Tichys Einblick

RTL prüft rund 100 Beiträge von ehemaligem Reporter

Der Skandal um ein gefälschtes Zitat der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry hat für RTL weitere Konsequenzen. Der Sender will rund 100 Beiträge eines freien Reporters auf Verstöße gegen journalistische "Guidelines" kontrollieren.

IMAGO / Horst Galuschka

Der Skandal um ein gefälschtes Zitat der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry hat für RTL weitere Konsequenzen. Der Sender will rund 100 Beiträge des freien Reporters Maurice Gajda auf Verstöße gegen journalistische „Guidelines“ kontrollieren. Die Prüfungen dazu werden „einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagte eine Sprecherin, wie der „Spiegel“ berichtet.

Außerdem möchte RTL seine Mitarbeiter in internen Schulungen darüber aufklären, „wie man tatsächlich existierende Posts, Tweets und Links recherchiert und ordnungsgemäß archiviert“. Mitte August hatte der Sender die Zusammenarbeit mit Gajda fristlos beendet, nachdem der einen vermeintlichen rassistischen Tweet Petrys im Twitter-Layout nachgebaut und in „RTL Explosiv“ präsentiert hatte. Tatsächlich gibt es keinerlei Belege dafür, dass es diesen Post jemals gegeben hat.

RTL begründete die Trennung mit „schweren Verfehlungen“ des Reporters. Unter anderem sei die „Fälschung im gesendeten Beitrag“ so gut gemacht gewesen, „dass sie trotz unserer mehrstufigen Sicherungsmechanismen im Tagesgeschäft nicht erkennbar war“. Der Reporter hat sich mittlerweile für die grafische Umsetzung, also das Nachbauen des Tweets, entschuldigt, jedoch bestritten, das Zitat erfunden zu haben.

Mindestens fünf weitere Beiträge, die der Mitarbeiter bei einer Vietnamreise bereits gefilmt hat, will RTL nun nicht mehr ausstrahlen. Die Beiträge würden „nicht mehr produziert und das Rohmaterial gelöscht“, heißt es bei RTL.

Derweil veröffentlichte Maurice Gajda ein Statement bei Instagram:


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