Tichys Einblick
Trotz Ampel-Aus

2025 – das Jahr, in dem wir geschröpft werden

Halten Sie Ihr Geld zusammen, lieber Leser, und legen Sie einen Igel in die Brieftasche. Scholz, Habeck und Lindner sind zwar am Ende, aber sie haben vorgearbeitet. Im kommenden Jahr werden sehr viele Preise steigen – und sehr viele Dinge werden nicht mehr erlaubt sein. TE präsentiert: die Horrorliste.

picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Der Staat ist ein Nimmersatt, liest man häufig. Doch das ist falsch. „Die kleine Raupe Nimmersatt“ ist ein ganz niedliches Kinderbuch. Die Gefräßigkeit, mit der dieser Staat nach unserem Geld greift, hat mit der kleinen Raupe nichts mehr zu tun. Daran ist auch gar nichts mehr niedlich.

Um für ihre Lieblingsprojekte – Genderbeauftragte in Göttingen, klimafreundliche Fahrradwege in Peru und Bürgergeld für ukrainische Deserteure – genügend Geld in der Kasse zu haben, pressen Olaf Scholz und Robert Habeck den arbeitenden Teil der Bevölkerung im kommenden Jahr im Stile des Sherriffs von Nottingham aus.

Glauben Sie nicht? Sollten Sie aber. Sehen Sie selbst:

Abfall

Beispiel München (anderswo ist es ähnlich oder noch schlimmer): Für eine 80-Liter-Tonne Müll zahlen die Bürger in der bayerischen Landeshauptstadt ab Januar 177,84 Euro im Jahr – das sind fast 19 Euro mehr als bisher. Eine 120-Liter-Tonne kostet künftig 25 Euro mehr.

Abwasser

Beispiel Pirna (anderswo ist es ähnlich oder noch schlimmer): Ab dem 1. Januar 2025 steigt der Arbeitspreis für die Entsorgung von Schmutzwasser um 67 Cent pro Kubikmeter. Der Grundpreis erhöht sich um mindestens 6,97 Euro.

Bahn

Bisher war das Deutschland-Ticket für 49 Euro pro Monat zu haben. Ab 1. Januar 2025 kostet diese Flatrate-Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr 58 Euro. Das haben die Verkehrsminister von Bund und Ländern beschlossen.

Benzin

Durch die Erhöhung der CO2-Steuer (siehe weiter unten) wird nach Berechnungen des Mineralölkonzerns Total Energies ein Liter Benzin um ca. 4,3 Cent teurer. Ein Liter Diesel wird aus demselben Grund ca. 4,7 Cent mehr kosten.

CO2

Die CO2-Steuer steigt von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Preise für Benzin und Diesel (haben wir gerade gesehen) sowie auf Erdgas und Heizöl (werden wir gleich sehen).

Erdgas

Hier langt der Staat doppelt zu: Die Gasnetzgebühren steigen um bis zu 56 Prozent. Wer ein Einfamilienhaus heizt, muss allein deshalb nach Berechnungen des Energieportals Verivox ab dem kommenden Jahr bis zu 445 Euro mehr bezahlen. Zusätzlich wird Erdgas wegen der höheren CO2-Steuer (siehe oben) noch einmal um ca. 1,16 Cent pro Kilowattstunde teurer.

Führerschein

Ab dem 1. Januar 2025 müssen Führerscheininhaber, die 1971 oder später geboren sind, ihren Führerschein umtauschen. Die neue Pappe ist zwar ebenfalls 15 Jahre gültig, kostet aber stolze 25 Euro. Wer seinen alten Führerschein nicht umtauscht und erwischt wird, muss ordentlich Bußgeld blechen.

Grundsteuer

Ab dem 1. Januar 2025 wird die Grundsteuer neu kalkuliert. Die bisherige Berechnung basierte auf Jahrzehnte alten Grundstückswerten: den sogenannten Einheitswerten. Die ersten Städte und Gemeinden haben ihre neuen Hebesätze für das Jahr 2025 bekanntgegeben. Eins ist sicher: Es wird teuer. Hamburg zum Beispiel verlangt fast doppelt so viel wie bisher – statt 540 künftig 975 Prozent.

Heizöl

Durch die Erhöhung der CO2-Steuer (siehe oben) wird nach Berechnungen des Energiehändlers Scharr ein Liter Heizöl um ca. 3,2 Cent teurer.

Kfz-Versicherung

Die Typ- und Regionalklassen werden neu festgelegt. Vor allem SUVs und Oberklasse-Modelle werden heraufgestuft – der Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro zum Beispiel gleich um drei (!) Typklassen. Das kann im Einzelfall schnell mehrere hundert Euro pro Jahr mehr kosten.

Netzengelt

Zur weiteren – und weiter erhöhten – Subventionierung der erneuerbaren Energiequellen erhöht der Staat hier erneut die Umlage. Das verteuert das Erdgas (siehe oben) und den Strom. Für den zahlt der Endkunde künftig eine Umlage in Höhe von 2,651 Cent pro Kilowattstunde. Das sind satte 68,42 Prozent mehr als bisher.

Personalausweis

Ab 2025 wird der Personalausweis direkt von der Bundesdruckerei in Berlin verschickt. Der Bürger muss ihn also nicht mehr auf dem Amt abholen. Klingt schön, ist aber teuer: Für Antragsteller über 24 Jahre steigen die Kosten von 37 Euro auf satte 52 Euro. Der Staat berechnet also unglaubliche 15 Euro für den Versand eines Personalausweises.

Porto

Die Deutsche Post erhöht den Preis für einen Standardbrief ab 1. Januar 2025 von 85 Cent auf 95 Cent. Die Postkarte wird künftig 95 Cent statt 70 Cent kosten. Für den Kompaktbrief werden 1,10 Euro fällig statt einem Euro. Der Großbrief kostet 1,80 Euro statt 1,60 Euro. Und das Porto für den Maxibrief steigt von 2,75 Euro auf 2,90 Euro.

Sozialversicherungsbeiträge

Im kommenden Jahr erhöht sich der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung wird um 0,2 Prozentpunkte angehoben und liegt dann bei 3,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen. Besonders kräftig langen die privaten Krankenversicherungen zu: Sie erhöhen ihre Beiträge im Schnitt um satte 18 Prozent.

Stromzähler

Ab 2025 müssen alle Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden zwingend ein intelligentes Messsystem einbauen, den sogenannten SmartMeter. Die Kosten sind zwar auf 20 bis 120 Euro pro Jahr gedeckelt und der Pflichteinbau kostet nichts – die Erweiterung oder der Austausch des Zählerschranks aber schon (falls für den SmartMeter zu wenig Platz ist). Dafür können bis zu 2.000 Euro fällig werden. Auf denen bleibt der Eigentümer des Hauses oder der Wohnung sitzen, denn diese Kosten dürfen nicht auf die Mieter umgelegt werden.

Taxifahren

Beispiel Düsseldorf (anderswo, etwa in Köln oder München, ist ähnlich oder noch schlimmer): Die Anfahrt kostet künftig fünf Euro statt 4,50 Euro. Der Preis pro gefahrenem Kilometer liegt künftig bei 2,70 Euro statt bei 2,20 Euro. Der Aufpreis für ein Großraumtaxi liegt künftig bei neun Euro statt bei sieben Euro. Und pro Wartestunde zahlt der Fahrgast künftig 45 Euro statt 38 Euro.

Trinkwasser

Beispiel Hamburg (anderswo ist es ähnlich oder noch schlimmer): Ein Kubikmeter soll im kommenden Jahr 1,99 Euro kosten. Das entspricht einer Erhöhung um vier Cent oder zwei Prozent.

TÜV

Alle Fahrzeuge mit Flüssiggasanlage müssen ab 2025 dank einer neuen gesetzlichen Regelung eine zusätzliche Untersuchung beim TÜV durchlaufen. Die kostet zwischen 50 und 100 Euro. Das trifft ein paar Millionen Autofahrer in Deutschland.


Deutschland wird teuer – jedenfalls für die, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Den anderen können Preise ziemlich wurscht sein, sie zahlen ja eh nix. Doch auch sie lässt unsere Regierung nicht unbeachtet zurück: Zusätzlich zu höheren Preisen hagelt es 2025 auch noch viele schöne neue Verbote.

Mehrwegflaschen und -dosen

Künftig gilt ein Verbot von „Bisphenol A“ (BPA) in Produkten, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Betroffen sind unter anderem Trinkflaschen aus Plastik, Tetra-Packs, Plastikfolien, Getränke- und Konservendosen, wiederverwendbare Dosen und Mikrowellenbesteck. Pfandflaschen sind nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) BPA-frei.

Motorrad

Ab dem 1. Januar 2025 werden nur noch Motorräder neu zugelassen, die die Norm „Euro 5+“ erfüllen. Neue Modelle, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, sind nicht mehr erlaubt. Es ist ein bisschen wie das Verbrenner-Verbot, nur diesmal für Biker.

Motorradreifen

Ab 2025 gilt eine neue Regelung, wonach die bisher ausreichende Unbedenklichkeitserklärung der Reifenhersteller nicht mehr genügt. Die Reifen müssen nun von einer Prüforganisation wie der Dekra oder dem TÜV gesondert abgenommen werden. Das betrifft praktisch jedes Motorrad auf deutschen Straßen. Motorradfahrer müssen künftig mehr Zeit und höhere Kosten einkalkulieren: Bei jeder Umbereifung wird eine Begutachtung und Abnahme durch eine Prüforganisation notwendig.


Doch nicht nur der normale Angestellte muss sich auf erhebliche Mehrkosten und Änderungen einstellen. Auch und vor allem in die gewerbliche Freiheit von Unternehmern wird der Staat im Jahr 2025 noch stärker eingreifen als bisher schon.

Lieferkettengesetz

Die neue Vorschrift sorgt absehbar für enorme zusätzliche Kosten in den Betrieben – nicht zuletzt wegen der ausufernden Dokumentationspflichten. Betroffen sind in erster Linie, aber nicht nur, große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, die Produkte in die EU importieren. Diese Betriebe müssen ab 2025 sicherstellen, dass es auch bei ihren unmittelbaren Zulieferern nicht zu Menschenrechtsverletzungen oder Umweltverstößen kommt. Ab 2028 dehnt sich diese Sorgfaltspflicht dann auf die gesamte Lieferkette aus, also auch auf mittelbare Zulieferer irgendwo auf der Welt.

Mindestlohn

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland beträgt derzeit noch 12,41 Euro pro Stunde. Anfang 2025 wird er auf 12,82 Euro steigen. Nicht nur viele extrem knapp kalkulierende Mittelständler dürften das nicht überleben. Auch große Konzerne planen bereits einen massiven Stellenabbau: Audi, Continental, Deutsche Bahn, Vodafone, VW, ZF, …


Allerdings gibt es auch ein paar gute Nachrichten – wenn auch nur für Menschen im Staatsdienst.

Die Diäten der Bundestagsabgeordneten werden erhöht (um die vom Statistischen Bundesamt später im Jahr ermittelte Nominallohnsteigerung).

Die Beamten werden im Jahr 2025 mehr verdienen. Im Schnitt planen die Bundesländer eine Anhebung der Besoldung um 5,5 Prozent.

Und auch die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst, bekanntlich ebenfalls finanziert vom deutschen Steuerbürger, dürfen sich in 2025 auf eine Gehaltserhöhung in Höhe von 5,5 Prozent freuen – mindestens aber auf einen Festbetrag in Höhe von 340 Euro. Zusätzlich erhalten die öffentlich Bediensteten eine jährliche Sonderzahlung zwischen 33 und 88 Prozent eines Monatsgehalts.


In vielen Kommentaren hier bei TE wünschen sich unsere Leser, dass das Jahr 2024 doch bitte möglichst bald endlich zu Ende gehen möge.

Wenn man diese Aufstellung hier liest, dann ist man sich aber gar nicht mehr so sicher, ob das neue Jahr 2025 wirklich so schnell kommen soll.

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