Tichys Einblick
„bad-bank-Islamismus-Ideologie“

Neigt der Islam zur Gewalt?

Wenn Menschen bestialisch massakriert werden und Muslime dabei stolz rufen „Allah ist der Größte“, dann soll das nichts mit dem Islam zu tun haben? Pfarrer Zorn ruft Muslime und ihre westlichen Verteidiger auf, sich der Wahrheit zu stellen, dass es in ihrem Glauben eine Neigung zur Gewalt gibt.

Auf die Frage, ob der Islam zur Gewalt neigt, gibt es in Deutschland offiziell nur eine korrekte Antwort: „Nein, nein, nein! Der Islam ist die Religion des Friedens.“ Wer das anzweifelt, dem wird eine Angststörung diagnostiziert oder „Islamophobie“ unterstellt.

Nein, nein, nein! Denn es kann nicht sein, was nicht sein darf! Es kann nicht sein, dass wir jedes Jahr hunderttausende Muslime ins Land lassen, auf die wir uns alle staatlich verordnet freuen sollen – und dann sollen diese neuen Mitbürger eine Religion haben, die zur Gewalt neigt? Nein, nein, nein, der Islam hat keinerlei Neigung zur Gewalt. An diesem Punkt werden selbst die Politiker, die mit Religion rein gar nichts am Hut haben und die so viel von Religion verstehen wie ein Fisch von einem Heißluftballon, zu ausgewiesenen Islamwissenschaftlern.

Wenn Menschen bestialisch massakriert werden wie in Israel und Muslime dabei stolz rufen „Allah ist der Größte“, dann soll das nichts mit dem Islam zu tun haben?

Terroristen betonen in ihrer Hamas-Charta in Artikel 1: „Das Programm der islamischen Widerstandsbewegung ist der Islam. Aus ihm leitet sie ihre Ideen, Konzepte und Vorstellungen vom Universum, vom Leben und den Menschen ab, von ihm lässt sie sich in allen ihren Unternehmungen auf dem rechten Weg leiten.“ Aber das hat natürlich nichts mit dem Islam zu tun.

Wenn Muslime überall auf der Welt im Namen Allahs die abscheulichsten Terroranschläge gegen Juden abfeiern und zum weltweiten Dschihad der Muslime gegen Juden aufrufen, dann hat das natürlich nichts mit dem Islam zu tun.

Wenn Mohammed, der Gründer des Islam, als oberster Politiker, Theologe, Richter und Heerführer, alles in einer Person, in Medina und Umgebung alle Juden schonungslos vertrieben oder gar niedergemetzelt hat, dann hat das natürlich nichts mit dem Islam zu tun.

Im Koran, dem Heiligen Buch der Muslime, das als unfehlbares Wort Gottes hochgeachtet wird, stehen die berüchtigten „Schwert-Suren“. In ihnen werden die Muslime aufgerufen, gegen die Juden, die Christen und die Ungläubigen Krieg zu führen (2:191; 2:216; 3:195; 4:89; 4:91; 5:33; 9:29; 9:73; 33:61). Aber das hat natürlich nichts mit dem Islam zu tun.

Auch in den Haditen, das heißt in der außerkoranischen Überlieferung der Mohammed zugeschriebenen Worte und Taten, wird zum vernichtenden Kampf gegen die Juden aufgerufen. Die Hamas stützt sich in ihrer Gründungscharta in Artikel 7 auf ein solches Prophetenwort: „Der Prophet – Gott segne ihn und schenke ihm Heil – sprach: Die Stunde wird kommen, da die Muslime gegen die Juden solange kämpfen und sie töten, bis sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken. Doch dann werden die Bäume und Steine sprechen: Oh Muslim, oh Diener Allahs, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt. Komm und töte ihn!“

Nach diesem Prophetenwort neigt sogar die gesamte Schöpfung, die Steine und die Bäume, zur Gewalt gegen Juden. Aber auch das hat natürlich rein gar nichts mit dem Islam zu tun.

Es ist so wunderschön. Alles Schlechte im Islam hat nichts mit dem Islam zu tun. Alles Schlechte im Islam ist „Islamismus“. Was für eine praktische Unterscheidung. Der Islamismus ist die offizielle „bad bank“, in die der Islam alle seine faulen Kredite, seine faulen Glaubensinhalte loswerden kann. Der Islam kann sich ohne Selbstkritik und ohne Zweifel auf die eigene reine Schulter klopfen. Der „good-bank-Islam“ hat eine weiße Weste. Er ist in unserer Gesellschaft allenfalls Opfer. „Antisemitismus bedroht uns alle; er bedroht vor allem auch Muslime“ (Sawsan Chebli, SPD).

Selbst der Islamismus ist unter dieser ideologischen Brille nicht wirklich schlecht; der Islamismus ist lediglich das Notwehr-Produkt eines christlich-westlichen Imperialismus. Sowie aber dieser böse Imperialismus aufhört, hört der Islamismus als postkoloniale Armutsbewegung von alleine auf. Darum ist es die Aufgabe aller woken Weltretter, dem Islamismus kolonial-schuldbewusst mit vielen Hilfsgeldern beizustehen. Die Milliardenbeträge aus Berlin und Brüssel in den Gaza-Streifen sind notwendig, um für das eigene Unrecht zu büßen und um die Welt wieder in Ordnung zu bringen. Jeder, der das anders sieht, ist selbstverständlich ein Nazi und ein ewiggestriger Imperialist.

In dieser Islam-Islamismus-Ideologie stimmt alles. Kugelsicher ist man gegen Einwände gewappnet. Dem wunderbaren Multikulti-Ponyhof mit glorreicher Zukunft steht nichts mehr im Wege. Diese Ideologie ist einfach zu schön, um wahr zu sein.

Denn vielleicht sieht die Realität schlicht und einfach so aus: Jeder Wahrheitsanspruch auf dieser Welt, egal ob religiös, politisch oder weltanschaulich, trägt die Versuchung in sich, die eigene Wahrheit mit Gewalt anderen aufzuzwingen, wenn sich eine Möglichkeit dazu bietet. Dieser Versuchung können sogar die gutmenschlichen Grünen anheimfallen, die an die Impfung und die Wärmepumpe glauben und sie deshalb einem ganze Volk aufzwingen wollen, weil sie an der Macht sind.

Wenn aber jeder subjektive Wahrheitsanspruch die Neigung hat, sich anderen aufzudrängen, dann nützt es nichts, diese Schattenseite zu verdrängen. Das Krebsgeschwür der Gewalt beseitigt man nicht, indem man es verleugnet oder in eine „bad-bank-Islamismus-Ideologie“ auslagert. Kurz: Ein beschönigender Umgang mit der Gewalt im Islam ist genauso kontraproduktiv wie ein beschönigender Umgang mit den Gräueltaten im Namen des Christentums. Beschönigung vermindert nicht die Gewaltneigung, sondern fördert sie. Gewalt kann man nur in den Griff bekommen, indem man ihr analytisch messerscharf ins Auge sieht.

Die Muslime und ihre westlichen Verteidiger müssen sich ebenso wie die Christen der Wahrheit stellen, dass es in ihrem Glauben eine Neigung zur Gewalt gibt. Und dann geht es an die Kernarbeit, eine überzeugende und wirksame Theologie und Lebenspraxis zu entfalten, die das Dynamit im eigenen Keller bändigt.

Ansonsten wird aus jeder Religion des Friedens eine Religion des Siegfriedens, die sich politisch-kulturell-strukturell über Andersdenkende erhebt; natürlich nur zu deren Nutzen: „Unter dem Islam können die Anhänger aller Religionen in Sicherheit für sich, ihren Besitz und ihre Rechte zusammenleben. Ohne den Islam jedoch kommt es zu Konflikten, verbreiten sich Ungerechtigkeiten und brechen Streitigkeiten und Kriege aus… Wenn der muslimische Glaube fehlt, gibt es keine Sicherheit. Wer den Glauben nicht hat, hat auch das Leben nicht“ (Charta der Hamas, Artikel 6).

Auf so eine Religion des Siegfriedens verzichte ich gerne.


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