Der weltweite Verbrauch fossiler Brennstoffe solle reduziert werden. Das steht in dem Abschlusspapier, das beim COP28-Klimagipfel verabschiedet wurde. Ein eindeutiger »Ausstieg« ist in dem Text nicht enthalten, wie er von vorwiegend linksgrün dominierten westlichen Vertretern gefordert wurde. Gleichzeitig werde anerkannt, dass die Länder ihre eigenen Wege »auf national festgelegte Weise« beschreiten sollten.
Außerdem enthält das Papier eine weitere Forderung über eine Verdreifachung der weltweiten Kapazität an sogenannten erneuerbaren Energien bis 2030, über eine Beschleunigung der Bemühungen zur Reduzierung des Kohleverbrauchs sowie eine Beschleunigung von Technologien wie der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung gefordert, also genau jene CCS-Methode, die deutsche Grüne so vehement ablehnen. Die haben mehr empfehlenden Charakter. Aufgerufen wird in dem Schlussdokument übrigens auch ausdrücklich zum beschleunigten Ausbau der Kernenergie, das von den deutschen Grünen vollständig unter den Tisch fallen gelassen wird.
Das soll das Ende des Ölzeitalters signalisieren, heißt es in einem Pressebericht von Reuters. In dem fehlt es wie in vielen anderen Berichten nicht an heroischen Worten: »Die nach zwei Wochen harter Verhandlungen in Dubai erzielte Einigung sollte ein starkes Signal an Investoren und politische Entscheidungsträger senden, dass die Welt sich einig ist in ihrem Wunsch, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden, was nach Ansicht von Wissenschaftlern die letzte Hoffnung ist, die Klimakatastrophe abzuwenden.«
Kleinere Inselstaaten reklamierten lautstark einen sofortigen Stopp fossiler Brennstoffe – mit Blick auf die Geldbeutel der Industriestaaten: »Geld her!« Für angeblich erlittenes Unrecht. Dieses Narrativ bedient die derzeitige Außenministerin Baerbock (»Wir haben entschieden, dass wir die Zukunft unserer Kinder nur zusammen retten können.«), indem sie unter dem Dummwort »Klimagerechtigkeit« Dritte-Welt-Ländern reichlich Gelder versprach.
Es ist kein Versprechen zum sogenannten Ausstieg aus fossilen Energiequellen enthalten, die Länder sollten vielmehr ihre eigenen Wege festlegen. Darin verpflichteten sich die Länder nicht zu bestimmten Schritten wie der Verdreifachung des Anteils erneuerbarer Energien und der Steigerung der Effizienz, sondern stellten sie als Optionen dar, die sie ergreifen »könnten«. Es heißt stattdessen, dass die Länder diese Maßnahmen ergreifen »sollten«. Einen verbindlichen Ausstieg festlegen wollten vorwiegend die Klimabewegten aus westlichen Ländern.
Öl und Gas als Säulen der Energieversorgung
»Öl und Gas werden noch viele Jahrzehnte lang die Säulen der globalen Energieversorgung sein!« Das steht in der Abschlusserklärung eines bemerkenswerten Treffens arabischer Energieminister, das parallel am Dienstag im katarischen Doha stattfand. Während in Dubai Klimabewegte den sofortigen Ausstieg aus den fossilen Energiequellen forderten, wunderten sich die arabischen Energieminister über die Heftigkeit der Angriffe aus westlichen Klimakreisen. Sie betrachteten Versuche, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren, als einen Schlag für ihre Wirtschaft.
In der Abschlusserklärung der arabischen Energiekonferenz in Doha wurden Maßnahmen zur Entwicklung fossiler Brennstoffe empfohlen, darunter die Weiterentwicklung nationaler Energieunternehmen, und zur Aufrechterhaltung des Produktionsniveaus sowie zur Schaffung zusätzlicher Produktionskapazitäten.
Zum Thema Klima hieß es, die arabischen Länder sollten »eine ausgewogene Entwicklungspolitik verfolgen, einschließlich der Einbeziehung der Umweltdimension in die Entwicklungspläne«, und es sollten auch Investitionen in erneuerbare Energien, Wasserstoff und Kernkraft getätigt werden.
OPEC-Generalsekretär Haitham Al Ghais, der an der Konferenz in Doha teilnahm, hatte die Mitglieder und Verbündeten aufgefordert, jede COP28-Vereinbarung abzulehnen, die gegen fossile Brennstoffe gerichtet sei.
Positive Nachricht: Jetzt ist erst einmal Schluss mit den gröbsten Worthülsen des klimaindustriellen Komplexes (Klimaschutz, Dekarbonisierung, haben uns verpflichtet, Appelle an die Enkel, Bekenntnis zum 1,5-Grad-Ziel, ‚Wir haben keine Zeit mehr‘, ‚Klimagerechtigkeit‘ etc.). Vorerst, wenigstens.