Korruptionskrimi der EU: Nächste Hausdurchsuchung bei sozialistischer Politikerin
Redaktion
Während die EU-Spitze in Brüssel gern Ungarn oder Österreich für die Korruptionsanfälligkeit rüffelt, besuchte die Kripo jetzt die nächste EU-Abgeordnete: Hausdurchsuchung bei Marie Arena. Ein Zusammenhang mit dem Fall Eva Kaili wird angenommen.
Den Korruptionsermittlern in Brüssel dürfte offenbar ziemlich egal sein, dass im kommenden Jahr EU-Wahlen stattfinden – und viele Europäer schon jetzt nicht wirklich vom Image der Institution begeistert sind: Die Fahnder durchsuchten nun auch das Haus der sozialdemokratischen EU-Parlamentarierin Marie Arena (57).
Die Razzia dürfte im direkten Zusammenhang mit dem spektakulären Fall der Ex-Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili stehen: Arena war bis zum 12. Januar 2023 Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte im EU-Parlament, dann trat sie von diesem Posten zurück, um einem förmlichen Abwahlverfahren zu entgehen. Dieser Ausschuss steht im Mittelpunkt eines gewaltigen Polit-Skandals – Katar und Marokko sollen mit Bestechungsgeldern die Mitglieder des Ausschusses beeinflusst haben. Marie Arena dürfte dabei eine zentrale Rolle spielen.
Tatverdächtige Eva Kaili sitzt wieder im EU-Parlament
Dass viele Mainstream-Medien nicht über diese Hausdurchsuchung berichten, passt perfekt zum bisherigen Verhalten der EU in diesem Kriminalfall: So wurde auch sehr wenig darüber publiziert, dass die Tatverdächtige Eva Kaili, die sogar in Untersuchungshaft saß, wieder im Parlament neben allen anderen Abgeordneten mitstimmen darf – obwohl gegen die sozialistische EU-Politikerin noch immer ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdacht läuft.