzt, könnte bald neues Futter bekommen. Denn die Zahl der Anträge auf Kostenübernahme von „geschlechtsangleichenden Behandlungen von Transpersonen“ hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Das geht aus einer Statistik des Medizinischen Dienstes Bund hervor, über die die WELT berichtet.

Demnach hatten 2017 noch 2.923 Personen einen Antrag auf Kostenübernahme bei der gesetzlichen Krankenversicherung gestellt. Im vergangenen Jahr waren es 5.813 Personen, die einen solchen Antrag stellte. Unter die Kategorie fallen genitalangleichende Operationen oder Brustentfernungen (Mastektomie). Nach Angaben des Medizinischen Dienstes erfüllten im vergangenen Jahr 55,2 Prozent der Antragsteller die medizinischen Voraussetzungen für die Kostenübernahme, 11,8 Prozent nur teilweise und 28,5 Prozent nicht.

Während die Kosten für genitalangleichende Eingriffe übernommen werden, gilt das nicht für die Entfernung der Rippen zur Verschlankung der Taille, wenn eine Operation von Mann zu Frau stattfinden soll. „Die Besonderheiten bei der sozialmedizinischen Begutachtung geschlechtsangleichender Maßnahmen bei Transsexualismus liegen vor allem darin, dass an einem dem Grunde nach biologisch gesunden Körper ein medizinischer Eingriff mit irreversiblen Folgen vorgenommen wird“, teilte eine Sprecherin des Medizinischen Dienstes Bund mit.

Die Ampel-Koalition will laut Koalitionsvertrag dafür eintreten, dass Transpersonen ihre Behandlung zukünftig häufiger von der Krankenkasse finanziert bekommen. „Die Kosten geschlechtsangleichender Behandlungen müssen vollständig von der GKV übernommen werden“, hatten SPD, Grüne und FDP bei Regierungsantritt vereinbart. Die Voraussetzungen dafür sind bisher unklar. Gegenüber der WELT teilte das Bundesgesundheitsministerium mit, dass die Überlegungen „zu einer konkreten Ausgestaltung“ nach einem ersten Fachgespräch andauerten.

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