Noch im Sommer schien Friedrich Merz es endlich begriffen zu haben: Die Grünen sind an allem schuld und damit folgerichtig der „Hauptgegner“. Für Grün war der Freizeit-Pilot aus Brilon „rechts“ und „rassistisch“ (kleiner hamses nicht), und damit sind beide bei ihresgleichen gut gefahren, die Merz-Union sogar in den Umfragen. Und nun ist Schwarz-Grün für Wendelin Merz eine offizielle Regierungs-Option.
Die grüne Ricarda freut sich – ein paar Posten wären sicher –, die WerteUnion auch, denn die Anzahl derer mit christdemokratischem Hintergrund wird nun deutlich wachsen.
♦ In München fielen derweil vor Schreck die Maßkrüge vom Tisch. CSU-Generalsekretär Huber poltert, „eine Partei, die für Heizgesetz, Asyl-Blockade und Schuldenpolitik steht, ist für uns keine Option“, was wiederum den Wendelin kalt lässt. Der geht wohl davon aus, dass es die CSU nach der Wahlrechtsreform vom 17. März 2023 (Direktmandate werden bedeutungslos) demnächst gar nicht mehr in den Bundestag schafft.
♦ Chef Olaf musste wieder in die USA reisen, weil da doch einiges zu klären ist.
Zum Beispiel, ob wir, jetzt da das US-Parlament die Finanzierung der Ukraine aus guten Gründen gestoppt hat, den gesamten Ausfall übernehmen müssen, und ob wir auch in Raten zahlen können. Wichtig wäre, sich die Anweisungen schriftlich geben zu lassen, denn mit Olaf und Joe treffen gleich zwei Vergessliche aufeinander, wobei der eine nur vergisst, was nicht mehr zu ändern ist, der andere hingegen komplett gedankenverloren durch Raum und Zeit irrt und Macron mit Mitterand, Merkel mit Kohl verwechselt. Für wen er wohl den Olaf hält?
♦ Für Joe Biden gibt es diesbezüglich eine gute und eine schlechte Nachricht. Er wird für das strafbewehrte Herumliegenlassen von Geheimdokumenten (Akten-Affäre) nicht vor Gericht gestellt. Weil er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, oder wie es der zuständige Sonderermittler charmant formuliert, der amerikanische Präsident sei ein „wohlmeinender, älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis“.
♦ Die Schweden wünschen uns weiterhin toi, toi, toi bei der Suche nach den Pipeline-Terroristen, aber sie sind raus. So blickt die Welt nun mehr oder weniger gespannt auf Freizeit-Orgelspieler Marco Buschmanns (FDP) Fortsetzung von „So jagen wir die Pipeline Saboteure“ (Bild). Für Netflix wäre das wohl eher nix.
♦ In vielen Ländern der Erde gilt die „Quadratur des Kreises“ als Metapher für eine unlösbare Aufgabe, was also liegt näher, als dass sich unser grünes Energiegenie Habeck auch dieser aussichtslosen Sache annimmt?
Millionen Elektroautos bei gleichzeitiger Abschaltung sicherer Stromversorgung hat er ja schließlich auch auf den Weg gebracht, von daher dürfen die Bürger wieder einmal gespannt sein auf das, was Habeck einer Talkshow-Dame Optimismus triefend ankündigte: „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“
Dabei geht es diesmal um große Pläne bei wenig Geld. Und überhaupt solle man sich auch mal ein Beispiel an Thailand nehmen, das Land sei „Weltmarktführer bei der Halbleiter-Industrie“. Leider hat die ARD nicht eingeblendet, dass Thailand weiterhin eine beliebte Urlaubsdestination bleibt, und die Chips aus Taiwan kommen (nicht umgekehrt!). Außerdem ist hier, streng genommen, eine andere Ministrierende zuständig.
♦ Nämlich unsere Annalena, der die Berliner Zeitung soeben eine Zwischenbilanz als Außenfeministerin präsentierte. Pfui! Das ist gemein. Wie Robert ist auch Annalena nicht mit irdischen Maßstäben zu messen. Es ist doch nicht ihre Schuld, dass ihre Appelle ungehört verhallen oder gar Schaden verursachen. Es sind doch diese Ausländer, bei denen die Bereitschaft, „die deutsche Außenministerin als Vorbotin einer besseren Welt zu empfangen“, so schwach ausgeprägt ist!
♦ Man muss ihnen nur aufs Dach steigen, diesen weltfremden und inkompetenten Rotgrünen, wie es gerade die Bauern tun. Auch wenn Staatsfunk und alimentierte Medien nur Karnevalsumzüge und halbstaatliche Aufmärsche ins Programm nehmen, haben die Landwirte mit Wut und Gülle den EU-Schneeflöckchen in Brüssel Guten Tag gesagt, so dass die sogar ihre Klimabibel umgeschrieben haben. Der 30-prozentige Abbau der heimischen Agrarproduktion – gestrichen! Fleischverbote: weg. Geht doch!
♦ Man kann gar nicht mehr schritthalten, daher wollen wir nachtragen: Die Liberalen legten ein Veto gegen das geplante Lieferkettengesetz ein, demzufolge Firmen dafür verantwortlich sind, wenn Nicht-EU-Lieferanten ihrer Produkte von Kinder- und Zwangsarbeit profitieren. Gut so, FDP, denn was wäre mit den Elektroautos, für die Kinder das benötigte Kobalt aus Minen im Kongo fördern?
♦ Dass es diese Fußballfans einfach nicht wahrhaben wollen! Nun hielten sie auch in Dresden und Cottbus verbotene Fake-News-Transparente hoch. Auf dem Dresdner stand, dass es „nur einen lächerlichen DFB … und zwei Geschlechter“ gebe. Das mit dem lächerlichen DFB dürfte unstrittig sein, aber die unendlich vielen Geschlechter sind doch inzwischen medizinisch und juristisch einwandfrei identifiziert!
♦ Weil unsere Soldaten demnächst ganz neue Aufgaben übernehmen müssen, soll es ihnen an nichts fehlen. So wird die Truppe nun mit „zukunftsorientierten“ Kopfhörern aufgerüstet, die sogar über eine „integrierte Sprechfunktion“ verfügen. Eine Weltsensation (bei Amazon ab 61 Euro). Schade, dass „nur rund ein Fünftel“ der Soldaten die Technik überhaupt nutzen können, weil der Rest gar nicht mit passenden Funkgeräten ausgestattet ist. Vordergründig sind 2,8 Milliarden Euro vielleicht etwas teuer bei gerade mal 185.000 Soldaten, immerhin kämen nach Adam Riese 15.135 Euro pro Kopfhörer heraus. Ist aber womöglich nur kreative Buchführung, und zwei Milliarden gehen direkt und quittungsfrei an die Ukraine …
♦ Ganz Deutschland schaut fassungslos auf Meckenheim bei Bonn, wo eine von der Stadt beauftragte Firma 1.000 „gespendete Bäume“ abholzte, weil deren Mitarbeiter entweder nicht über einen ordnungsgemäßen Baumschul-Abschluss verfügten oder der Stadtbedienstete die Mulchfläche allzu grob umrissen hatte. Haldenwang, übernehmen Sie!
♦ „Das Landeskriminalamt will von der AfD Pankow wissen, ob die Partei einen rechtsextremen Schneemann aufgestellt hat.“ (Berliner Zeitung) Wohl dem, der da noch Trost und Zuversicht im Gebet findet. In diesem Sinne:
Schönen Sonntag!
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