«The relationship between the US and German leaders isn’t getting any better», meint Matthew Karnitschnig, Chief Europe Correspondent von POLITICO, über Merkels Stundenbesuch beim US-Präsidenten nach dem Mehrtage-Zeremoniell von Macron. Also: Das Verhältnis der Anführer der US und Deutschlands bessert sich nicht.
Nicht viel anders klingt das Resümee der FAZ: «Im Grunde kehrt Angela Merkel mit leeren Händen aus Amerika zurück.»
«She left with little more than a comeuppance.» Sie ging mit dem, das sie verdiente, ist die mildeste Ünbersetzung.
«“NATO is wonderful but it helps Europe more than us so why are we paying the biggest share?” Trump asked.» Die NATO nützt Europa mehr als uns, warum also sollen wir den größten Beitrag zahlen?
Das ist nicht neu von Trump, aber es so frontaldiplomatisch in Anwesenheit der Hauptgemeinten öffentlich zu sagen, ist eben Trump. Er ändert die Spielregeln.
In der Sache hat Macron bei seinem Staatsbesuch davor nichts anderes gekriegt als Merkel, aber in der Form sprach Trump mit Macron als Koch und Merkel als Kellnerin. Neben ihr sitzen und „ihre“ Raute formen, das ist beredte Zeichensprache, so sehr wirksam, dass Merkel für eine Weile das Regiment über ihr Markenzeichen entgleitet.
Ulrich Speck, deutscher Analytiker im Aspen Institute, schrieb nach den Besuchen: Trump schaut auf die zwei als lästige Last, nicht als Aktivposten.
Nach 20 Minuten Presse schloss Trump abrupt, “Great job, thank you,” und wies Merkel den Weg weg von den Mikrofonen. Sein great-job-thank-you gebraucht Trump jeden Tag jedes mal, wenn er zu seinem nächsten Job wechselt. Eigentlich heißt der Spruch: jetzt reicht’s.
Dieser Trump geht mit denen auf der Welt, die er – im Unterschied zu seinen letzten Gästen aus Europa – für wichtig hält, seinen Weg: mit langsam und leise wachsender Zustimmung unter den Amerikanern, die ihn nicht gewählt haben. Was seinen enthusiastischsten Feinden in den deutschen Medien über ihrem Starren auf seine Umgangsformen entgeht wie vieles unter der politischen Glasglocke Berlin.