Die Aufforderung zum Kirchenaustritt nennt Martin Schulz „abscheulich“. Vielleicht sollte der SPD-Kandidat darüber nachdenken, ob die politische Geiselnahme der Kirche durch Lautsprecher wie ihn nicht Grund genug sein könnte, der Kirche den Rücken zu kehren.
Nun also entstellt sich der deutsche Katholizismus bis hin zu seiner Kenntlichkeit, als eine parteipolitisch flache und seelsorgerisch skandalöse Einrichtung. Er betreibt Wahlkampf. Unter dem Slogan „Unser Kreuz hat keine Haken“ machen die deutschen Bischöfe Front gegen die AfD. Sie unterstellen der Partei, die eine demokratische und in diversen Bundesländern von einem beachtlichen Teil der Bevölkerung demokratisch gewählte Partei ist, dass sie eine Nazipartei sei und deren heimliches Emblem das Hakenkreuz.
„Bekenntnis zur traditionellen Familie als Leitbild“, „Nein zu Gendermainstreaming und Frühsexualisierung“?, „Deutsche Leitkultur statt Multikulti“? – stammt alles aus der CDU vor Merkel. Was daran ist bitteschön nationalsozialistisch? Der pompöse Münchner Barock-Kardinal Marx und seine Anhänger behaupten das einfach.
Aber warum? Glauben sie tatsächlich, durch politische Bekenntnisse wie dieses mehr Gläubige für den Messbesuch zu gewinnen, für die Eucharistie, für Andacht und Anbetung? Dann sind sie theologisch so ungebildet wie politisch korrumpiert. „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt“, sagte Jesus vor Pilatus, „Wenn mein Königreich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, daß ich den Juden nicht ausgeliefert worden. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“
Da muss die deutsche katholische Kirche was falsch verstanden haben. Sie schustert sich ein Gottesbild zurecht, das auf einem Bezirkstag der Grünen verabschiedet werden könnte. Die deutsche katholische Kirche mobilisiert im banalen Flachland, weit jenseits ihres Auftrags, nämlich das Heil der Seele zu fördern, dem Einzelnen beizustehen in seiner Suche nach Gott. Aber diesem „Kerngeschäft“ hat sie längst den Rücken gekehrt. Stattdessen geht sie mit politischen Bekenntnissen hausieren, verdunkelt den Dom, wenn ihr eine Demonstration nicht passt, zelebriert die Messe auf einem „Flüchtlingsboot“ wie Kardinal Woelki, wahrscheinlich wird demnächst „den Rechten“ die Kommunion verweigert. Das alles geistlich unter Anleitung eines phrasendreschenden Pontifex Maximus, der gerade Flüchtlingslager mit KZs verglich.
Weiß der gute Mann aus Rom, was er da sagt? Zur Erinnerung, lieber Bergoglio: die deutschen KZs waren Menschenvernichtungslager, ein Großteil der Insassen wurde vergast, was sich über die Flüchtlingslager, die Unterschlupf bieten für die Elenden, die dem Krieg, den Bomben und dem Tod entronnen sind, nicht so ohne weiteres behaupten lässt.
Nun also sind „die Rechten“ im Fadenkreuz der progressiven Katholiken aufgetaucht, und damit stellt sich einmal mehr die Frage, warum unsere Bischöfe aus Steuermitteln fürstlich entlohnt werden. Sie sind de facto staatsnahe Beamte und nicht Rom, sondern Berlin gibt die Taktzahl vor. Da ist die Wiederbelebung der Forderung, die Alimentierung der Kirchenoberen durch den Staat zu beenden, eine nicht nur politisch faire, sondern auch geistlich beflügelnde Forderung. Nur geht sie nicht weit genug.
Auch die unselige Kirchensteuer, die vom Staat eingetrieben wird, ist eine weltliche Verirrung mit einer sehr unheiligen Wurzel. Sie wurde nämlich im Pakt, im sogenannten Konkordat mit den Nazis beschlossen. Weswegen es wohl eine faustdicke historische Lüge der deutschen katholischen Kirche ist, dass ihr Kreuz keine Haken habe. Sie steht fett und solide auf eben diesen Haken. Wann endlich wird diese unselige Nähe zwischen Kirche und Staat beendet? Wann ist Schluss mit diesem Bonzentum, das schnell mal das Kreuz in der Hosentasche verschwinden lässt, wenn es die politische Opportunität erfordert?
Die Aufforderung, aus der Kirche auszutreten, hat das Würseler Emotiosbündel Martin Schulz „abscheulich“ genannt. Nun, jedes Jahr gibt es hunderttausende Kirchenaustritte, sowohl auf katholischer wie protestantischer Seite. Die meisten haben es mit den Missbrauchsfällen der Kirchen begründet. Würde Martin Schulz auch denen ein „abscheulich“ hinterherrufen? Wohl kaum. Auch Austritte aus finanziellen Erwägungen heraus gibt es. Abscheulich? Vielleicht sollte der SPD-Kandidat mal darüber nachdenken, ob die politische Geiselnahme der Kirche durch Schreihälse wie ihn nicht Grund genug sein könnte, der Kirche den Rücken zuzukehren.
Ja, wann wird endlich die Kirchensteuer insgesamt abgeschafft, und damit der moderne Ablasshandel, der die Sakramente nur gegen Vorkasse spendet – in keinem anderen Land der Welt erdreistet sich die Kirche, so primitiv und unverstellt Schutzgelder für das Heiligste zu erpressen. Dass die bischöflichen Rollkommandos einstweilen Werbung für die Hand machen, die sie füttert, indem sie deren einzige Opposition auszuschalten versucht, ist da auf traurige Art nur folgerichtig.
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Ich denke, die ist es, sie wurde der Erinnerung nach als Mme Diem verkauft. Aus aktuellem Anlaß: Bitte schnell die neuerliche Debatte über die CEU ansehen und mitmischen. Sie sind da gefragt!
Genau 2 Dinge habe ich zum Jahresbeginn 2017 getan:
1. Ich bin in die AfD eingetreten. 2. Ich bin aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Die gesparte Kirchensteuer geht in Zukunft als Mitgliedsbeitrag an die AfD, wo das Geld besser angelegt ist.
Danke für‘ s Grüßle. Soso Älbler. I bin blos eine gebürtige Badenerin, die
im roten Hessen in einer schwarzen Stadt in eine noch schwärzere Schule
gegangen ist und mein Leben unter den Spessart-Räubern verbracht habe. Wahlkreis des attakierenden Tauber Peterle. Wie froh bin ich, diese Wahlplakate nicht mehr sehen zu müssen. Bin Briefwählerin, deren Stimme wahrscheinlich im Nirwana verschwindet.
Gerne kümmere ich mich nach der Küche, in die ich schnellstens verschwinden muss, um Ihre weiteren Anliegen. Käpsele müssen respektiert werden.
Adele!
Sorry, bin noch nicht dazu gekommen, mich um Ihr Anliegen zu kümmern.
Um die Küche kümmern! Welch edle Pflicht! Und wenn ich an die Ungarische denke, tropft der Zahn… Gut. Ich sehe, Sie hats auch arg erwischt, aber immerhin sind Sie nun im Paradeise, alldieweil ich gramgebeugt überall, wenn ich das Land der Väter wieder betrete, das höhnische Lachen Dante Alighieris aus seiner Göttlichen Kommödie vernehme: „Die ihr hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren“. Und wahrlich, so scheint mir, es ist so. Doch wo Mordor ist, ist auch die Hoffnung noch und ich darf Ihnen prophezeihen, daß Sie einst unbeschwert wieder die Wälder des Spessart durchstreifen können mit einem lustigen Lied auf… Mehr
Hi, ich bin noch nicht mit der Recherche weitergekommen, weil ich mich in jeder freien Minute permanent durch TE kämpfe. Interessante Beiträge. Ich denke, dass die Verabschiedung von Lodda + Flintenuschi bald bevorsteht. Morgen mache ich mich zu Heinsohn auf den Weg. Heute habe ich mir u. a. Effenberg angehört.
Adele!
Auch egal. Dann soll der von unten die holen. Hauptsach holen. Mit One way Ticket.
Und der Papst ist Jesuit
Jesuiten waren immer schon Politiker. Und viele Politiker sind Jesuitenschüler.
Alles hat damit zu tun, dass hier in Deutschland die sogenannte Trennung von Staat und Kirche wohl im Grundgesetz steht, in der Realität aber überhaupt nicht verwirklicht ist. Eintreibung der „Kirchensteuer“ durch den Staat, bekräftigt durch Konkordat aus der Nazizeit, staatliche Zahlungen in Millionenhöhe an die Kirchen jedes Jahr für Verlust von Kirchenvermögen aus der Napolenzeit!, der Staat zahlt theologische Lehrstühle, die heute an keiner Universität mehr was verloren haben, weil das keine Wissenschaft ist, dazu Gehälter von Bischöfen. Religiöse in Rundfunk- Fernsehräten und Ethikkommissionen. Die Kirchen vom Antidiskriminisierungsgesetz ausgenommen, mit Sonder- Arbeitsrecht, das sie ermächtigt, ihr nicht genehme Mitmenschen… Mehr
Es hat mit beidem zu tun, würde ich sagen.
Schon lange frage ich mich, wie groß die wirklich großen Konzerne sind. Es macht Mühe, solche Zahlen zu ermitteln. Während offizielle Konzerne mit harten Regeln zur Veröffentlichungspflicht belegt sind, haben „andere“ Organisationen keine durchschaubare Berichtpflicht. Es geht ja nur um Steuergelder. Haben Sie weitere Zahlen oder belastbare Quellen?
Orban war nie bei SZDSZ. Von Anfang an FIDESZ: Grundsatz, keiner, der so alt ist, dass er bei den Kommunisten dabei gewesen sein kann.
Stimmt Her Goergen, in dem „Schmelztigel“ MDF hatten sich bereits 1987 konservative und Liberale etc.. zusammengefunden. Als die ersten freien Wahlen stattfanden, haben einige Freunde die Liberalen gewählt, da sie unsere FDP als Vorbild sahen, deren Realisierung jedoch ein Trugschluss war. Man mußte sich erst mal zusammenraufen. Bei Wikipedia nachzulesen: „Das Ungarische Demokratische Forum (ungarisch Magyar Demokrata Fórum, MDF) war eine ungarische Partei mit konservativer Ausrichtung, die von 1987 bis 2011 bestand. Sie wurde 1987, während der Endphase der kommunistischen Einparteienherrschaft (Anm. Gylula Horn war MP während der Grenzöffnung) in Ungarn gegründet. Nach der Wende war sie eine der wichtigsten… Mehr
Nur die Götter gehen zugrunde wenn wir endlich gottlos sind