Besserer Mobilfunk an deutschen Bahnlinien zwei Jahre verschoben

Die Bundesnetzagentur untersagt der Bahn die geplante Inbetriebnahme einer weiteren 4G-Funkfrequenz für Fahrgäste.

dts Nachrichtenagentur

Fahrgäste der Bahn kommen vorerst nicht in den Genuss eines deutlich besseren Handyempfangs. Ursprünglich war geplant, mit dem Fahrplanwechsel im Dezember eine weitere 4G-Funkfrequenz in Zügen in Betrieb zu nehmen. Das wurde nun von der Bundesnetzagentur untersagt und auf Dezember 2024 verschoben, schreibt der Spiegel.

Bei der Frequenz handelt es sich um jenes Spektrum, auf dem bislang nur Zugführer und Fahrdienstleiter miteinander kommunizieren. Dieses sogenannte GSM-R-Netz ist entlang der 30.000 Schienenkilometer aktiv und hätte auf eine LTE-Qualität umgeschaltet werden sollen. Dafür müsste allerdings an allen rund 15.000 in Deutschland verkehrenden Lokomotiven eine technische Veränderung vorgenommen werden, damit auch die Fahrer weiterhin auf der Frequenz telefonieren können.

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Das ist bislang nicht komplett gelungen. Insbesondere kleinere private Bahnbetreiber sind damit im Verzug, auch einige wenige Züge der Deutschen Bahn harren noch der Umrüstung. „Diese Verschiebung geht nun zulasten der Mobilfunkkunden und einer entsprechenden Versorgung in den Zügen“, sagte ein Verantwortlicher eines großen deutschen Mobilfunkunternehmens.

„Wir fordern eine deutlich schnellere Umsetzung.“ Die Frist für den Umbau war bereits einmal verlängert worden. Am Geld kann die Technik kaum scheitern: Das Bundesverkehrsministerium von Volker Wissing (FDP) fördert sie zu 100 Prozent.

„Das ist unhaltbar“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek, „wenn wir sanktionslos immer die Fristen verlängern, dann kommen wir nie raus aus dieser Schneckengeschwindigkeit“. Für Dirk Flege vom Interessenverband Allianz Pro Schiene ist die Entscheidung der Bundesnetzagentur kein Einzelfall: Die Behörde habe schon bei der Ausstrahlung des Mobilfunks an Autobahnen und Bahnlinien unterschiedliche Pflichten angelegt, zum Nachteil der Schiene. Die Linken-Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg kritisiert: „Die Schließung von Funklöchern muss endlich die höchste Priorität haben.“

Aktuellen Studien zufolge sind die Funkverbindungen in den Zügen immer noch schlecht, die Abdeckung stimmt nicht mit den gesetzlich geforderten Standards überein.

(dts)

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Kommentare ( 9 )

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Michael M.
2 Jahre her

Ich fahre (seit dem Maulkorbwahn) nicht mehr mit der Bahn, aber wenn der Mobilfunk in den Zügen nicht funktioniert hat das auch sein Gutes, nämlich, dass das nervige Telefonniergeplärre in den Abteilen entfällt.
Gut so, die Leute können doch stattdessen auch lesen, das nervt wenigstens alle anderen nicht.

Biskaborn
2 Jahre her

Bitte darüber nicht aufregen. Viel, viel wichtiger ist es doch, das der Bahnvorstand entschieden hat, Bahnbedienstete können frei wählen, ob sie als Mann Frauen- oder als Frau Männerkleidung tragen wollen. Hier liegt die Zukunft Deutschlands nicht bei irgendwelchen Internetverbindungen zumal der Reisende dann vielleicht sogar noch die falsche Seite öffnet und z.B. TE liest. Daran hat sicher die Bundesnetzagentur gedacht!

bani
2 Jahre her

Wie überall in Deutschland, nur noch dummes Gedöns und Propaganda. Die Wirklichkeit wird nicht mehr wahrgenommen. Die Grünen reden von Umweltschutz und fahren die Kohlekraftwerke auf Höchstlast und erzählen parallel etwas vom schnelleren Ausstieg. Sie mportieren teures Frackinggas aus Übersee und verhindern die Produktion vor Ort. Sie wollen 400.000 Wohnungen pro Jahr bauen und machen Wohnen so teuer durch endlose Auflagen und Megainflation das niemand mehr baut. So eine schlimme Rumpeltruppe war in Deutschland noch nie am Ruder. Totengräber

Last edited 2 Jahre her by bani
Marcel Seiler
2 Jahre her

Dass Deutschland immer schlechter gemanagt wird, jedenfalls beim Staat und den Staatsbetrieben, also dort, wo die politischen Parteien ihre Hände drin haben, ist ja offensichtlich. Deshalb erstaunt mich dies nicht.

Roland Mueller
2 Jahre her

Das Politbüro der SED hat auch alles Mögliche beschlossen, was nie oder nur halb in die Tat umgesetzt wurde. Warum soll das ausgerechnet in der DDR 2.0 anders sein?

Karina Gleiss
2 Jahre her

Es würde fürs Erste genügen, wenn die DB sich auf das Wesentliche konzentrieren würde: die zahlende Kundschaft pünktlich von A nach B zu transportieren. Auch da kann man Parallelen zur kunterbunten „Mannschaft“ sehen: Hauptsache woke und divers, mit männlichen(?) Schaffnern, die Frauenkleider tragen dürfen.
Es müssen eben Prioritäten gesetzt werden. Und die sind in diesem Land, das auf dem Kopf zu stehen scheint, in fast allen Bereichen eben sehr speziell.

Mausi
2 Jahre her
Antworten an  Karina Gleiss

Grins…. Ja, die Basisaufgaben werden nicht mehr erledigt. Weder bei der DB noch im BT noch in der EU.

Aber Hauptsache Ungarn wird auf Linie gebracht, die Nachfrage richtet sich nach dem Angebot und Saubermann D verlagert alle „schmutzigen“ Jobs ins Ausland, um dann das Ausland zu kritisieren und die staatliche Souveränität zu missachten. Die gibt es schließlich nur für die Ukraine.

RMPetersen
2 Jahre her
  • „Das ist unhaltbar“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete …

Sehr schön, wenn der Vertreter der Merkel-Partei, die 16 Jahre lang für Chaos, technikfeindlichkeit und falsche Prioritäten verantwortlich waren, nun Empörung heuchelt. Vielleicht ist das ja einer der Merkelianer, die den ohnehin schon windelweichen Merz weiter auf rotgrünen Kurs trimmen möchten.
Angeordnete, die sich nicht deutlich von dem Merkel-Wahn distanzieren, sollten die Klappe halten.

AlNamrood
2 Jahre her

Nicht überraschend. Der Mobilfunk ist aber auch das geringste Problem der Bahn.