In Berlin soll es keine Mitarbeiter, sondern "Mitarbeitende" geben und „Ausländer“ sollen ab sofort „Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft“ heißen. Das will die Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung mit einem 44 Seiten langen Leitfaden erreichen, als Teil eines „Diversity-Landesprogramms“.
Im Bundesland Berlin, zugleich Deutschlands Hauptstadt, gelingt nicht viel. Ob es um den neuen Flughafen, um die Wohnungsnot, um die Clankriminalität, um Hausbesetzer, um das tägliche Verkehrschaos, um marode Schulen, miserable Schulleistungen oder vieles andere mehr geht: Berlin kann es nicht, bekommt dafür aber über den Länderfinanzausgleich reichlich Geld von den Steuerzahlern anderer Bundesländer: exakt 4,33 Mrd. Euro von insgesamt 11,2 Mrd. – entsprechend 38,6 Prozent.
Da kann man sich, so meint die RRG-Regierung, schon manchen Luxus leisten, auch ideologischen Luxus. Zum Beispiel ein neues Wörterbuch für die Amtssprache. 44 Seiten ist es stark, es gilt für Beamte und Angestellte, über die schließlich die gesamte Berliner Bevölkerung erzogen werden soll. Die Begründung dafür ist übrigens ein Schuss nach hinten: Mit dem neuen Wörterbuch soll vermieden werden, dass über Sprache Meinungen gelenkt und Handlungen beeinflusst werden. Was die Urheber dieser 44 Seiten eins-zu-eins denn aber weidlich tun – statt es zu vermeiden.
„Leitfaden“ nennt sich das Ganze. Er soll Amtsträger fit machen für das Kommunizieren „mit den Menschen in dieser Stadt“, unabhängig von deren Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Hautfarbe, Alter, Behinderung, Religion, Weltanschauung und sexueller Identität. Als Verfasser zeichnet die Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung verantwortlich; sie ist angesiedelt bei Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne). Die 44 Seiten sollen verstanden werden als Teil eines „Diversity-Landesprogramms“. Letzteres umfasst neben dem auf 79 Seiten ausgebreiteten Leitbild „Weltoffenes Berlin – chancengerechte Verwaltung!“ 30 Maßnahmen im Handlungsfeld „Diversity und Personalmanagement“ und sieben Maßnahmen im Handlungsfeld „Diversity und Sprache/Bilder“. Siehe: hier. Ach ja, der Titel der 44 Seiten lautet: „Leitfaden für Mitarbeitende der Berliner Verwaltung zum diversitysensiblen Sprachgebrauch.
Dass es statt Radfahrer „Radfahrende“, statt Fußgänger „Zu Fuß Gehende“, statt Verkehrsteilnehmer „Verkehrsteilnehmende“ heißen soll, ist ja schon ein alter Hut. Nach der Meinung der Gender-Anwender (m/w/d?) kann nämlich nur so in der Pluralform auch das weibliche Geschlecht mit zum Ausdruck kommen. Linguistisch ist das zwar Quatsch, denn ein „Radfahrender“ (Partizip Präsens) fährt gerade im Moment Rad. Als „Radfahrender“ kann er aber zum Beispiel nicht in einem Biergarten ein Bier trinken, weil er eben gerade mit dem Rad fährt; aber als Radfahrer kann er ein Bier trinken oder sogar im Bett schlafen. Der Berliner Senat weiß es besser, denn das generische Maskulinum – das heißt: die verallgemeinernde männliche Form – sei nicht geschlechtergerecht. (Am Rande: Und was ist mit dem Pluralartikel „die“ Radfahrenden? Ist „die“ nicht weiblich?)
Jetzt geht es noch weiter. „Asylbewerber“ sollen „Asylsuchende“ oder „Schutzberechtigte“ heißen. „Asylbewerber“ sei irreführend, denn es gebe ja ein Recht auf Asyl. „Ausländer“ sollen ab sofort „Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft“ heißen. Menschen mit Migrationshintergrund werden zu „Menschen mit Migrationsgeschichte“ oder „Menschen mit internationaler Geschichte“. Aus „Schwarzen“ werden „Menschen, die Rassismuserfahrungen machen“. „Farbige“ oder „Dunkelhäutige“ gibt es auch nicht mehr, von wegen Kolonialismus. Folgerichtig soll es auch kein „Schwarzfahren“ mehr geben, sondern ein „Fahren ohne gültigen Fahrschein“. Auch dem Verb „anschwärzen“ ist das Lebenslicht ausgehaucht, jetzt muss es heißen: „melden“ oder „denunzieren“. Aber für Letzteres hat Berlins Justizsenator auch schon gesorgt, indem er in Umkehr der Beweislast zu Denunziationen gegen Polizisten motiviert.
„Out“ ist außerdem auch der Begriff „Wirtschafts-/Armutsflüchtlinge“. Denn dieser Begriff sei abwertend, schließlich gebe es keine „Armutsmigration“; diese sei ja gesetzlich ausgeschlossen.
Auf 11 der 44 Seiten des Neusprech-Leitfadens geht es um Geschlechtsidentitäten und auch um Menschen mit „geschlechtsunabhängigem Begehren“. Mit der Vorsilbe „cis“ wird beschrieben, dass eine Person „in Übereinstimmung mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht lebt“ – das heißt, dass sich Männer als Männer fühlen und Frauen als Frauen. Das soll es ja noch geben, und das ist gut so. Ansonsten sind die 11 Seiten eine Rundum-Aufklärung über alle möglichen sexuellen Orientierungen. Es geht um Bi-Sexualität, Pansexualität, um trans- und intergeschlechtliche sowie „nicht-binäre“ Menschen und so weiter und so fort.
„Berlin – arm, aber sexy“, sagte einmal ein „Regierender“ in Berlin. Nein, es muss heißen: Berlin – doof, und nicht einmal sexy!
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Ein Berliner an alle Auswärtigen Meinungsmitteiler. Als älter Berliner trifft mich die schlechte Meinung vieler Auswärtigen mitten in mein (schwarzes?) Berliner Herz. Habt Ihr uns doch selber meistens die aufgehalst, die heute in Berlin Politik machen und die, die deren miesen Macher hier oft und immer wieder trotzdem wählen. Solche die bei Euch überflüssig oder aus guten Grund weggelobt. Sollte man aus der Geschichte eigentlich wissen. Ob im Kaiserreich, Weimarer, Nazireich, oder den alten Bundesländern. Dazu im Ostteil noch der DDR und selbst dort nicht nur politisch aufgefüllt aus den Ostländern. Dazu das Geschwubbel der vielen Menschen, die weder unsere… Mehr
In einen Sack und durch prügeln, anders wird man diesem Schwachsinn nicht beenden können. Die sind noch blöder wie die alten Kommunisten um den senilen Honecker.
Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft? Das kann man auch als „Einwohn-Ende ohne deutsche Staatsbürgerschaft“ lesen. Der Treppenwitz der Geschichte: Die Grünen liefern vor lauter politischer Korrektheit den Slogan **
Wahnsinn. Nach dieser verqueren Logik sollte auch „Vergewaltiger“ durch „Vergnügungssuchende“ ersetzt werden. Vergewaltigungen sind ja schließlich gesetzlich nicht erlaubt.
Ich war früher stolz darauf in einem Land zu leben in dem ein gewisses Maß an Aufklärung und Vernunft herrscht. Nun muss ich sagen ‚Zugegeben ich bin Insassender einer Irrenanstalt‘
Oben drauf: Als ob Weiße keine Rassismuserfahrung haben können.
Eine Clique von Wahnsinnigen ergreift immer mehr die Macht.
Interessant dürfte sein, wie es sein kann, daß man die Irren einfach weitermachen läßt. Mehr noch, daß sie sich immer weiter ausbreiten und ihre Verrücktheiten immer größer werden.
Wo sind die gesellschaftlichen Abwehrkräfte? Welche Prozesse haben dazu geführt, daß wir unser Immunität gegen das Emporkommen von Wahnsinnigen eingebüßt haben?
Nur etwas nachdenken, sofern das nicht schon abgeschaltet, dann muss man darauf kommen. Aber die TV Schalte macht eigenes Denken heute wohl überflüssig und macht das Leben bei Vielen damit bequemer.
Also, die Sprachschöpfung „Einwohnende“ ist doch gar nicht so schlecht. Einwohner sind Leute, die ordnungsgemäß gemeldet sind und in einer Wohnung wohnen. „Einwohnende“ sind demgegenüber diejenigen, die sich in besetzte Häuser hineingewohnt haben oder dabei sind, ohne dazu berechtigt zu sein. „Einwohnend“ ist doch ein Partizip, abgeleitet von „einwohnen“, einer aktiven Tätigkeit im Gegensatz zum einfachen „wohnen“.
So, lieber Justiz- oder sonstiger Senatorx*_, sehe ich das!
Berlin – degeneriert und pervers. Passt genau zu den dort existierenden Regierungen von Land und Bund!
Es ist schon tragisch, wenn Milliarden für eine „Forschungsrichtung“ und deren Lehrstühle ausgegeben werden, wo eine Nachhilfestunde Deutsch ausreichen würde.
Übungsaufgabe: Was ist der Unterschied in der Aussage von Satz 1 und Satz 2?
1: „Als die Radfahrer ihren Rausch ausschliefen, wurden ihnen die Fahrräder gestohlen.“
2: „Als die Radfahrenden ihren Rausch ausschliefen, wurden ihnen die Fahrräder gestohlen.“
Tipp: Kann man schlafen, während man Fahrrad fährt?
Die sprachliche Verblödung ist gewollt. Das beobachte ich seit 1980 und hat seit Merkel richtig Fahrt aufgenommen. Die Sprache setzt Grenzen meines Denkens und Erkennens. Je armseliger diese ist, desto schwieriger wird es noch etwas Neues ausdrücken zu können. DDR 2.0.