Diesmal ist richtig Musik drin im ESC. Also nicht die mit Playback, String-Tanga für Herren und Herumgehampel, sondern hinter den Kulissen. Seit Jahren schon dürfen Russen und Belarussen nicht mehr mitsingen, nun wurde auch der niederländische Sänger gesperrt. Zuvor hatte das belgische TV während der Übertragung des Vorentscheids eine „Protestbotschaft“ gegen Israels Teilnahme eingeblendet, die Saal-Mikrofone in Malmö mussten während des Auftritts der israelischen Sängerin Eden Golan wegen Pöblern leiser gedreht werden. Auch mehrere Mitbewerber hatten sich gegenüber der 21-jährigen Israelin äußerst unsportlich verhalten. So viel zum Motto „Vereint durch Musik“.
♦ Die linken Länder-„Fachjurys“ der 37 europäischen TV-Stationen straften Israel dann mit insgesamt 52 Punkten ab, ihre 12 Punkte gingen beinahe ausnahmslos an einen „non-binären“ Kandidaten aus der Schweiz, der sein Lied im Röckchen vortrug – die jeweilige Anstaltsleitung wird es gern vernommen haben. Das europäische Publikum hingegen wählte Eden Golan hinter Baby Lasagna aus Kroatien im Public Voting auf den zweiten Platz. Die Kluft zwischen Fernsehmachern und Publikum könnte größer nicht sein.
♦ Der Ausschluss des Niederländers Joost Klein, immerhin Favorit bei den Buchmachern, habe nichts mit seinem Verhalten gegenüber der israelischen Starterin zu tun, beeilte sich das ESC-Komitee zu verlautbaren, sondern mit Ermittlungen der schwedischen Polizei „wegen einer Beschwerde eines weiblichen Mitglieds“ der Malmö-Arena. Julian Assange lässt grüßen. So werden Märtyrer gemacht.
♦ Apropos. Draußen vor den Toren der Malmö-Arena erschien auch Greta von Schölefrö ihren Gläubigen und forderte den Ausschluss Israels vom ESC. Ihre deutschen Kirchen, vormals evangelisch und katholisch, die in Greta den neuen Jesus erkannt haben, dürften die neueste Botschaft demnächst in die Sonntags-Predigten einarbeiten.
♦ Wehrminister Pistorius muss einen ordentlichen Schluck Zaubertrank zu sich genommen haben, als er in den USA vor Studenten vollmundig ankündigte, „wir sind bereit, die Führung zu übernehmen“. Also er. Leider hat er kein Geld mehr im Portefeuille, alle Sonderfonds sind verbraten. Aber, so Boris, „anstatt zu kapitulieren, werden Sie mich mit grimmiger Hingabe die vor uns liegenden Krisen und Herausforderungen bekämpfen sehen.“ Die Herausforderungen erwarten Boris, den Tapferen, allerdings nicht in Charkow, sondern in Berlin, wo Finanzminister Lindner dem Genossen beim Kopfrechnen Nachhilfe geben will.
♦ Die Badesaison eröffnen wir diesmal in einem Strandbad in Neubrandenburg. Verwenden wir die Textbausteine der letzten Jahre: „Mehrere Dutzend Menschen“, „Messer“, „deutsche und syrische Tatverdächtige“, „viele der Beteiligten sind polizeilich bekannt“.
♦ In der Kleinstadt Heide in Schleswig-Holstein versetzt der 17-jährige Syrer Baraa „die Menschen in Angst und Schrecken“, in Ahaus tyrannisiert eine Migrantenbande die Einheimischen. Dem Anführer (12 !) werden 50 Straftaten „zugeordnet“ (Polizeisprech), aber nicht einmal der Tunesier, 18, und der Marokkaner, 17, die einen 30-jährigen Deutschen in Paderborn totgetreten haben, haben es in die Abendnachrichten des Staatsfunks geschafft.
♦ Die Hauptnachrichten blieben vier junge Männer im Alter zwischen 17 und 18 Jahren vorbehalten, die einen Plakatekleber der SPD in Dresden überfielen. Zwar hieß es zunächst sogar in der Tagesschau, die Tat ließe „sich keinem politischen Spektrum zuordnen“, aber wer suchet, der findet. Jedenfalls forderten Grüne und Rote sofort Strafverschärfungen bei „Angriffen auf die Demokratie“. Strafrechtsexperten halten das zwar für problematisch, „weil es suggeriere, dass ein Sonderrecht für Gruppen geschaffen werden soll“, aber was heißt da „suggerieren“? Genau ein solches Sonderrecht soll doch wohl geschaffen werden.
♦ Schön zu sehen, dass Politik, Polizei und Justiz mit solchem Eifer ans Werk gehen, wenn es dem Staatsinteresse dient. Das Opfer einer Gruppenvergewaltigung in Solingen im Homeland NRW wartet hingegen seit einem Jahr, dass die Strafverfolger in diesem Fall zu Potte kommen. Aber leider, so die Oberstaatsanwaltschaft, hat Vergewaltigung bei Ermittlern „nicht die höchste Priorität“.
♦ Wussten Sie, verehrte Leser, dass der überwiegende Teil der Gewaltaktionen gegen Politiker von Linksextremisten verübt wird? Die Grünen etwa wurden im letzten Jahr 71 Mal von Linken attackiert (35 Mal von „Rechts“, wobei diese Zuordnung grundsätzlich schwammig ist). Aber woher sollten Sie das auch wissen, im Staatsfunk klingt das immer ganz anders.
♦ Der CDU-Parteitag muss hier erwähnt werden, auch wenn es eigentlich nichts Erwähnenswertes gibt. Also dann: Der Held des (Partei-)Tages war Thüringens CDU-Chef Mario, der von Fritz Merz persönlich die Tapferkeitsmedaille am Bande umgehängt bekam. „Wir müssen Dank sagen an Mario Voigt. Dass du bereit warst mit (diesem … Sie wissen schon … aus Thüringen) in die direkte (Welt-TV-) Auseinandersetzung zu gehen.“ Alles steht auf und feiert Super-Mario. Beifallskönig aber war Fritz. Das Kinderprogramm hat die Zeit gestoppt. Neun Minuten rhythmisches Klatschen. Bei Merkel waren’s nur acht.
♦ In den vergangenen zehn Jahren haben netto 635.000 Deutsche das Land verlassen, lesen wir im Handelsblatt. „Wer kann“, so der Autor, „ist gut beraten, entweder auszuwandern oder wenigstens sein Geld im Ausland anzulegen.“ Da hören wir aus dem Ruhrgebiet: Woanders is’ auch Scheiße. Wenn man nach London, Paris, Dublin oder Malmö schaut: stimmt. Aber besser is’ hier auch nicht.
♦ Draußen vor dem Landgerichtsgebäude Verden hielten zehn wackere Rentner „zusammen gegen den Faschismus!“, drinnen urteilte Heiko Halbfas, nachdem er sieben Stunden mit sich gerungen hat: „Wer die Menschenwürde angreift, kann sich nicht auf Meinungsfreiheit berufen.“ Die Menschenwürde angegriffen hatte eine Politikerin der AfD, was den Urteilsspruch etwas erleichterte. Denn am Sachverhalt – der deutlichen Überrepräsentation afghanischer Flüchtlinge bei Gruppenvergewaltigungen – war schwer zu rütteln. Aber, so der Richter, es sei für die juristische Bewertung unerheblich, ob sich volksverhetzend formulierte Beiträge auf tatsächliche Sachverhalte beziehen oder nicht. Heißt: Fakten stören zwar nicht, helfen tun sie aber auch nicht. Auf die Haltung kommt es an. Aus dem Internet fragte Elon Musk erstaunt: Are you saying the fine was for repeating accurate government statistics? Yes, Sir. Jede Zeit hat ihre Richter.
♦ Wie soll der Kleine heißen, fragten sich früher die meisten Eltern und sinnierten zwischen den Namen der Saison (Kevin, Malte, Thorben, etc.). Heute ist es leichter, Mohammed soll sein Name sein.
♦ Nachdem in der EU 67 Millionen Astrazeneca-Dosen „verabreicht“ wurden (laut Our World in Data, Oxford Universität), meint die EU nun, das Zeug sei gefährlich und die Geboosterten müssen für die nächste Spritze umsteigen. Gut, Biontech hilft sicherlich genauso gut.
♦ Die „Namen der Urheber von Sitzungsbeiträgen“ und Gästen des Expertenrats zum Thema Corona bleiben zum „Schutz der öffentlichen Sicherheit“ geschwärzt. Nicht auszudenken, man käme bestätigt, was man eh schon ahnt, gell, Karl …
♦ Olympia steht dieses Jahr ganz im Zeichen von Pumps & Perücken. So soll am 26. Juli Minima Gesté die Fackel ins Stadion tragen, auf „25 cm hohen Absätzen“. Vielleicht wird 1.000-Meter-Stöckelschuhlauf ja sogar olympische Disziplin.
♦ Bekanntermaßen stellt die Spezialdemokratie die Politiker mit der höchsten Wirtschaftskompetenz, vielleicht nur übertroffen von den grünen Genies und denen von der SED, heute Linkspartei. Jüngste geniale Idee: Ein Döner an der Imbissbude darf nicht mehr als 4,90 Euro kosten. Was darüber hinausgeht, zahlt der Staat. Die Genies haben schon ausgerechnet: Das kostet nur vier Milliarden Euro pro Jahr. Aber was ist mit Currywurst und Mini-Pizza? Werden die nicht diskriminiert? Genosse Kühnert und seine Parteikollegen unterbieten und wollen den „Döner wieder 3 Euro machen“.
Schönes Wochenende!
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