Viel weiß man immer noch nicht über Hasan Özbay aus Mainz. Und das, was man von ihm weiß, führt auch nicht dazu, dass man viel mehr über ihn wissen will. Offenbar ist der Mann deutscher Staatsbürger. Sein Name legt das nahe, was man heutzutage „Migrationshintergrund“ nennt. Seine Posts auf seiner privaten X-früher-Twitter-Seite sind sprachlich derartig miserabel, dass die Vermutung nahe liegt, dass Deutsch nicht die Muttersprache des Pöblers ist – und dass er nicht in Deutschland geboren wurde.
Dafür ist sein Hass auf Israel lupenrein.
Kurz nach dem Hamas-Überfall auf ein Musikfestival und dem Massaker an mehr als 260 Besuchern verhöhnt er die Opfer (alle Schreibweisen aus den Originalen übernommen): „Ja bro normalste festival teilnehmende die direkt am größten freiluftgefängnis der welt feiern gehen sehr unschuldige & normale menschen auf jeden Fall“. Dann stellt er in Frage, ob irgendein Israeli überhaupt als Zivilist bezeichnet werden könne. Özbay attackiert auch Linke, die den Hamas-Terror verurteilen: „wie habt Ihr ,decolonize’ eigentlich verstanden, so ponyhof mäßig?“. Und mit Bezug zu den Gräueltaten der Hamas wünscht er allen Palästinensern „a very pleasant de-colonizing“.
Jetzt werden weitere Nachweise der radikalen, gewaltverherrlichenden und judenfeindlichen Einstellung des Mannes bekannt.
Im Februar entfernte er Flugblätter der Gruppe „Artists against Antisemitism“ aus einem linken Kulturzentrum und verbrannte sie auf der Straße. Auf einer Veranstaltung behauptete er, Israel vergifte das Grundwasser in den Palästinensergebieten. In den sozialen Medien verbreitete er Inhalte der inzwischen verbotenen Gruppe Samidoun, verneinte das Existenzrecht Israels und lobte Beiträge, in denen Juden mit Ratten verglichen werden.
In der linken Szene von Rheinland-Pfalz war Özbays Gesinnung seit langer Zeit bekannt. Trotzdem – oder deswegen? – brachte er es zum „Pressesprecher“ der Mainzer Ortsgruppe von „Fridays for Future“ (FFF). So wurde er auch Teil eines Teams, das den Auftritt von „FFF international“ in den sozialen Medien betreut.
Dort setzte er dann auch den berüchtigten Post durch, in dem Israel als „Apartheidssystem“ bezeichnet wird, dessen Vorgehen gegen die Palästinenser ein „Genozid“ sei. Von den westlichen Medien würden die Menschen einer „Gehirnwäsche“ zugunsten Israels unterzogen. Der Tenor des Beitrags: „So etwas wie zwei Seiten gibt es nicht. Die eine ist der Unterdrücker, die andere der Unterdrückte.“
Es ist keineswegs das erste Mal, dass die vorgeblichen Klimaschützer mit antisemitischen Äußerungen auffallen. Im Mai 2021 hatte FFF international palästinensische Terroristen als „Märtyrer“ bezeichnet. Israel wurde „Siedlerkolonialismus“ und „Imperialismus“ vorgeworfen.
Greta Thunberg, die Säulenheilige der Bewegung, hat mehrfach „Solidarität mit den Palästinensern“ bekundet und Beiträge von Gruppierungen geteilt, die zum Generalstreik wegen des „Genozids in Gaza“ aufrufen.
Was das alles noch mit Klimaschutz zu tun hat, ist unklar. Aber zumindest in Deutschland ist allzu offensichtlicher Antisemitismus bei einer angeblichen Klimaschutzbewegung nicht allzu gut für das Image – jedenfalls noch nicht. Schon vor ein paar Monaten haben die Bundesebene von FFF und die Mainzer Ortsgruppe den Brutalo-Pöbler Özbay deshalb ausgeschlossen.
Bei FFF international durfte er aber wohl ungehindert weitermachen – und sorgte für den Skandal-Post nach dem Hamas-Terrorangriff. Um öffentlich zu retten, was nicht zu retten ist, hat sich FFF Deutschland mit der smarten Luisa Neubauer an der Spitze sogar dazu durchgerungen, sich PR-trächtig von den antisemitischen Veröffentlichungen der internationalen Organisation zu distanzieren.
Den schönen Worten sollten nun auch konkrete Taten folgen, verlangt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Jacques Schuster fordert von FFF Deutschland, sich auch strukturell und organisatorisch von FFF international loszusagen und zu trennen. Man darf gespannt sein, was Luisa Neubauer dazu sagt.
Hasan Özbay ist das alles erkennbar egal. Er sieht sich selbst weiter als Teil einer „emanzipatorischen Linken“ – und die Kritik an ihm als „Rassismus“: Da werde mit „rassistischen Narrativen“ gegen einen „jungen migrantischen Aktivisten gehetzt“.
Ob das so ist, dürften demnächst wohl Gerichte entscheiden. Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker hat gegen Özbay Strafanzeige gestellt: wegen Volksverhetzung.