Historiker werden eines Tages, wenn sie über den rasanten Niedergang Deutschlands auf allen Gebieten unter den im Kern grünen Regierungen Merkel und Scholz schreiben, sich wohl kaum genug darüber wundern können, wie ein ganzes Volk gezwungen werden konnte, sich einem Phantom, nämlich der Dekarbonisierung, was nur ein anderer Name für Deindustrialisierung ist, zu unterwerfen.
Mit dem einer Diktatur würdigen Gebäudeenergiegesetz will Robert Habeck die Deutschen nötigen, ihre Gas- oder Erdölheizung wegzuwerfen und eine Wärmepumpe zu installieren, auch wenn sie sich verschulden müssen, auch wenn es den Besitz kostet. Wie unrealistisch das ist, zeigt das Beispiel Oranienburg, das schon jetzt den Strombedarf kaum noch zu decken vermag. Da natürlich nicht der heilige Robert der öffentlich finanzierten, grünen Medien schuld sein kann, droschen die Medien auf den Bürgermeister ein, der einfach zu dumm oder zu faul war, zwischen 24 und 0 Uhr die Netze in Eigeninitiative auszubauen. Das Markenzeichen der Grünen ist, dass sie wie der Genosse Stalin unfehlbar sind, sich niemals irren können und schuld daran, wenn ihre tollen Pläne nicht aufgehen, immer die anderen sind.
Die Zahlen lösen keine Überraschung aus, wenn man sich mit Heizungsmonteuren unterhält. Generell verbauen sie wenige Wärmepumpen und erste Erfahrungen zeigen, dass die Wärmepumpen es an Zuverlässigkeit mit der bestens entwickelten Gas-Brennwerttechnik nicht aufnehmen können. So mancher, der sich mit bestem Habeck-Gewissen eine Wärmepumpe einbauen ließ, sah dann den Monteur öfter, als ihm lieb war. So hört man es aus der Branche.
Thomas Nowak, Generalsekretär des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA), redet die Situation schön, wenn er beschwichtigend erklärt, dass die Statistik nicht die verbauten, sondern die beim Hersteller vom Handel und von den Installateuren georderten aufführt. Nowak vermutet, dass der Handel und viele Installateure aus Sorge vor Lieferproblemen mehr Wärmepumpen bestellt hatten, als Aufträge bei ihnen eingegangen waren, so dass sie nun Wärmepumpen am Lager haben und deshalb nicht nachbestellen. Doch Nowaks Erklärung verbessert die Lage ja nicht, denn wenn dem hohen Verkauf von Wärmepumpen im letzten Jahr nicht ein entsprechender Einbau beim Endkunden gegenübersteht, heißt das doch nur, dass auch im letzten Jahr weit weniger Wärmepumpen vom Endkunden bestellt worden sind, dass die „guten“ Zahlen für 2023 täuschen und auch im vorigen Jahr der Einbau von Wärmepumpen weit von Habecks glorreichen 500.000 entfernt dümpelte.
Typisch für Nowaks Lobbyorganisation EHPA ist, dass sie die Klimaideologie nutzen will, um Subventionen und Interventionen von der Politik herauszuschlagen, um von den Unternehmen falsch getroffene Entscheidungen sich vom Bürger finanzieren zu lassen, denn in der Klimawelt von Robert Habeck oder Ursula von der Leyen haftet der Bürger für deren falsche Politik. Deshalb hat die EHPA einen Brief an Ursula von der Leyen geschickt. „Zunächst einmal sind da natürlich die massiven Nachfrageeinbrüche in ganz Europa. Gleichzeitig haben die Hersteller bis 2025 insgesamt 7 Milliarden Euro an Investitionen angekündigt. Davon wird jetzt einiges zurückgestellt oder ist ganz gefährdet. Unternehmen gehen in Kurzarbeit, schicken Mitarbeiter in den Urlaub oder ziehen Entlassungen in Betracht“, so Nowak. Doch niemand hat die Unternehmen gezwungen, 7 Milliarden Euro an Investitionen zu planen. Weshalb soll der Bürger die Kosten des Missmanagements tragen? Weil es inzwischen in der Welt der „klimaneutralen“ Wirtschaft so üblich ist?
Und dann leistet Thomas Nowak den Offenbarungseid: „Wir gehen zwar davon aus, dass sich der Markt wieder erholt, aber sicher ist das nicht. Deshalb sollte Europa diese Investitionen ernst nehmen und unterstützen.“ Nowak empört sich darüber, dass die Regierung Ziele vorgibt und dann nicht für ihre unwirtschaftlichen Ideen bezahlen will: „Man kann nicht eine Reduktion der CO2-Emissionen um 90 % fordern und dann keine konkreten Maßnahmen vorschlagen bzw. die politische Diskussion darüber scheuen“, empört sich Nowak.
Was die Wärmepumpen-Hersteller also fordern, ist, dass die Bürger mit den unterschiedlichen Mitteln gezwungen werden, Wärmepumpen einzubauen – auch um den Preis, dass sie ihr Haus, dass sie ihr Eigentum verlieren. Nowaks Technologieklarheit ist Technologiezwang und gehört zu den Abrissbirnen der freien Marktwirtschaft, denn „es sollte ein System geschaffen werden, in dem die Wärmepumpe die günstigste Alternative zum Heizen wird“. Das System hat dann mit freier Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Nowak sagt es auch selbst, dass es nicht um Wirtschaft, sondern um Ideologie geht: „Ich kann mir gut vorstellen, dass es bald sozial nicht mehr akzeptabel ist, beim Heizen die Umwelt zu verschmutzen.“
Sozialer Zwang, statt wirtschaftlicher Wettbewerb. Lenins GOELRO-Plan fußte auf der Kombination von Sowjetmacht, also Diktatur, plus Elektrifizierung des ganzen Landes, was Lenin dann Kommunismus nannte und von Stalin umgesetzt wurde. Stalin hielt es aufgrund des hohen Ziels für sozial geboten, auch moderne Arbeitssklaven, politische Häftlinge aus den Gulags, dort einzusetzen, wo es an freiwilligen Arbeitskräften mangelte.
Aber vielleicht treiben es Nowak und Habeck noch dahin, dass die Weigerung, eine Wärmepumpe einzubauen, zu einem Akt des Widerstandes und des Bekenntnisses zur Freiheit wird. Hübsch übrigens, dass Nowak das Interview, das tief in die Denkweise des Klima-Industrie-Komplexes blicken lässt, dem SHK-Portal gab, das sich SBZ nennt – ein Schelm, wer Arges denkt.