Im Jahr 2016 erhielt Trump laut Umfragen acht Prozent der schwarzen Stimmen, die bis dahin höchste Unterstützung schwarzer Wähler für alle Republikaner seit George Bush im Jahr 2000. Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2020 war die Unterstützung für Trump unter den schwarzen Wählern auf 12 Prozent gestiegen.
Während die aktuellen Meinungsumfragen variieren, zeigt eine Umfrage von GenForward, fänden die Wahlen jetzt statt, stimmten 17 Prozent der schwarzen Wähler für Donald Trump. Wichtig: 20 Prozent sagten, dass sie weder für Trump noch für Biden stimmen wollen.
„Insbesondere schwarze Männer könnten wegen einer Art Hypermännlichkeit von Donald Trump, für Trump stimmen“, sagte Cathy Cohen, die Gründerin und Direktorin des GenForward-Survey-Projekts und Professorin für Politikwissenschaft an der University of Chicago, gegenüber Politico. Die Umfrage entspricht den Ergebnissen einer älteren Umfrage der New York Times/Siena College, in der festgestellt wurde, dass Trump 22 Prozent Unterstützung unter den schwarzen Wählern in sechs Staaten erhalten hat, die als „Schlachtfelder“ gelten. In dieser Umfrage unterstützten immerhin noch 71 Prozent der schwarzen Wähler Biden.
Nur die Hälfte der befragten schwarzen Wähler sagte, sie wären damit einverstanden, wie Biden seinen Job macht, während 29 Prozent sagten, dass sie nicht zustimmen und 21 Prozent keine Meinung hatten. Für schwarze Wähler sind Inflation, Waffenkontrolle und Rassismus die wichtigsten Probleme im Land.
Der schwarze Wahlblock ist einzigartig in den USA. Lange Zeit war es die einzige Gruppe von Wählern, die sich konsequent mit der Demokratischen Partei identifiziert hat – sie erreichte noch 77 Prozent der schwarzen Wähler im Jahr 2020. Im Vergleich dazu identifizierten sich 2020 nur 42 Prozent der weißen Wähler und 63 Prozent der Latino-Wähler als Demokraten. Jetzt sagen jedoch nur noch 63 Prozent der schwarzen Wähler, dass sie Biden in diesem Jahr unterstützen werden. Ein Allzeittief, seit 1999 die Datenerfassung begann.
Die Biden-Administration reagiert prompt. Die Spin Doctors preisen gezielt wirtschaftliche Bemühungen an, die sich an schwarze und hispanische Amerikaner richten. Ihnen ist klar, dass das historische Vermächtnis der Demokratischen Partei für schwarze Wähler, die Bürgerrechtsbewegung, immer mehr bröckelt. Jüngere schwarze Wähler haben nicht mehr den Bezug zu den Zeiten der Rassentrennung. „Ich denke, die neue Generation schwarzer Wähler hat nicht die direkte Erfahrung mit der Bürgerrechtsbewegung oder das Wissen über diese Dinge. Für sie ist das keine Erinnerung, sondern Geschichte“, meint Adolphus Belk, Politikwissenschaftler an der Winthrop University.
Die neue Generation schwarzer Wähler verschenkt ihre Stimme nicht mehr aus Dankbarkeit oder weil man es schon immer so gemacht hat. Sie schauen sich genau an, was die Partei für die zu bieten hat, und haben keine Animositäten gegen Republikaner.