Tichys Einblick
"Wie es ist kann es nicht bleiben"

Demonstrationsfreiheit muss man sich nehmen

Klaus-Rüdiger Mai demonstrierte unter dem Maschinengewehr der Staatssicherheit gegen die DDR. Heute ist es weit weniger gefährlich zu demonstrieren - aber das Gefühl, dass viele Menschen auf die Straße treibt, ist das gleiche, findet er.

Die Corona-Demonstrationen und Bauernproteste lösten geradezu hysterische Reaktionen in Politik und Medien aus. So mancher Demonstrant fühlte sich an Zeiten erinnert, in denen Demonstrieren gefährlich war. Klaus-Rüdiger Mai war 1989 bei den Montagsdemonstrationen der DDR dabei. „Die Demonstrationen gegen Corona waren natürlich nicht so wie in der DDR“, sagt er, auch wenn der Staat bei den Corona-Demonstrationen mit Repressionen vorgegangen sei. Aber das Gefühl, das viele Menschen auf die Straße treibt, ist ähnlich. „Wir wussten nicht, wie es weitergehen sollte – aber so wie es war, konnte es nicht bleiben.“

Die Brandmauer gegenüber AfD und BSW müsse fallen, meint der Autor. Sie sei nichts anderes als ein Instrument, um die politische Konkurrenz klein zu halten. Nur wenn die Brandmauer falle, sei ein Politikwechsel möglich, weil sich dann auch die CDU wieder mit Oppositionsarbeit beschäftigen müsse.


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