Tichys Einblick
Zugewanderte Kriminalität

LKA-Chefin erwartet „heißen Sommer“ der Straßenkriminalität in Bremen

In Bremen hat sich im letzten Jahr eine ganz neue Einwanderergesellschaft gebildet: Kriminelle Straßenjungs aus dem Maghreb begingen hunderte Raubdelikte. Eine Soko „Junge Räuber“ wurde gegründet. Für den Sommer erwartet das LKA eine Zunahme, auch weil das Problem mit der unkontrollierter Zuwanderung noch immer nicht gelöst ist.

picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Die Chefin des Landeskriminalamtes Bremen, Petra van Anken, erwartet einen „heißen Sommer“, aber damit sind nicht die Temperaturen gemeint. Auch Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) stimmte ein. Der Bremer Innensenator geht davon aus, dass es in der Bremer Innenstadt wieder mehr kriminelle Taten geben wird. Das Problem der „ungesteuerten Zuwanderung“ sei nicht gelöst.

Das meldeten dpa und das ÖRR-Magazin buten und binnen schon vor einiger Zeit, aber in der Bundespresse fand sich kaum Widerhall. Man kann es für einen Offenbarungseid halten oder einfach für ehrlich, natürlich mit den notwendigen Reserven, die die beiden Offiziellen noch anbringen sollten.

Bei dpa ist schon wieder vom „Ende der Pandemie“ die Rede, wodurch Raubüberfälle im letzten Jahr zugenommen hätten. Diesen Unsinn lässt buten und binnen schon weg. Tatsächlich äußert der Innensenator seine „Befürchtung, dass wir hier in der Tat eine neue Situation haben und dass sich diese Zahlen des Jahres ’23 verstetigen werden“. Und daran ist offenbar ein anderer Faktor schuld, wenn der Effekt anhält.

LKA-Chefin warnt vor steigender Zuwanderung im Sommer

Tatsächlich gibt es in Bremen seit letztem Jahr eine Sonderkommission „Junge Räuber“, durch die die Überfälle auf der Straße deutlich zurückgegangen sind. Aber seit Februar verzeichnet die Polizei wieder mehr Raubdelikte. „Das Wetter wird besser, der Regen ist weniger geworden, die Temperaturen sind gestiegen“, sagt die LKA-Chefin – wiederum in Wetter-Metaphern redend – dazu. Im Sommer halten sich wieder mehr Menschen im Freien auf, so van Anken. Aber zudem steige auch die Zuwanderung in den Sommermonaten erfahrungsgemäß an. Aha.

Petra van Anken führte daneben die „zunehmenden politischen Angriffen und die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft“ als Risikofaktoren an. Politische Angriffe, von wem begangen? Das bleibt unklar. Aber der aktuelle Anstieg kommt hier vor allem durch Taten, die mit einer ausländischen oder religiösen Ideologie zu verbinden sind, also mit importierten Nationalismen, ausländischem Linksextremismus und dem sogenannten „Islamismus“. Die Rede ist also offenbar vom Gaza-Konflikt, der derzeit viele Gemüter erhitzt.

Die Parallele eines Fußballfestes mit politisch motivierter Kriminalität mutet daneben merkwürdig an. Für die Polizei mag gleichgültig sein, wenn Fans mit hohem Promillegehalt feiern oder politische Kriminalität im öffentlichen Raum begangen wird. Für die Gesellschaft ist es nicht egal. Aber das sind ohnehin eher Ablenkungsmanöver. Das aktuelle Bremer Problem sind die „jungen Räuber“.

Einige Dutzend Jugendliche sorgen für hunderte Delikte

2023 gab es rund 70 Prozent mehr Raubdelikte in Bremen als im Vorjahr. Aus 844 Fällen wie noch 2022 wurden so 1.439 Fälle. Zugleich wurden die Verdächtigen jünger – und maghrebinischer. Rund die Hälfte der jungen Tatverdächtigen kam aus Marokko und Algerien.

Ein Sprecher der Bremer Behörde für Soziales, Jugend und Integration, Bernd Schneider, mutmaßte, dass die Auffälligkeit der Marokkaner und Algerier, die häufig Grenzen passieren und „so eine Art Straßensozialisation“ vollzogen haben, sich der Tatsache verdanken könnte, dass „Menschen aus diesen Ländern“ schon „Verbindungen nach Frankreich und nach Spanien“ haben, und „in Europa stärker vertreten sind“. Also Kettenmigration und Freundschafts-Schleuserei?

Die Frage, ob hier Langzeitkriminalität vorliegt oder ob die jungen Leute in Deutschland arbeiten wollten, mag Schneider gar nicht beantworten, verweist auf den „Einzelfall“. Er bezweifelt aber, dass diese Maghrebiner auch im Maghreb geboren seien, möglicherweise lebten sie schon länger in anderen EU-Ländern.

Von einer „strukturellen Migration in der Szene“ weiß Schneider nichts. Aber „Kommunikationswege und Gruppen“ bilden sich nach ihm „mit Sicherheit auch“ über die sozialen Medien, „aber es ist nicht so etwas wie organisierte Kriminalität, wie wir das im im Bereich des Drogenhandels haben“. Also etwas weniger organisiert offenbar. Angeblich geht es auch nur um eine „zweistellige Zahl“ von auffälligen Tätern. Allerdings haben diese paar Dutzend Jugendlichen eben auch einige hundert Raubdelikte in Bremen begangen.

„In Haft sind sie nicht wie in ihren Heimatländern Aussätzige“

Laut den Sicherheitsbehörden hat die Sonderkommission „Junge Räuber“ seit September 461 Ermittlungsverfahren gegen 160 Verdächtige geführt. 59 Prozent der mutmaßlichen Täter stammten aus den Maghreb-Staaten. Der Bezug zwischen der hohen Straßenkriminalität und der Herkunft vieler junger Männer aus Nordafrika sei nicht von der Hand zu weisen und ein gesellschaftspolitisches Problem, meinte denn auch Innensenator Mäurer. Daneben scheint es noch ein paar andere Problemfälle (41 Prozent der „jungen Räuber“) zu geben.

Das Beste kommt immer zum Schluss. Die Deutsche Presse-Agentur informiert im besten Sozialarbeiter-Sprech: „Die Täter haben oft selbst Gewalt erlebt, Schwierigkeiten bei der Integration und sehen keine Perspektive.“ Und genau deshalb sind sie wohl aus Frankreich nach Bremen gereist. Sozialsprecher Schneider sieht mittelfristig keine Alternative zur Inhaftierung der jungen Personen: „Da haben wir längeren Zugriff auf sie und können auf sie einwirken. (…) Die jungen Leute machen dann die Erfahrung, dass sie nicht überall abgelehnt werden. Denn in Haft sind sie nicht wie in ihren Heimatländern Aussätzige, hier werden sie auch sozialpädagogisch begleitet.“

Der SPD-Innensenator fordert derweil eine „europäische Steuerung dieses Problems“, ohne die man „das System an die Wand“ fahren werde. Keine Ahnung, was sich Mäurer da vorstellt. Ein Einreiseverbot für junge Maghrebiner mit „Straßensozialisation“? Das wird es wohl kaum geben. Und an den EU-Außengrenzen wird man dieses Problem wohl auch nicht mehr lösen können. Vielleicht aber schon: wenn sie doch aus Nordafrika kommen. Man weiß nicht, ob Nancy Faeser den SOS-Ruf des Genossen schon empfangen hat. Sie wird sicher eine Idee haben, was nun zu tun ist.

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