Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner kritisiert die "2G-plus"-Regelung in der Gastronomie. Der Zwang, dass auch geimpfte Gäste einen negativen Corona-Test vorlegen müssen, mache das Geschäft kaputt. Doch ihr Parteifreund Hans macht im benachbarten Saarland dasselbe.
Den Biermanns läuft die Zeit davon. Noch im Oktober hat der Familienbetrieb einen großen Geburtstag gefeiert: Seit 40 Jahren gibt es den Schnellimbiss „Zum Schorsch“ im alten Mainzer Zollhafen. Nächstes Jahr im Oktober ist aber Schluss. Die Stadtwerke erschließen in der sozialdemokratisch geführten Stadt ein Luxus-Wohngebiet. Dazu passen Arbeiter und Currywürste nicht mehr. Stattdessen wird dort in absehbarer Zeit ein Edelgastronom Speisen mit eigenem Stammbaum anbieten – für Gäste mit vollem Geldbeutel. Die Biermanns verlieren dann ihren Mietvertrag.
Die Zeit für Geschäfte am Rheinufer läuft also ab. Und trotzdem hat der Familienbetrieb zum 4. Dezember die Türen geschlossen – nachdem die Landesregierung verkündet hat, dass jetzt 2G-plus gelte. Wann der Schorsch wieder öffnet, steht nicht fest. Als noch 2G galt, hat der Wirt darauf gedrängt, dass sich die Gäste über die Luca-App anmelden, und hat sich den Impf- oder Genesenen-Nachweis zeigen lassen. Schon da kamen weniger Gäste als sonst. Müssten diese auch noch einen aktuellen Test mitbringen, dann scheint sich das Geschäft nicht mehr zu lohnen.
Genau diese Rechnung macht auch Julia Klöckner auf: „Viele Restaurantbesitzer verzeichnen vermehrte Stornierungen und zurückgehende Gästezahlen“, sagt die Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz. Denn spontane Besuche seien nicht mehr möglich. Zumal die nötige Struktur für aktuelle Tests in Rheinland-Pfalz nicht überall vorhanden sei, wie die Oppositionsführerin kritisiert. „Die so genannte 2Gplus-Regelung ist unverhältnismäßig, zumal die Branche Studien zufolge nicht als Pandemietreiber gilt“, sagt Klöckner. Viele Gastronomen empfänden die neue Regel verständlicherweise als „Lockdown durch die Hintertür“. Das Ergebnis: Die Wirte würden ihre Geschäfte schließen, Beschäftigte würden das Gewerbe verlassen, „weil sie kein Vertrauen mehr in die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze haben“.
Julia Klöckner macht das Thema zu einem parteipolitischen und greift Ministerpräsidentin Dreyer (SPD) an: „Es ist unverständlich, warum Rheinland-Pfalz diesen Weg geht, Bundesländer wie Hessen und Nordrhein-Westfalen hingegen auf 2G-plus verzichten.“ Das ist zwar richtig, aber nicht vollständig: Denn im Saarland gab es 2G-plus in der Gastronomie schon, bevor es in Rheinland-Pfalz galt. Dort regiert mit Tobias Hans ein Christdemokrat. Die Saarländer haben die Regelung aber jüngst angepasst. „Geboosterte“ dürfen jetzt wieder ohne Test in Kneipen und Restaurants, einfach Geimpfte nur mit Test und Ungeimpfte gar nicht. Wem das noch nicht kompliziert genug ist, der könnte die saarländische Landesregierung auffordern zu klären, was mit Genesenen ist, die noch nicht nachimpfen dürfen.
Vielleicht erreichen ja Hans die Ratschläge seiner Parteifreundin Klöckner „Angesichts steigender Infektionszahlen ist Impfen das Gebot der Stunde.“ Nur mit einer Zunahme der Erstimpfungen und zügigen Auffrischungsimpfungen würden die Infektionen sinken und die Intensivstationen der Krankenhäuser entlastet werden. „Die 2G-Regel für Restaurants und Hotels hat sich bislang als klug, angemessen und praktikabel erwiesen“, sagt Klöckner. „Kein Verständnis habe ich dafür, dass die Landesregierung in Gastronomie und Hotellerie von Geimpften und Genesenen zusätzlich noch einen Coronatest verlangt.“
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Zumindest erfreulich, wenn auch eine CDU-Politikerin mal lucida intervalla hat.
2G, 2G+, 3G – ist mir alles egal. Auf meinen Umsatz müssen Gastro- und Hotel, sowie Einzelhandel verzichten. Ich mach da nicht mit, dass eine Gruppe der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Gekauft wird nur noch das Notwendigste.
Nur Schickane, mit Gesundheit hat das nichts zu tun. Selbst gerade erst zum 2. Mal Geimpfte dürfen nicht in ein Lokal. Und sich dann über die Wut der Bürger wundern. Ich darf nicht mal zum Friseur mit Test. Die schalten und drangsalieren die Menschen schlimmer wie die borniertesten Ex SED Genossen.
Sollen sich doch die Gastronomiebetreiber mit der Politik über die Frage fetzen, ob 2G, 2G+ oder 2G++. Ist mir vollkommen wurscht, ich darf sowieso nirgends mehr hin und demnächst wahrscheinlich nicht mal mehr meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich gehe außerdem stark davon aus, daß man bereits daran arbeitet, den Leuten, die sich nicht gentherapieren lassen und dadurch ihre Arbeit verlieren, das Arbeitslosengeld zu streichen. Derlei Pläne gibt es in Österreich schon.
Das sollte man mal den Gastronomen in der BRD erzählen.
Eine ganz aktuelle Meldung vom 11.12.2021:
henning rosenbusch auf Twitter: „WIR HABEN ABER PANDEMIE! #Coronaleugner schließen Lungenfachklinik am Forschungszentrum Borstel!
Warum müssen eigentlich die Gastronomen alle die Krise ausbaden ?
Wie kann es sein, dass in dieser akuten Lage Intensivbetten einer Lungenfachklinik geschlossen werden ? Corona soll doch vor allem die Lungen angreifen ? Braucht man da nicht das Expertenwissen dieser Klinik ?
Ich dachte Omikron sei suuuuuuuper gefährlich und hochansteckend ?
Wer wird hier eigentlich verar…. ?
Ich finde den Föderalismus gut. Da kann man unterschiedliche Wege finden. Leider kommt es bei diesem demokratischen Mechanismus, so wie bei allen anderen, auch auf die Personen an, die die Weichen stellen. Ja, leider ist es anscheinend mittlerweile so, dass die Bekämpfung des politischen Gegners einen höheren Stellenwert besitzt, als der Auftrag, dem Volk zu dienen. Profil schärfen über alles! Solange sich ein Herr Span noch einen Posten ( Stellvertreter ) sichern kann, selbst nachdem jedem klar wurde, dass er oft geirrt ( manche sagen gelogen ) oder grob fahrlässig Steuergelder verhauen hat ( gut, das sein Lebensgefährte auch ein wenig… Mehr
Die Masse der gastronomischen Betriebe hat schon vor Corona lediglich mittlere Imbissqualität zu überhöhten Preisen geboten. Jetzt kommt die Bereinigung. Miese Qualität und hohe Preise allein hätten vielleicht nicht zum Genickbruch geführt. Aber Blockwartmethoden und Gästekontrollen sind dann einfach der Tropfen zuviel.
Man kann nur hoffen, dass immer mehr Gastronomiebetriebe, Hotels und Läden pleite gehen. Nur dann könnte es einen solchen Aufstand gegen den Coronapolitik-Wahnsinn geben.
Dass man Kritiker und Zweifler ausgrenzt, kaserniert und ihrer beruflichen Existenz beraubt, das interessiert die Mehrheit ja nicht. Schon immer hat die obrigeitshörige mitlaufende Mehrheit einen besonderen Genuß daraus gezogen, die Minderheit zu demütigen.
Wer Schilder an den Eingang hängt, dass Nicht-Geimpfte unerwünscht sind, hat es verdient, Pleite zu gehen.
„Die 2G-Regel für Restaurants und Hotels hat sich bislang als klug, angemessen und praktikabel erwiesen“, sagt Klöckner.
Die 2G-Regel ist schikanös, diskriminierend und aus Sicht des Infektionsschutzes Schwachsinn. Sie führt – so Prof. Dr. Detlev Krüger (bis 2016 Leiter des virologischen Institutes der Berliner Charité) im Interview mit der BILD Anfang November – nicht zu mehr Sicherheit, aber zu mehr Unfreiheit.
„Als noch 2G galt, hat der Wirt darauf gedrängt, dass sich die Gäste über die Luca-App anmelden, und hat sich den Impf- oder Genesenen-Nachweis zeigen lassen.“
Da trifft es ja dann den Richtigen … .
Hessen ist auch völlig dem Corona- und Booster wahn verfallen.
Wer sich verboostern lässt, darf ohne 2G-Plus in den Puff – vielleicht wachen bald mal nen paar mehr Menschen auf, was das für ein Irrsinn ist…., Ungeimpft ist jeder ein zu meidendes Objekt – erinnert sich der eine oder andere ältere Mitbürger, wie das mit der Ausgrenzung der Juden war?
Zumal der Impfnachweis ja nur ein Freischein ist, ohne jede medizinische Relevanz.
„Wer immun ist, bestimme ich!“ denkt sich Klöckner.