Tichys Einblick
Hamburg, Frankfurt & Co.

Tausende demonstrieren in ganz Deutschland gegen die Impfpflicht – Polizei löst Kundgebungen auf

In zahlreichen deutschen Städten demonstrierten Bürger am Samstag gegen die Corona-Maßnahmen. Dabei blieb es überwiegend friedlich - in mehreren Städten begann die Polizei, die Proteste aufzulösen. Als Begründung werden Verstöße oder drohende Verstöße gegen Hygieneregeln genannt.

Screenshot Twitter

In mehreren deutschen Städten kam es am Samstag zu teils massiven Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen, insbesondere die am Freitag beschlossenen Impfpflicht für Pfleger. In Hamburg allein protestierten nach Polizeiangaben bis zu 10.000 Menschen. Es wurde u..a skandiert „Mein Körper, meine Entscheidung“,  „Freiheit, Wahrheit, Selbstbestimmung“ oder „Hände weg von unseren Kindern“. Die Demonstration blieb vollständig friedlich, unter den Teilnehmern waren auffallend viele Familien auch mit kleinen Kindern. Die Teilnehmer werden von Beobachtern übereinstimmend als sehr heterogen bezeichnet, es versammelten sich Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Milieus und politischen Richtungen.

Auch in weiteren deutschen Städten kam es zu Protesten. In Frankfurt wurde eine Versammlung vor der Österreichischen Botschaft von der Polizei für aufgelöst erklärt. Die Teilnehmer wollten dort ihre Solidarität mit den massiven Protesten in Wien am gleichen Tag gegen die dort bereits beschlossene Impfpflicht zeigen (TE berichtete). Auch in der Innenstadt gab es eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern, die Polizei war mit einem Großaufgebot am Ort. Zuvor hatte man eine angemeldete Kundgebung der Querdenken-Bewegung verboten. Es sei „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ damit zu rechnen, dass die Corona-Schutzmaßnahmen kollektiv nicht eingehalten werden würden, hieß es zur Begründung. Teilnehmer versammelten sich trotz Verbot zu „Spaziergängen“. In der parallel in Hamburg stattfindenden Demonstration wurden die Corona-Abstände der Polizei zufolge allerdings weitestgehend eingehalten.
Einige Gegendemonstranten der Antifa versammelten sich, blieben aber weit in der Unterzahl.

Antifa-Gegendemonstranten in Frankfurt

Protestiert wurde außerdem u.a. in Reutlingen mit über 1.500 Teilnehmern, in Berlin und Trier mit mehreren hundert Teilnehmern, in Schwerin und Greiz mit um die 1.000. Weil Demonstranten in Reutlingen eine Aufforderung zum Tragen einer Maske missachtet haben sollen, löste die Polizei die bis dahin friedliche Kundgebung auf. Eine Gruppe zog dennoch weiter durch die Stadt und durchbrach u.a. gewaltsam eine Polizeikette. Die Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

In Schwarzenberg im Erzgebirge löste die Polizei gar ein friedliches Adventssingen auf dem Marktplatz auf. Eine kleine Männergruppe sang dort „Glück auf, der Steiger kommt“.

Anzeige
Die mobile Version verlassen