Willkommen beim großen Leserfest von Tichys Einblick. 10 Jahre – und es hat klein angefangen. Ich wollte mit meinen Lesern der Wirtschaftswoche in Kontakt bleiben. Und so hat es angefangen – mit der Hilfe von Sofie Grunert, denn Technik ist nicht so mein Ding.
Am Anfang hatten wir 5 Leser. Das fand ich schon viel. Man war bescheiden.
Dann 12. Das war aufregend.
Bei 20 Lesern gleichzeitig war ich erst recht aufgeregt.
100 habe ich nicht glauben können.
Und jetzt Sind SIE hier, mehr Leser im Saal, als wir im gesamten ersten Halbjahr im Internet hatten. Alles Große fängt eben klein an.
Und klein haben wir angefangen haben.
Mit einem kleinen Laptop.
Das ist eine wichtige Lehre, beschreibt eine Revolution.
Freie Medien, das sind nicht mehr große Konzerne und reiche Familien. Pressefreiheit in Deutschland, das ist die Freiheit von 250 sehr reichen Familien hat der damaliger Herausgeber der FAZ Paul Sethe, in den 50er-Jahren gesagt.
Diese Meinungsmonopol ist dabei zu zerbröseln.
Nicht mehr der Inhaber der größten Druckerpresse entscheidet, was gelesen wird,
Sondern wer etwas zu sagen hat.
Nicht mehr die Regierung drückt sich gefällige Journalisten ans Herz
Sondern wir drücken aus, was uns bedrückt.
Viele Journalisten träumen immer noch von der Karriere Modell Steffen Seibert:
ZDF, Regierungssprecher, Botschafter.
So sind dann auch ihre Texte.
In Wirklichkeit sind es Bewerbungsschreiben.
Die Selbstisolation einer Branche
Journalisten schreiben für Journalisten. Ein Bespiel:
Gerade wurde der Stern-Preis an die Süddeutsche Zeitung vergeben.
Für deren Fake News über Hubert Aiwanger.
Ursprünglich hieß der Stern-Preis Henri-Nannen-Preis.
Auch Stern-Gründer Henri Nennen wurde ja gecancelt.
Er hatte das Pech, zu früh geboren zu sein. Wegen seine strittigen Vergangenheit wurde er trotz seiner Leistungen in der Gegenwart aus dem Gedächtnis gelöscht.
Und mit ihm wurden die journalistischen Tugenden der Zeitschrift gecancelt, 75 Prozent der verkauften Auflage versenkt und das Blatt zum Programmheft von Tuttifrutti degradiert. Was für eine Leistung.
Jetzt gibt man sich gegenseitig Preise für Fake-News.
Soll ich Ihnen was sagen:
Ich freu mich darüber.
Dieses Verhalten treibt die Leser zu uns. Kürzlich war ich auf einer Jubiläumsveranstaltung, 75 Jahre Deutsche Journalisten-Schule. Ein wichtiges Ereignis. Als ehemaliger Schüler ist man stolz, erinnert sich, freut sich.
1.500 renommierte Journalisten waren da, viele sehr bekannt Namen.
Der Ministerpräsident hält die Rede.
Der Bundeskanzler die zweite Rede. Jedenfalls das, was man bei Olaf Scholz Rede nennt.
Beide Redner voller Lob für ihr Journalistenvolk. Beide gnädig und voll des Lobes für die selbsternannten Verteidiger der Demokratie, denn so nennen sich heute Journalisten und Verlegerverbände. Journalisten, weil sie sich durch die wegbleibenden Leser so bedroht sehen wie die Politiker sich durch wegbleibende Stimmen. Statt ihr Verhalten zu ändern, beschimpfen sie lieber Leser und Wähler. Bekanntlich muss der Wurm dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Und die Zeitung muss gelesen werden wollen, und die Politik sollte sich darum bemühen, gewählt zu werden und deshalb Angebote formulieren, die die Wähler überzeugen und nicht nur die Journalisten.
Ich meine:
Politiker sollen Journalisten nicht loben.
Politiker sollen Journalisten fürchten.
In China, sagte Markus Söder durchaus selbstironisch, in China klatschen wenigstens die Journalisten nach einer Pressekonferenz. Mit einem Augenzwinckern sagte er, naja, schön wäre es schon auch, wenn er mal von der Süddeutschen Zeitung gelobt werden würde. Ich fürchte, bald wird das der Fall sein, denn die Verlegerverbände kämpfen gerade bei der Politik darum, dass sie Steuergelder kriegen. Das ist die neue Form der Marktwirtschaft: Wer ein Produkt herstellt, das niemand will, kriegt wenigstens Staatsknete dafür. So jedenfalls erhoffen es sich die Verleger und umschmeicheln die Politik.
Ich fürchte, in der Bundesrpessekonferenz werden auch bald Schilder hochgehalten:
Jetzt klatschen!
Und das werden sie!
Reden wir über Freiheit
Aber wir nicht! Alle reden von Gesetzten und Regulierungen – wir reden über Freiheit.
Und diesen Stern-Preis wollen wir auch nicht.
Keine Sorge, wir kriegen ihn auch nicht, abgesehen davon.
Wir vergeben lieber zusammen mit anderen in der dafür extra gegründeten Stiftung Meinung und Freiheit selbst Preise – etwa den Karl-Eduard-von-Schnitzlerpreis für Agitation und Propaganda.
Den ersten würdigen Preisträger haben wir bereits ausgezeichnet, Jan Böhmermann. Nennen wir ihn so, was er ist: Eine Art Regierungssprechesprecher auf einer Kostenstelle des ZDF, der das erledigt, wozu die Pressestelle des Bundesinnenministeriums nicht fähig ist.
Wir dagegen sind stolz auf die Unabhängigkeit, die wir uns erkämpft haben. Alle reden von Gesetzten und Regulierungen – wir reden über Freiheit.
Denn: Es geht auch anders.
Im Urlaub, auf einem alten Kanalboot wurde TE gegründet.
Eigentlich aus Langeweile.
Mit einem kleinen Laptop.
Auf Anregung und mit Hilfe von Sofie Grunert, die heute nicht hier sein kann wegen Verpflichtungen, die größer sind als eine Geburtstagsfeier …
Das ist der einzige Schatten, der auf diesen Tag fällt.
Und heute ist daraus ein reichweitenstarkes Medium geworden.
Mit der Site, 5 Millionen klicken sie jeden Monat an
Mit dem Morgenwecker, 200.000 Zuhörer
Mit der Zeitschrift, 200.000 Leser
Und mit dem Videokanal, fast 2,5 Mio. Zuschauer.
Das, lieber Herr Bundeskanzler, ist kein Wumms.
Das ist ein Vierfach-Wumms.
Den hören Sie nicht gerne, aber dann werden wir halt noch lauter.
Aber das alles haben SIE, unsere Leser, unsere Unterstützer ermöglicht.
Wir haben und wir wollen keine Zwangsgebühren.
Wir haben Sie.
Unsere Leser.
Und das freiwillig.
Keine Gebühren, aber Leser!
Das ist mehr wert als GEZ-Gebühren oder ein Glaspalast in Berlin oder Hamburg.
Wir schreiben, was ist.
TE hat viel geleistet.
Wir haben nach monatelanger Recherchearbeit die Hetzjagden von Chemnitz als Märchen enthüllt,
7 Jahre später hat dies ein Gericht bestätigt.
Wir konnten das Framing-Manual der ARD enthüllen, das die Manipulationstechniken darstellt.
Wir haben jenes Papier aus dem Innenministerium vorgelegt, das frühzeitig auf die verheerenden Folgen der Coronapolitik hingewiesen hat.
Wir konnten, nachdem wir 40.000 Seiten Wahlprotokolle fotografiert, klassifiziert und analysiert haben, dazu beitragen, dass die Wahlen in Berlin wiederholt werden mussten. Ein Riesen-Erfolgt. Regierungswechsel. Dass es diese Art von CDU ist, der wir in den Sattel geholfen haben, das konnten wir nicht ahnen.
Der Graichen-Clan
Wir konnten den Graichen-Clan vorführen, das Zusammenspiel von Lobbyisten, die zu Staatssekretären im Wirtschaftsministerium ernannt wurden und den Schaden der Energie-, Ernährungs- und Mobilitätswende organisieren.
Das sind nur einige Beispiel.
Andere sind uns gefolgt, haben Papiere des RKI freigeklagt oder aus dem Entscheidungsprozess des Wirtschaftsministeriums offengelegt
Früher war der investigative Journalismus die Königsdisziplin der großen Blätter.
Heute machen wir das.
Die Kleinen, die wachsen und immer lauter werden.
Und dass Sie uns das letztlich ermöglichen:
Dafür Danke ich Ihnen, und das feiern wir.
Wir wollen heute feiern, und uns ganz persönlich vorstellen.
Ich begrüße unser Team,
Das vielfach hinter den Kulissen wirkt.
Unser Team
Natalie Furjan
Die unermüdlich meine Fehler ausbügelt und dann findet Josef Kraus doch noch einen Kommafehler
Marco Gallina
Unerschütterliche Ruhe bei komplizierten Texten
Alexander Wendt
Der Mann, der morgens alles gelesen und bis Mittag den Rest geschrieben hat
Maximilian Tichy, der als Moderator durch diesen Tag führt
Charlotte Kirchhof, unsere Volontärin, Maximilian Tichy, und wenn Sie Zweifel haben: Schauen Sie sich diese jungen Leute an.
Holger Douglas, der Sie mit dem Wecker morgens aus den Federn holt und nach dessen Nachrichten Sie nicht mehr einschlafen können. Wir spannen sie zusammen – die alten Routiniers mit dem jungen Herzen und die jungen Aktiven mit dem heißen Herzen
David Boos – Redaktionsschluss und: Er hat die Musik für heute ausgesucht.
Nicht dabei heute Fritz Goergen, der Mann vom Berg mit dem Weitblick, und Barbara Goergen. Substanz entsteht, wenn sie Tiefe besitzt, Erfahrung, den Blick über den Tag hinaus. Dafür danke ich Euch beiden. Ihr seid unsere Mahner.
Ich begrüße unsere Autoren, die als Buchautoren reihum am Büchertisch von Frau Dagen vom Buchhaus Loschwitz für sie bereitstehen – vermutlich übrigens reden wir gerade über das wichtigste Buchgeschäft Deutschlands, es steht in Dresden und Frau Dagen ist Buchhändlerin, Verlegerin und Autorin. Eine Frau des Wortes im eigentlichen Sinne,
Frank Hennig, der von Anfang die Energiethemen bearbeitet und uns dieses Thema erschlossen hat. Fritz Vahrenholt sind wir verbunden, und Roland Springer.
Alexander Horn von Novo Argumente steuert viele Beiträge zu Wirtschaftsthemen bei.
Josef Kraus – gerade in den letzten Seiten seines Buchs, das ich ungelesen empfehle wie alles von diesem Kenner der Politik und des Bildungswesens.
Laszlo Trankovits, 111 Orte die sie kennen sollten in Jerusalem und 111 Frankfurter Äpplewoikneipen, der Beweis: Diesem Mann ist die Welt nicht fremd
Stephan Paetow, der ewige Spötter.
Cora Stephan, Romanautorin, die sich zu uns herablässt aus dem Reich des Wahren, Schönen und Guten.
Georg Etscheid mit seinen feinsinnigen Feuilletons.
Klaus Mai, der Frauenversteher. Seine Biographien umfassen Edith Stein, Sahra Wagenknecht und Angela Merkel. Und aus de Feuilletonisten ist einer der kritischten Wirtschaftsjournalisten des Landes geworden.
Holger Douglas. Das ist der Mann, der Sie nicht mehr schlafen läßt. Er hat den Wecker erfunden und eines der großen, erfolgreichen Programme geschaffen. Und soll ich etwas dazu sagen: Er ist geradezu ein fiebriger, nervöser, jederzeit startbereiter Journalist. Das Geschehen elektrisiert ihn. Müdigkeit? Achwas.
Die war gestern.
Unsere Künstlerin Bettina Hagen, die aus Kleinigkeiten Pretiosen gestaltet.
Die TE-Autoren
Unsere Autoren, die Sie jederzeit ansprechen sollten:
Prof Helmut Berschin mit seiner feinsinnigen sprachlichen Analyse der aktuellen Sprachmanipulation, Ronald Asch mit seiner globalen Kenntnis.
Noemi Johler, die uns neue Sichtweisen bringt. Susanne Heger, die für uns aus den USA berichtet, und zwar so, wie Sie es von ARD und ZDF niemals hören werden.
Matthias Nikolaidis, der Mann, der Musik studiert hat, dies immer wieder unter Beweis stellt und nebenbei die großen Messerstories schreiben muss; nicht nur zu seinem Leidwesen.
Godel Rosenberg, der aus Israel angereist ist.
Pfarrer Achijah Zorn, Verfasser der Sonntagspredigten.
Ulrich Vosgerau, der uns beim Bundesverfassungsgericht vertreten hat in Sachen Berlin-Wahl und viele Beiträge zur Rechtspolitik liefert.
Olaf Opitz, der aus Leipzig kommend diese Perspektive beisteuert. Albert Duin, den großen Liberalen aus Bayern begrüße ich ebenso wie Diether Dehm, mit dem mich die Lust am Streit verbindet. Wolfgang Herles, der auf der Site und Heft und mit Büchern unsere Leser bereichert. David Engels berichtet aus Brüssel für uns, Peter Heller widmet sich komplizierten Themen der technologischen Zukunft und Entwicklung, ein Spezialist der Innovation. Ich grüße auch Bettina Röhl, die die freie Mitarbeiterin Nr. 1 war. Und Professor Rieck; der mit Spieltheorie bei uns begann und sein eigenes Publikum gefunden hat. Sandro Serafin und Elisa David, die immer wieder junge Sichtweisen erzwingen.
Jutta Wieland-Sellner hat unseren Buchshop aufgebaut; Mario Thurnes berichtet aus Berlin, auch heute.
Es gibt auch Menschen, die wir sehr vermissen
Sie waren Autoren, Ratgeber, Wegbegleiter.
Tomas Spahn, von dessen umfassenden Wissen wir fast täglich profitierten;
Ismail Tipi, der uns angerufen hat in der Stunde höchster Bedrängnis und seither für uns da war;
Professor Gunnar Heinsohn, dessen kluge Beiträge Deutschland fehlen;
Michael Fuchs, der Ratgeber früher Tage.
Wir haben Euch zu danken.
Wir vermissen Euch.
Wir vermissen Eure Texte.
Aber ihr seid bei und mit uns.
Wir danken auch jenen Kollegen, die mit uns ein Stück des Weges gegangen sind und dabei prägend waren; Alexander Wallasch, Boris Reitschuster, Georg Gafron, Ferdinand Knauss, die jungen Kollegen von Apollo-News, um nur einige zu nennen. So entsteht ein Netzwerk, und dafür bin ich dankbar.
Ich begrüße auch Astrid Larsen.
Die unser Heft mit gestaltet.
Mario Schultz, der mit Grafiken illustriert, was die Welt sehen muss. Albert Sellner, der uns mit wunderbaren Geschichten des Heiligen-Kalenders überrascht.
Frank Werner, der den verlegerischen Wahnsinn auf sich nahm, eine neue Zeitschrift herauszubringen, während so viele andere verenden. Ihm verdanken wir, dass wir am Kiosk zu finden sind, und bei aller Liebe zur Elektronik: Papier bleibt. Das ist eine unserer große Stärken: Die Glaubhaftmachung und Dauerhaftigkeit auf Papier. Wer schreibt, der bleibt. Danke Frank! Wir waren Konkurrenten, ich darf sagen: erbitterte. Wir sind Freunde geworden. Und das zählt am Ende.
Ein großer Dank gebührt dem Messebetreiber.
Und dann danke ich einem ganz besonderen Menschen
Meine Frau Andrea.
Bei TE ist nicht immer Sonnenschein.
Wer mit mir verbunden ist, der unterliegt auch der Sippenhaft.
Die Schläge, die TE und die ich als Person abkriege, muss auch Du, muss meine Familie aushalten.
Ich danke Dir, dass Du das alles erträgst, auch wenn du die Prügel abkriegst, die mir zugedacht sind, und der Schaden bei Dir anfällt, der mir zugedacht ist. Du bist stoisch hinter mir gestanden in der Stunden der Not. Dafür danke ich. Auch und gerade, weil Du manchmal zweifelst. Aber diese Zweifel zu überwinden, wenn es kracht, das ist unendlich viel wert. Ich kann mich irren, aber mit Dir bin ich nicht verloren.
Aber eines ist auch klar.
Die vergangenen Jahre waren auch ein Riesen-Spaß.
Eine Quelle des Glücks, weil Sie uns durch alle Krisen getragen haben.
Wenn es eng wurde, und es wurde ein paar mal ziemlich eng, dann kamen die Briefe, die Zuschriften, die Hilfen.
Dafür Danke ich Ihnen, jedem Einzelnen.
Und ich verspreche:
Wir bleiben dran – und werden immer lauter.