Sehr vielen Münchnern ist Lisa Pöttinger ein Begriff: Die Lehramtsstudentin organisierte den ersten großen Aufmarsch ‚gegen Rechts‘ in der bayerischen Landeshauptstadt, bei der es – zumindest laut unterstützenden Medien und Parteien – um die Rettung der Demokratie vor dem drohenden Faschismus gehen sollte. Selbst einige CSU-Politiker kamen damals, obwohl Pöttinger schon im Vorfeld via X (vormals Twitter) Christsoziale und Mitglieder Freier Wähler ausdrücklich als unerwünscht bezeichnet hatte.
Jetzt wurde auch für die letzten Wohlmeinenden der politische Ort der Aktivistin deutlich: Ebenfalls auf X applaudierte sie dem Anschlag auf das Stromnetz in Brandenburg durch die linksextremistische „Vulkan“-Gruppe, der nicht nur das Tesla-Werk in Grünheide von der Energieversorgung abschnitt, sondern auch die Stadt Erkner und Teile des Berliner Südostens.
Pöttinger schrieb auf X: „Mir tut es leid, dass private Haushalte in Mitleidenschaft gezogen wurden. Doch jeder Tag des Produktionsstopps für Tesla ist ein guter Tag für unsere Umwelt & unser Wasser – und damit für alle.“ In der gleichen Wortmeldung kritisiert sie, dass für den Anschlag überhaupt der „Terrorismusbegriff ausgepackt“ werde.
Seit Monaten verbreiten linksradikale Gruppen, aber auch Medien die Legende, das Tesla-Werk würde durch seine Wasserentnahme ein großes Trockenheitsproblem in Brandenburg heraufbeschwören. In Wirklichkeit schlägt sich der Wasserverbrauch der Fabrik nur marginal in der Umweltbilanz des Landes nieder.
Pöttinger, die zumindest früher der radikalen Bewegung „Extinction Rebellion“ nahestand, die Gewalt als legitim betrachtet, hatte vor der Kundgebung in München auch schon erklärt, sie fände es gerechtfertigt, Privatadressen von politischen Gegnern zu veröffentlichen, und deren Häuser zu beschädigen. Nur Gewalt gegen Personen hielt sie für „schwierig“ – ohne sich wirklich davon zu distanzieren.
Bei der von Pöttinger organisierten Kundgebung beschimpfte der Sänger der Band „Kafvka“ von der Bühne herab nicht nur die AfD, sondern auch CSU, CDU und FDP. Bei seinem Bericht über die Veranstaltung beschnitt der Bayerische Rundfunk seine Aufnahme so, dass nur noch die Beschimpfung der AfD zu sehen und hören war, um das falsche Narrativ von der Kundgebung der „Mitte“ aufrechtzuerhalten. Grüne, SPD und etliche Medien lobten die Demonstration anschließend trotz ihrer offensichtlichen Einseitigkeit.