Der IS ist vital, frei in seinen Gedanken und macht was er will. Der Westen ist dagegen Gefangener seiner selbst und beschäftigt sich auf abwegigste Art und Weise mit seinen oft selbst kreierten Problemen. Der Kampf zwischen einem kleinen IS und einem gigantischen Westen ist in einem ganz anderen, als im üblichen Wortsinn, asymmetrisch.
Mit den Pariser Anschlägen hat der IS in seinem Kampf gegen den Westen einen kleinen Sieg gegen den Westen errungen. Der IS führt einen Zweifrontenkampf. Einerseits geht es ihm um die Machteroberung in der Region Irak, Syrien, Libyen und darüber hinaus. Zum anderen geht es ihm auch um einen Kampf zur Unterwerfung des Westens.
Der IS spielt bereits in und mit Europa
Diese Unterwerfung des Westens apportiert die westliche Gesellschaft zunehmend selber und faktisch bietet die Groko die deutsche Unterwerfung schon ziemlich aktiv an. Die operativen Möglichkeiten des IS beschränken sich also nicht auf die eigenen Basen in Syrien und anderswo. Der IS kann ganz bequem eine Doppelstrategie fahren und seine Möglichkeiten in Europa ausspielen.
Der IS ist auch ein wohlhabender Ölstaat, wenn man die selbstgewählte Bezeichnung „Staat“ verwenden will. Das Faszinosum IS, das im Westen allzu viele regelmäßig junge Menschen erreicht, schwindet nicht, sondern es wächst. Und mit jedem neuen Terrorakt steigen die operativen Möglichkeiten des IS im Westen.
Die hilflose Kriegserklärung von François Hollande an den IS ist eine Beruhigungspille durch Kraftmeierei, die der französischen Bevölkerung verabreicht wurde. Militärisch hat der Westen, der die wesentlichen Bedingungen für die Entstehung des IS selber geschaffen hat, bisher gegen IS in Syrien, im Irak nichts erreicht und ein paar französische Luftschläge zusätzlich, ändern daran nichts.
Dem IS innerhalb Frankreichs den Krieg zu erklären, einen Krieg, der nur zum geringeren Teil ein polizeilicher oder gar militärischer sein kann und ganz überwiegend ein geistig-moralischer sein muss, war Hollande offenbar nicht in der Lage und da liegt das Problem. Und dieses Problem ist nicht allein ein französisches, es ist ein europäisches, ein westliches. Es wird am Sitz des europäischen Parlamentes in Straßburg deutlich, noch deutlicher am Sitz der europäischen Regierung in Brüssel, beide Städte sind Hochburgen von Brennpunkten und bieten Islamisten perfekte Refugien. Und das große politische Totalversagen der großen Koalition Merkel/Gabriel in Deutschland, öffnet den „Markt“ auch in Deutschland für den IS.
Der IS ist nicht vom Himmel gefallen
Der IS hat die Probleme in den wenigen Jahren seiner Existenz nicht geschaffen. Der IS ist in einen jahrzehntealten erkannten und geleugneten Clash der Kulturen 2013 hineingetreten und hat diesem Kampf der Kulturen seinen speziellen Stempel aufgeprägt. Der IS hat also nur etwas, was schon lange etabliert ist, modifiziert. Seine Fähigkeiten seinen assymmetrischen Krieg auf europäischem Boden zu führen, steigen stündlich. Luftschläge gegen den IS in der Region verpuffen wirkungslos und sie haben auch keinen großen Einfluss auf das Denken oder Handeln der IS-Führung.
Der IS erreicht in der Region mehr Menschen als einem lieb sein kann. Klar, es gibt auch Menschen, die sich gegen den IS wenden oder flüchten, aber insgesamt überwiegen massive Akquisitionserfolge des islamischen Staates vor Ort. Über Nachwuchsprobleme kann der IS weder in seiner Region noch in Europa klagen. In Frankreich gibt es fast in jeder Stadt Brennpunkte, wo es beinahe täglich zu Unruhen kommt. Solche Brennpunkte gibt es auch in Straßburg, in Brüssel und andern Orts in Europa und es gibt sie auch in der Bundesrepublik, wenn auch nicht so heftig wie in Belgien oder in Frankreich.
Der Präsident des europäischen Parlaments Martin Schulz erklärt jetzt, dass Terrorakte, die mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden müssten, wozu er nolens volens auch islamistische Terrorakte wohl hinzurechnet, zu einem Gewöhnungstatbestand in seinem Leben und für alle im 21. Jahrhundert geworden wären.
Es trifft mich nicht, oder?
Diese Einstellung, in Talkshows vorgetragen, erzeugt allerdings Demoralisierung und Abstumpfung. Eine „Solange-es-mich-nicht-trifft“-Haltung entsteht, was ja ein bereits zu beobachtendes Phänomen ist. Die Tatsache, dass Terrorakte also zum Alltag gehören werden, ist für sich genommen eigentlich Problem genug. Terrorakte können Gesellschaften schweren Schaden zufügen, vor allem wenn die Gesellschaft demoralisiert und damit auch gelähmt – bis zu einer wirtschaftlichen Lähmung reagiert. Soll man Kinder und Jugendliche jetzt also so auf die Zukunft vorbereiten, dass man sie für sich selber und für andere desensibilisiert? Das kann nicht Ziel der Groko sein.
Die schlimmste Wirkung, die Terrorakte der Pariser Art entfalten, liegt indes in der totalen Verfangenheit der politischen Klassen; jener politischen Klassen, die sich in ihren politischen Korrektheiten seit Jahrzehnten selbst umzingelt haben und politische Lösungen nur noch auf totalen Schlingerbahnen denken können. Der IS ist vital, frei in seinen Gedanken und macht was er will. Der Westen ist dagegen Gefangener seiner selbst, und er beschäftigt sich auf abwegigste Art und Weise mit sich selbst. Der Kampf zwischen einem kleinen IS und einem gigantischen Westen ist in einem ganz anderen, als im üblichen Wortsinn, asymmetrisch.
Der Westen ist ein politisch versagender Tölpel mit Atomwaffen
Die Politik des Westens klingt esoterisch und faselt von Werten, die sie selbst längst nicht mehr vertritt. Denn die Politik des Westens ist zersetzt von Denk-Ge-und Verboten, die den Westen bis zur totalen Handlungsunfähigkeit lähmen. Der Westen besteht aus Aktionismen, unmoralischen Moralitäten und einem gigantischen Versagertum in eigener Sache. Und über allem schwebt das Denken in den ausgelatschten Psychobahnen, die die Westlinke einst etabliert hat.
Kein Wunder, dass die offiziöse Politik jeden Tag neue Legenden durchs Dorf jagt. Je nach aktuell gefühltem Bedarf sind die Einwanderer in der Bundesrepublik, unterschiedslos, ob sie das Land an den Behörden vorbei betreten oder sich ordentlich registrieren lassen, mal traumatisierte Flüchtlinge vor dem Assadregime und mal sind sie alle vor dem IS-Terror geflüchtet. Immer gilt das, was aktuell der Führingsrige besser zu passen scheint.
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