Der Öffentliche Gesamthaushalt des Staates (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2020 mit 2 172,9 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, entspricht dies einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26 141 Euro. Das waren 3 281 Euro mehr als noch Ende 2019 (22 860 Euro). Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.
Schulden des Bundes steigen besonders stark
Der Bund war Ende 2020 mit 1 403,5 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2019 um 18,1 Prozent beziehungsweise 214,9 Milliarden Euro. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands betrugen die Schulden des Bundes 16 884 Euro pro Kopf (2019: 14 308 Euro). Die hohe Nettokreditaufnahme des Bundes in diesem laufenden (bis zu 240 Milliarden Euro möglich) und im kommenden Jahr (rund 100 Milliarden Euro geplant), wird aller Voraussicht nach dafür sorgen, dass der Rekord nicht lange Bestand hat.
Die Flächenländer verzeichneten im Jahr 2020 eine Pro-Kopf-Verschuldung von 6 520 Euro (2019: 6 000 Euro). Am höchsten war die Verschuldung je Einwohnerin und Einwohner im Saarland mit 14 737 Euro (2019: 13 989 Euro), gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11 002 Euro (2019: 10 609 Euro). Trotz des extremen prozentualen Zuwachses der Schulden gegenüber 2019 in Sachsen (+344,0 Prozent) war die Verschuldung pro Kopf dort mit 1 244 Euro (2019: 279 Euro) immer noch relativ gering. Das gilt weniger dramatisch auch für Bayern (+38,0 Prozent, 2020: 1 359 ; 2019: 987 Euro).
In den meisten Ländern stand die höhere Verschuldung größtenteils im Zusammenhang mit der Corona-Krise.
Kommunale Verschuldung steigt vergleichsweise moderat
Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs im Vorjahresvergleich nur mäßig um 1,5 Prozent beziehungsweise 1,9 Milliarden Euro auf 133,3 Milliarden Euro. Die Entwicklung der kommunalen Schuldenstände verlief aber in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Anstiegen insbesondere in Bayern (+8,3 Prozent), Baden-Württemberg (+7,6 Prozent) und Hessen (+6,4 Prozent) stehen Rückgänge vor allem im Saarland (-13,7 Prozent), in Sachsen (-11,2 Prozent) und Brandenburg (-10,7 Prozent) gegenüber. Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände betrug insgesamt je Einwohnerin und Einwohner 1 733 Euro (2019: 1 709 Euro).
Die Sozialversicherung war Ende 2020 mit 0,53 Euro je Einwohnerin und Einwohner (2019: 0,71 Euro) verschuldet. Deren Gesamtschulden haben sich wie in den Vorjahren weiter reduziert und beliefen sich auf 44 Millionen Euro (2019: 59 Millionen Euro).