Dass das aber auch ausgerechnet jetzt passieren musste! Bei einem Wahlkampfauftritt in Ingolstadt hatte AfD-Chef Chrupalla „auf dem Weg zur Bühne Schmerzen im Oberarm gespürt“ und war dann zusammengebrochen (Junge Freiheit). Vorher hatte er noch auf zwei junge Männer gezeigt, mit denen er zuletzt in Körperkontakt (wg. Selfie) stand. Der ärztliche Befund: „Schwindel mit Übelkeit und Brechreiz sowie Kopfschmerzen mit präkollaptischem Ereignis nach unklaren Intox“.
♦ Einige Zeit nach dem Zwischenfall hatte dann auch die hohe bayerische Politik ihre Stimme wiedergefunden. Staatsmännisch wie immer Dr. Markus Söder von der CSU: „Gut, dass Tino Chrupalla mittlerweile das Krankenhaus verlassen konnte – weiterhin gute Besserung! Hinweise auf eine Injektion sind äußerst besorgniserregend. Häme verbietet sich. Unsere Demokratie lebt davon, dass wir uns gewaltfrei begegnen, egal wie groß der Widerspruch ist.“
Oh, Moment, warten Sie, da ist uns was durcheinandergerutscht. Die Besserungswünsche stammen nicht vom bayerischen Ministerpräsidenten, sondern von Cem Özdemir, dem grünen Bundeslandwirtschaftsminister (der wird sich wohl vor dem Parteigericht für die Genesungswünsche verantworten müssen). Söder schickte stattdessen seinen inneren Herrmann vor, der es „infam und hinterfotzig“ findet, wie „die AfD im Landtagswahlkampf versucht, aus den Vorfällen Kapital zu schlagen, ohne die Ermittlungen abzuwarten“.
♦ Den bayerischen Ministerpräsidenten beschleicht bei dem ganzen Fall „ein seltsames Bauchgefühl“, wie schon bei der Aiwangerschen Flugblatt-Affäre, die zu einigen Stimmen „aus Mitgefühl“ (Söder) für die Freien Wähler führen könnte. Mitgefühl ist ein vor allem in Bayern verbreiteter Grund für die Stimmabgabe, die bayerische SPD und FDP leben davon seit vielen Jahren.
♦ Laut bayerischer Staatsanwaltschaft konnte bei Chrupalla keine giftige Substanz gefunden werden. Dieser „unauffällige Befund“ wurde von der Haltungspresse groß gefeiert, aber wenn wir hier auch nicht bei den Medical Detectives sind, erlauben wir uns doch den Hinweis auf das sogenannte Needle Spiking, das sich bei einer bestimmten Klientel der Clubszene großer Beliebtheit erfreut. Der Deutschlandfunk in einem Bericht: „Eine Frau, die eben noch ausgelassen gefeiert hat, fühlt sich plötzlich unwohl, bricht auf der Tanzfläche zusammen. Sie kommt nach einer Weile wieder zu sich – und entdeckt wenig später eine mysteriöse Einstichstelle am Arm.“ „Schon nach relativ kurzer Zeit sind keine Substanzen im Blut des Opfers mehr nachweisbar“ – aber das werden die hervorragenden bayerischen Ermittler ja wohl wissen. Ansonsten: Hier ist der Link.
♦ Der linke Twitter-Mob und linke Kommentarspalten bejubeln den Vorfall von Ingolstadt, allen voran der ins Amt gepushte (wortmalerische Doppeldeutigkeit beabsichtigt) Thüringer SED-Ministerpräsident Ramelow. Freute sich die politische Linke während der RAF-Anschläge noch klammheimlich, lässt der Pöbel seinen Gefühlen heute freien Lauf.
♦ Wenige Tage vor „Ingolstadt“ hatte die Spezialeinheiten der Schweizer Polizei die AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel (wohnt in Einsiedeln) wegen unmittelbarer Gefahr für ihr und ihrer Familie Leben aus ihrer Wohnung eskortiert und aufgefordert, für eine Weile abzutauchen. Darauf ätzte der „Spiegel“ hämisch: „Bedrohte AfD-Chefin Weidel machte Urlaub auf Mallorca.“
♦ Weil sämtliche Umfragen belegen, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen von Merkels Flüchtlingspolitik die Nase gestrichen voll habe und womöglich falsch wählen könnte, wandte sich M. im Staatsfunk ans murrende Volk. Man könne „in dieser demokratischen Gesellschaft auch anders seine Kritik und seinen Ärger zum Ausdruck bringen“ als mit freien Wahlen.
War in der Täteretä schließlich auch so. Also: Nix AfD wählen, lieber „mit der Familie in Urlaub fahren“. Natürlich hinterließ die Sphinx aus der Uckermark ihren Getreuen auch wieder eine ihrer berühmten verschlüsselten Botschaften, was die Zukunft betrifft: „Da wir ja jetzt auch in den letzten Jahren sehr viele Menschen haben, die dauerhaft in unserem Land leben und noch nicht immer hier gelebt haben, ist das wieder eine neue Aufgabe, dass wir sie mit aufnehmen.“ Verstehen Sie nicht, verehrte Leser? Fragen Sie den Wüst oder den Kieler Günther.
♦ Es pfeift mittlerweile schon Elon Musk vom Twitter-Dach, dass sogenannte Seenotretter mit finanzieller Hilfe des deutschen Staates zigtausende Einwanderer nach Italien bringen. „Bild“ versuchte noch schnell vor den Wahlen Stimmung zu machen und behauptete, dass „die Bundesregierung die Zahlungen im nächsten Jahr stoppen“ will. ‚Niemals!‘, so das Baerbockministerium: „Auch für die Jahre 2024 bis 2026 ist eine Förderung der Seenotrettung vorgesehen.“
♦ Tarnen und Täuschen, wohin man blickt. „Es ist gelungen“, jubeliert die Welt. „Nach langem Ringen“ sei der Weg frei gemacht für den großen Asylkompromiss der EU. Kann man so sehen, muss man aber nicht. Denn am Ende ist der Kern des Kompromisses, „dass stark belasteten Staaten“ wie Italien und Griechenland „künftig“ ein Teil der Asylsuchenden abgenommen wird. Die kommen dann in weniger stark belastete Staaten wie Deutschland und … äh … Deutschland. Länder, die keine „Flüchtlinge“ aufnehmen wollen, sollen zu Ausgleichszahlungen gezwungen werden. Also: Im Westen nichts Neues.
♦ Da war doch noch was. Ah, ja, der Tag der deutschen Einheit. Da saß in einer Hamburger Kirche fromm zusammen, was zusammengehört. So passte etwa zwischen den schmalen Fritz (CDU) und die nicht so schmale Ricarda (Grüne) neben ihm kein Blatt Papier. Das Protokoll hatte stundenlang Panik geschoben, weil Gas-Gerd sein Kommen angekündigt hatte und nun geklärt werden musste: Wo setzen wir die Schröders hin? Auffallend, dass in Hamburg Deutschlandfahnen wohl aus waren. Jedenfalls gab es kaum welche zu sehen. Anders in Berlin, wo 80.000 Bürger den Tag der deutschen Einheit mit einem Fahnenmeer feierten.
♦ Brav standen die Außenminister hinter Wolodymyr Selenskij wie ein Chor vor seinem Leiter. Und sie sangen das bekannte Lied von der „Gemeinschaft der Freiheit, die bald von Lissabon bis Luhansk reicht“ (Text: Annalena Baerbock, Musik Joe Biden). Wichtigster Beschluss: Ab jetzt übernimmt die EU (also Deutschland) die Kosten für den Ukraine- Krieg, weil die Amis etwas schwächeln. Deswegen wurde wohl auch unser Genosse Präsident Frank-Walter kurzfristig nach Washington „eingeladen“. Wahrscheinlich weiß der alte Joe nicht, dass ein deutscher Präsident nur für würdevolle Ansprachen und Ordensverleihungen zuständig ist.
♦ Wieder ist ein Krieg auch dank deutscher Finanzhilfen ausgebrochen. Diesmal Israel, wo tausende Raketen zum Einsatz kamen und Terrorkommandos der Hamas die Grenze nach Israel überschritten, zahllose Zivilisten ermordeten oder verschleppten, und mehrere Dörfer besetzten.
Unterstützer der Angriffe verteilten derweil Süßigkeiten in Berlin, Berlins Gangsterboss Abou Chaker war außer sich („Ich liebe es, sowas zu sehen“),
und von Gaza bis in die Flüchtlingsresidenzen der EU war Allah mal wieder der Größte.
♦ So, und jetzt gehen wir wählen. Wir empfehlen den Bayern und Hessen, ihre Stimme nicht „schweren Herzens“ zu vergeben, sondern ausgesprochen heiter, denn die Sache ist doch ganz einfach: Sind Sie mit ihrem Personal zufrieden, geben Sie ihm Ihre Unterstützung, sind Sie es nicht, sollte der Wahl- ein Denkzettel sein. Eine sogenannte strategische Vorgehensweise hilft wenig, wie die Bundestagswahlen zeigten: Liberale Politik gabs da nur als Wahlversprechen, danach nicht mehr, außer Sie beabsichtigen, jährlich Ihr Geschlecht zu wechseln. Wer partout nicht weiter weiß, kann wie Harald Schmidt den Wahlomat nutzen. Aber Achtung: Bei Schmidt kam heraus: „50 % Übereinstimmung Grüne, 50 % AfD. Ich war geschockt: 50 Prozent Grüne! Wenn das rauskommt, bin ich erledigt. Kaum ist man für Waffenlieferungen und Kriegseinsätze, wird man in die grüne Ecke gedrängt …“
♦ Der Papst würde wohl die Grünen wählen. Gerade erst hatte er Luisa Neubauer in den Vatikan geladen und extra ein grünes Schreiben an die Gläubigen namens „Laudate Deum“ verfasst. Da sind wir dann mit unserem Latein am Ende…
Schönen Sonntag!
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