Tichys Einblick
Auf dem Weg von Abu Dhabi nach Australien

Wenn Baerbock fliegt – oder auch nicht

In Australien kommt Baerbock heute nicht mehr an. Auch der zweite Versuch, von Abu Dhabi dorthin zu fliegen, ging schief. Schon wieder musste heute Nacht kurz nach dem Start der Regierungsflieger umkehren, eine Stunde über dem persischen Golf vor der Küste von Abu Dhabi kreisen und 80 Tonnen Kerosin ablassen – um dann wieder zu landen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nach einer außerplanmaeßigen Landung in Abu Dhabi, 14.08.2023

IMAGO / photothek

Schon auf dem Hinflug konnte der Airbus A340 der deutschen Flugbereitschaft nach einer Zwischenlandung in Abu Dhabi nicht mehr einwandfrei weiterfliegen. Die Klappen an den Tragflächen ließen sich nicht mehr einfahren. Irgendwas klemmte. Die Piloten mussten Warteschleifen über dem Persischen Golf ziehen und dabei 80 Tonnen Kerosin ablassen. Mit vollen Tanks hätte das Flugzeug aufgrund des hohen Gewichtes beim Landen Fahrwerk und Bremsen erheblich beschädigt.

Nach der Reparatur sollte der Regierungsflieger Baerbock nach Australien bringen. Vier sogenannte »Kulturgüter« sollten zurückgegeben werden, darunter ein Speer und ein altes Fischernetz. Die waren bisher in Museen ausgestellt. Aber mittlerweile scheint es dort auch kein Personal mehr zu geben.

Dann wollte sie ihre Sause noch nach Neuseeland fortsetzen und auf die Fidschi-Inseln. Dies, obwohl die vom angeblich steigenden Meeresspiegel verschlungen werden sollen. Neuseeland hätte sich gut getroffen, dort hat gerade der Premierminister das Ende der letzten Corona-Maßnahmen bekannt gegeben. So wurde jetzt die Maskenpflicht in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen aufgehoben.

Heute Nacht also wieder alles auf Anfang. Die Regierungsfliegertruppe hatte nach der Reparatur einen Testflug gemacht, bei dem die Klappen ordnungsgemäß einfuhren. Die werden bei niedrigen Start- und Landegeschwindigkeiten benötigt, um die Auftriebsfläche zu erhöhen, stören aber beim Reiseflug, wenn die Tragfläche möglichst wenig Widerstand erzeugen soll. Doch dann beim nächsten Startversuch wollten sie nicht mehr einfahren. Schon wieder kreisen und 80 Tonnen Kerosin ablassen. Wieder rund 100.000 Liter.

Wie es jetzt weitergehen sollte mit der Reise von Baerbock, dem Begleittross, den Stylisten, den Make-up-Spezialisten und Hofberichterstattern vor allem von den Öffentlich-Rechtlichen, die aus den Baerbock-Reden etwas Sendefähiges machen sollten, war in der Nacht noch nicht klar.
Immerhin sorgten sie dafür, dass Baerbock immer perfekt abgelichtet wurde: beim Telefonieren im Hotelzimmer, beim Einsteigen ins Flugzeug. Für die Hunderttausende an Euros bekommt der Konsument eine perfekt gestylte und abgelichtete Außenministerin. Das ist doch was.

Mittlerweile steht fest, dass die Außenministerin ihre Reise in den Indo-Pazifik abbrechen muss. „Leider ist es logistisch nicht möglich, meine Indo-Pazifik-Reise ohne den defekten Flieger fortzusetzen“, sagte sie am Dienstagmorgen. Das sei „mehr als ärgerlich“. Es soll zurück nach Berlin gehen. „Manchmal ist es eben verflixt“, lässt Baerbock schriftlich mitteilen. Die Tagesschau schreibt: „Was sie im Flugzeug sagt, ist nicht zur Veröffentlichung bestimmt.“ Vielleicht ist das der Grund, warum wir so viele Fotos sehen. Was die Außenministerin sagt, ist wohl ein weniger vorzeigbares Ergebnis.

Erste Konsequenzen gibt es auch. Die Luftwaffe zieht nach den Pannen die geplante Ausmusterung von zwei Flugzeugen vom Typ A340 vor. „Wir werden die beiden A340 so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen, vorzeitig außer Dienst stellen“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. „Mit den A350 stehen der Flugbereitschaft robuste und moderne Flugzeuge für die Langstrecken zur Verfügung.“ Die beiden Airbus A340 sollten bisher im September 2023 und Ende 2024 ausgesondert werden.

Auch die Idee, mit einem Linienflugzeug nach Sydney zu fliegen, hat sich offenbar für die Außenministerin erledigt. War es am Ende der Fluch des indigenen Speers oder des Fischernetzes?

Anzeige
Die mobile Version verlassen