Das Mitte-Rechts Bündnis drängt auf einen Wechsel im Gesundheitsministerium. Jetzt prüft Draghi, Gesundheitsminister Speranza nach einem Jahr der Fehler, Verzögerungen und Unsicherheiten zu ersetzen.
Des deutschen Gesundheitsministers Gegenüber in Italien heißt Roberto Speranza. Dessen Nachname bedeutet soviel wie ‚Hoffnung‘. Doch diese schwindet nun rapide für den italienischen Minister, verantwortlich für Gesundheit, Medizin und Impfung, sich weiterhin im Amt zu halten. Trotz aller Verfehlungen lebt Jens Spahn in Deutschland dagegen noch recht komfortabel und bequem, mit einer ebenso krisenunfähigen Kanzlerin im Rücken, hier, wo sich alle Inkompetenten gegenseitig stützen.
Anders in Italien: Mario Draghi, kaum drei Monate als Ministerpräsident im Amt, sieht sich immer mehr dazu gezwungen, Gesundheitsminister Roberto Speranza bald die Papiere zu geben, denn der Druck auf den Straßen, nicht nur in Rom, wächst von Woche zu Woche an. Ja, die Straßen und Gassen nahe des Regierungsviertels brennen. Auch das Mitte-Rechts-Bündnis um Matteo Salvini und seiner Lega sowie Forza Italia, die ja auch im Kabinett sitzt, erhöht den Druck auf Draghi. So prüft Mario Draghi aktuell offenbar, wie er eine kleine Revolution im Gesundheitsministerium herbeiführen kann. Der Premierminister kann die Minister nicht entlassen und versucht deshalb – wie Il Messaggero erfahren und berichtet hat – Roberto Speranza davon zu überzeugen, sich von seiner jetzigen Rolle zu verabschieden und dann einen neuen Posten anzunehmen. Bevor der Druck von Mitte-Rechts unhaltbar wird, will Draghi offenbar in dieser Form für Abhilfe schaffen.
Der Tenor: Wir glauben ‚Euren Versprechungen‘ nicht mehr, dass ab dem 20. April wieder eröffnet werden dürfe. Einige Barbetreiber und Wirte starteten bereits auf eigene Faust mit der Wiedereröffnung ihrer Betriebe. Viele seien nach über einem Jahr derPandemie schlichtweg am Ende – ohne Lösungen. Darüber berichtete auch die Zeitung Il Fatto Quotidiano.
Zu viele Fehler und Lügen leistete sich der politisch stramm links zu verortende Gesundheitsminister Speranza, so die wütenden und aufgebrachten Bürger. Und es dürfte klar sein, dass sich ein ‚Fort mit Draghi‘ der Premier so schnell nicht leisten möchte, er blickt also auf Speranza und dessen Missmanagement. Premier Draghi befürchtet zu Recht, dass das hochkochende Problem mit Speranza den Geist in der frischen Regierung überhitzen könnte. Nach einem Treffen mit Salvini hatte sich Premier Draghi wie folgt geäußert: „Ich habe Salvini gesagt, dass ich ihn in meiner Regierung haben will und dass ich ihn sehr respektiere“. Eine Einschätzung, die vielleicht dazu führen könnte, dass Speranza einen neuen Posten annimmt, damit die Regierung nicht schon nach wenigen Monaten gleich wieder vor den Trümmern steht.
Die Vorwürfe an den Gesundheitsminister sind denen in Deutschland nicht komplett unähnlich: man wirft man dem Gesundheitsminister ein Komplettversagen in der Impfstoffkoordinierung vor, ebenso, dass immer noch nicht überall die vulnerablen Gruppen und Alten ihre zweite Impfdosis erhalten hätten. Zu sehr springe man nun zwischen den Generationen, und die Ökonomie komme so einfach nicht in die Gänge.
Was Il Giornale in einem Absatz dazu berichtet, liest sich als ein einziges Zeugnis des Scheiterns:
„Die einmonatige Verzögerung, um den Zeitpunkt der Verabreichung der zweiten Dosis zu verlängern, die unbefristeten Schließungen, die rigoristische Mentalität, die Verzögerungen bei den Wiedereröffnungen, die Untersuchung in Bergamo zum Ausbruch der Pandemie, das Buch „Warum wir heilen werden“, das geschrieben und dann zurückgezogen wurde, die Verwirrung über die Impfkampagne und die Schwierigkeiten, mit den Präsidenten der Region positiv und kooperativ zusammenzuarbeiten. Nicht zu vergessen das Versäumnis, den Pandemieplan zu aktualisieren und die Untersuchungen zu Masken und Lungenbeatmungsgeräten. Und schließlich die Ermittlungen zu dem fehlenden WHO-Bericht.“
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Eine Absetzung ist dringend geboten, schon weil Herr Speranza die total korrekte Staub-Filtertüte nicht trägt, sondern solche überholten Medizin-Masken.