Gruber schreibt in ihrem Buch „Willkommen im falschen Film“ über eine mit Klarnamen genannte Nutzerin der Plattform X (vormals Twitter), die davor gewarnt hatte, rechtsextreme Frauen unterwanderten „die textile Hobbyszene“, und dazu aufgerufen hatte, sich genau anzuschauen, wer welche Angebote zum Stricken macht.
Scheinheilige Kritik
Das sei Schwachsinn und die Bloggerin Roma Maria Mukherjee eine Tugendwächterin, heißt es im Buch. Was eine Frau dieses Namens in der textilen Hobbyszene treibe, sei ein Rätsel, Gruber habe sie „eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet“. Mukherjee hatte daraufhin öffentlich gemacht, dass sie die Passage als beleidigend, rassistisch und ehrverletzend empfinde – und viel Zuspruch enthalten.
Grubers Anwalt sprach nun von einem „völlig irrationalen und in weiten Teilen unsachlichen sowie durch Hassrede geprägten Shitstorm, der Satire bewusst missversteht und sich gezielt gegen die grundrechtlich geschützte Kunstfreiheit richtet“. Er nannte die Kritik „scheinheilig“. „Satire darf überspitzen, ins Lächerliche ziehen und anprangern und damit erst recht öffentlich geäußerten Positionen den Spiegel vorhalten“, heißt es in dem Anwaltsschreiben. „Wer das nicht erträgt, sollte den öffentlichen Diskurs schlichtweg meiden.“
Geringe Anpassung
Monika Gruber und Andreas Hock distanzieren sich von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung und haben sich in ihrem Buch ebenso wenig rassistisch geäußert, wie auch die Rechte von Personen verletzt. Die Autoren sind aufgrund der beanstandeten Äußerungen entsprechend bis heute nicht rechtlich in Anspruch genommen worden und werden auch künftig nicht erfolgreich in Anspruch genommen werden können.
Auf Wunsch des Piper Verlages hat die ab morgen im Handel erhältliche Neuauflage des enorm nachgefragten Buches „Willkommen im falschen Film“ lediglich geringe Anpassungen erfahren, ohne hierbei jedoch in den satirischen Gehalt des Werkes einzugreifen. Diese Anpassungen erfolgten freiwillig, also ohne rechtliche Verpflichtung und ausschließlich, um die anhaltenden Diskussionen zu beruhigen.