Berichten von Fox News zufolge bereiten sich die amerikanischen Streitkräfte in Deutschland auf einen möglichen Terroranschlag – womöglich aus dem Umfeld des IS – innerhalb der nächsten Woche auf europäische US-Stützpunkte vor. Infolge der akuten Anschlagsgefahr wurde die zweithöchste Warnstufe „Charlie“ ausgerufen.
Diese Warnstufe findet Anwendung, wenn laut Webseite der US-Armee „ein Vorfall stattfindet oder nachrichtendienstliche Hinweise vorliegen, denen zufolge eine Form terroristischer Aktivität gegen Personal oder Einrichtungen der US-Armee wahrscheinlich ist“.
Hinweise auf einen möglichen Anschlag dürften aus Israel sowie von anderen westlichen Geheimdiensten gekommen sein. Die Erhöhung der Warnstufe auf „Charlie“ stellt zwar keinen Präzedenzfall dar, hat allerdings Seltenheitswert. Zuletzt wurde die Terrorwarnstufe 2020 nach dem Vorgehen des Iran im Nahen Osten und zuvor 2015 nach den Charlie-Hebdo-Angriffen erhöht.
Sowohl das Pentagon als auch die US-Streitkräfte in Deutschland wollten die Erhöhung der Terrorwarnstufe nicht weiter kommentieren. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums betonte allerdings, man arbeite „sehr eng“ mit den Amerikanern zusammen und befinde sich „auf einer Linie“ mit ihnen.
Das US-Militär nutzt insgesamt fünf Terrorwarnstufen: Normal, Alpha, Bravo, Charlie und Delta. Alpha gilt, sobald eine „erhöhte allgemeine Gefahr möglicher terroristischer Aktivitäten“ vorliegt, deren „Natur und Ausmaß unvorhersehbar“ sind. Bravo tritt in Kraft, wenn eine „erhöhte oder mehr vorhersehbare Gefahr terroristischer Aktivität“ besteht. Die höchste Terrorwarnstufe Delta greift entweder im direkten Umfeld eines stattgefundenen Terrorangriffs, oder wenn Informationen vorliegen, dass ein terroristischer Angriff gegen spezifische Personen oder Orte direkt bevorsteht.
Die Erhöhung der Warnstufe hat im Idealfall keinen direkten Einfluss auf die Bürger Deutschlands, lediglich im Umfeld von US-Stützpunkten kann es zu Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen kommen. Dessen ungeachtet gilt nach wie vor, dass laut Bundesinnenministerium „die Gefährdungslage im Bereich des islamistischen Terrorismus“ in Deutschland „anhaltend hoch“ sei.