Ein letztes Mal begeisterte Thomas Gottschalk (73) am Samstagabend ein Millionenpublikum. Im September 1987, vor 36 Jahren, hatte der Star-Entertainer die Sendung „Wetten, dass..?“ von ihrem Erfinder Frank Elstner (81) übernommen. Er begeisterte seither Generationen von Zuschauern mit spannenden Wetten und frechen Witzen. Doch zum Abschied, als sich Gottschalk endgültig von der Showbühne zurückzog, ließ er nochmals aufhorchen und zündete eine Rakete.
Mit wenigen, aber ehrlichen Worten wartete der Kult-Moderator auf. Seine Abschiedsrede wurde zur scharfen Kritik an der heutigen Zensur, wie wir sie tagaus, tagein vor allem auf Social Media erleben. Gottschalks Angriff auf Politische Korrektheit und Co. wird in Erinnerung bleiben.
Gottschalk kann im TV nicht mehr so sprechen wie zu Hause
Aus zwei Gründen ziehe er sich zurück, ließ der legendäre TV-Moderator wissen. Der erste Grund betrifft ihn selbst: Irgendwann will er nicht an den Punkt kommen, an dem er die Gäste nicht mehr kennt. Dann folgte der zweite Grund – und der betrifft die veränderten Umstände des Show-Business heute.
Wörtlich erklärte Gottschalk, „dass ich – und das muss ich wirklich sagen – immer im Fernsehen das gesagt habe, was ich zu Hause auch gesagt habe. Inzwischen rede ich zu Hause anders als im Fernsehen und das ist auch keine dolle Entwicklung. Und bevor hier irgendein verzweifelter Aufnahmeleiter hin und her rennt und sagt ‚Du hast wieder einen Shitstorm hergelabert.‘, dann sage ich, dann sage ich lieber gar nix mehr.“
Besser toxisch als woke
Es sind schlechte Zeiten für Ehrlichkeit und Authentizität, wenn überall Sittenwächter lauern, vor denen sich die TV-Anstalten fürchten.
Immerhin: Für diese Ehrlichkeit am Ende erntete Gottschalk Lob. Eine Social-Media-Nutzerin spricht es offen aus: Der toxische Gottschalk ist ihr lieber als das woke Geschwafel von heute.
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