Auf einem einsamen Kreisverkehr hält eine junge Frau ein Plakat hoch: „Je suis Charlie“.
Inmitten der zerbombten Häuser von Aleppo in Syrien. Ihren Namen kennen wir nicht. Das ist gut so. Sie hält das Plakat vor die Augen. Sie weiß: Wird sie erkannt, wird sie enthauptet – von denselben, die in Paris die Zeichner von Charlie Hebdo ermordet haben. Das ist Mut. Ich habe Tränen in den Augen. Und ich habe Tränen der Wut, wenn ich alle diese Charlie sehe, die es aber nie waren.
Warum habe ICH zugelassen, dass im katholischen Kindergarten in Köln der Krippenbesuch wegen der maulenden Muslim-Eltern unterbunden wurde? Warum hat die Polizei islamistischen Judenhassern ihre Lautsprecher überlassen, damit sie brüllen können: „Juden ins Gas“? Alle beklagen sich über die Fehler der französischen Polizei. Diesen Fehler hat kaum einer beklagt. Es ist der Größte im Umgang mit Radikalen: Ihnen freien Lauf zu lassen.
Jetzt sind wir alle Charlie. Aber ich bin so wenig Charlie wie dieser Justizminister Heiko Maas, Mitläufer in einer Demonstration radikaler „Antifas“, die genau das machen, was die Islamisten wollen: Andere Meinungen niederschlagen. Innenminister Jäger aus Düsseldorf wollte Mohammed-Karrikaturen verbieten. Jetzt will er Charlie sein, aber hätte Charlie verboten. Wirklich Charlie ist Ahmed, der Polizist in Paris. Obwohl selbst Muslim hat er die Beleidiger seines Gottes verteidigt – und wurde von seinen Glaubensbrüdern erschossen.
Bei uns streichen Politiker Stellen für Polizisten weg, gefährden unsere Sicherheit. Aber der Zoll kriegt 1600 neue Stellen, damit er Putzfrauen jagen kann, die angeblich schwarz arbeiten – haben unsere Sorte Charlies wenigstens diese Schüsse gehört?Je suis Ahmed?
Viele Journalisten wollen jetzt so mutig sein wie Charlie – aber haben geschwiegen, wenn in unseren Städten das Grundgesetz verleugnet wird: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“
Warum dürfen dann Frauen weggesperrt und verschleiert werden; Homosexuelle beleidigt, Juden geschlagen werden, und dann rechtfertigen „Friedensrichter“ noch Ehrenmorde. Kämpft die Journalistinnen-Lobby ProQuote dafür, dass jungen Muslimas Abi machen dürfen – oder nur um ihre eigenen Karrieren?
Kämpft Familienministerin Schwesig nur für die Quoten-Rechte von Aufsichtsrats-Millionärinnen oder auch dafür, dass eingesperrte Frauen wenigstens an der Kasse bei Aldi arbeiten dürfen?
Wo war der #Aufschrei dagegen, dass junge Mädchen nicht ins Schwimmbad dürfen, von der Schule abgeholt werden? In Berlin streiten die Regierungsparteien über eine Charlie-Demonstration. Deutsche demonstrieren am liebsten amtlich, mit einem Regierungschef vorne dran. Keine eigene Meinung, aber Charlie.
Ja, es gibt auch echte Charlies. Die garstige Alice Schwarzer, weil sie die Burka das nennt, was sie ist – ein Leichentuch für Frauen. Der Kollege, der die Amis nicht nur an ihren zu großen Ohren zieht sondern dafür dankt, dass sie vor Terroristen warnen.
Den billigen Charlie macht der Zeitungs-Verleger Präsident. Er nennt Charlie und Pegida in einem Atemzug, will schnell gegen den „Lügenpresse-Vorwurf“ agitieren. Aber es waren Kugeln aus der Kalaschnikov, die Charlie getötet haben, nicht vertrockneter Dresdner Christ-Stollen. Bald werden wir Sticker und Aufkleber haben; T-Shirts wird es geben. Je suis Charlie, billig hergestellt irgendwo von Kindern in Bangladesh.
Wirklich Charlie sind alle, die in den Moscheen und auf der Strasse gegen das Krebsgeschwür des Islamismus kämpfen.
Das Reporter-Bild des Jahres kommt in diesem Jahr nicht von einem Profi mit der teuren Nikon. Es ist ein Twitter-Pic. Aus Aleppo.
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