Tichys Einblick
Genugtuung und wenig Mitleid

Leserstimmen zu „In der Wirtschaft breite Unzufriedenheit mit der Ampel“

Auf den Beitrag "In der Wirtschaft breite Unzufriedenheit mit der Ampel" erreichten uns zahlreiche Leserkommentare. Die zum Ausdruck gebrachte Unzufriedenheit komme deutlich zu spät, die Wirtschaft sei "auf den Zug aufgesprungen" und habe sich "hohlen Begriffe wie nachhaltig oder ähnliches" auf die Fahnen geschrieben. Und "jetzt wo es anfängt weh zu tun, kommen die ersten Tränen."

Die Ampelkoalition verliert nicht nur in der Bevölkerung an Rückhalt, sondern auch in der Wirtschaft. Statt eine Strategie zu erarbeiten, betreibe die Regierung ein Mikromanagement mit Überregulierung. Ein Paradebeispiel für teures Mikromanagement sei das neue Heizungsgesetz. – So der Beginn des TE-Beitrags: „In der Wirtschaft breite Unzufriedenheit mit der Ampel“

»Eines kann man der Ampel nicht absprechen: Konsequenz. Konsequent gegen den mehrheitlichen Willen der Bevölkerung, konsequent gegen die Wirtschaft dieses Landes. Mit dem Kopf durch die Wand, bekanntermaßen gewinnt allerdings die Wand.«, so Leser Kaktus61.

Leser CIVIS kommentiert: »Ach wie schön, dass viele Mittelständler plötzlich das „Mikromanagement mit Überregulierung“ der Regierung monieren. Wenn ich mich recht entsinne, war bzw. ist sogar heute noch ein Großteil der mittelständischen Industrie Feuer und Flamme für die Merkel´sche „große historische Transformation“ einschl. totaler Energiewende. Und jetzt, wo die Mittelständler merken, dass sie nicht wie die Großindustrie über einen „Brückenstrompreis“, anschließend über einen „Transformations-Strompreis“ gepampert werden sollen (weil die sonst noch mehr ins Ausland verlagern) – jetzt auf einmal das schlimme Erwachen beim Mittelstand.«

Johann Thiel schreibt dazu: »Die „Wirtschaft“ hat die grünen Kommunisten Jahrzehntelang finanziert, hofiert und gepampert. Ein Joschka Fischer als Berater von BMW. Opportunistischer geht’s nicht mehr. Jetzt bekommen sie die Quittung, bzw. werden an dem sprichwörtlichen „Strick“ aufgehängt, den sie selbst geknüpft haben, mit ihrem ganzen Öko, Bio und Umweltsch…, und selbst jetzt noch rennen sie mit Pride-Logos rum. Sollen sie doch den Joschka Fischer fragen, was sie jetzt tun sollen, oder den nächsten Steinewerfer oder Taxifahrer.«

Dem Thiel’schen „Sollen sie doch… fragen“ widmete Leser Waldorf dies: »Genau, allen voran Habeck und seinen Agora/DUH-Clan, die „alles schon berechnet“ und für „machbar“ erklärt haben. Kurzum: die Zauberlehrlinge, die bislang in ihrem Leben noch keinen Bleistift verkauft oder gar hergestellt haben, aber an ihren Computern die große „Transformation“ modelliert haben – wir schaffen das, Augen zu und durch!
Unter Beifall der üblichen „ExpertInnen“ wie einer Kempfert oder den im grünen Kosmos rar gesäten Mintlern Quaschning und Lesch.
Alle sind sich einig, dass mehr Windräder und PV-Module das neue 42 sind, die Antwort auf alles. Dass wir schon die heutige Sommer-Überproduktion mangels Speicher nicht in den unterversorgten Winter bekommen, egal, das klären unsere Nachbarn mit Kernkraft, Wasserkraft oder Gas – wir jedenfalls nicht.
Irgendwas mit Wasserstoff klingt klasse, solange keiner über Kosten, Effizienz und wettbewerbsfähig nachdenkt oder gar einen Taschenrechner anwirft. Aberwitzige Wirkungsgrade, die eigentlich schon in der Theorie jedem Wasserstoff-Traum ein Ende bereiten, sollen erst durch die Realität gecrasht werden. Ist vermutlich „ansehlicher“ als ein paar blöde Zahlen, die zu unschönen Werten führen. Waren früher Milchmädchenrechnungen schon keine Basis für großflächige Eingriffe in Gesellschaft und Wirtschaft, sind sie heute geradezu nobelpreiswürdige mathematische Glanzleistungen, im Vergleich zum realen Handeln der Regierung.
OK, die Schrumpfköpfe sind mittlerweile halbwegs ehrlich: es geht ihnen nicht mehr um Erhalt oder gar Wachsen der Wirtschaft, sondern sie solle um mindestens 20% schrumpfen, was ungefähr 4-5x Lehmann-Effekt bedeutet.
Na, wenn das mal kein politisches Angebot ist, was dann? Politik will den 4-5 fachen wirtschaftlichen Schaden der größten Weltwirtschaftskrise der Nachkriegszeit anrichten, weil sie das aus „Klima-Gründen“ für geboten hält. Geht es noch grenzdebiler? Ich glaube kaum, aber die Regierenden meinen es wohl ganz ernst. Und natürlich sollen die Posten für die Schrumpfköpfe nicht schrumpfen, nur die Wirtschaft und der Verbrauch der Gesellschaft insgesamt. Derweil die Regierungs- und Wohlfahrtsblase natürlich erhalten werden soll, besser noch wachsen soll … ohne Worte. Das klitzekleine Rentenproblem ab 2025 bleibt auch höflich unerwähnt … Das alles ist derart doof im Quadrat, dass einem nur die Worte fehlen könnten, wäre es nicht dummerweise unsere reale Regierungspolitik.«

Howard B.: »Die jetzt erlittene permanente Deindustrialisierung Deutschlands war doch von Beginn an vollkommen klar und durch die „Herren“ gewünscht. Da ist nichts überraschend daran. Der eine oder andere Grüne/ Bündnis 90-Wähler wird irgendwann vielleicht einmal kapieren, wie sehr er getäuscht und als Instrument benutzt wurde. Vieleicht. Eigentlich alle, die „Energiewende“ labern und keine Ahnung davon haben, dass dies ein vollkommen sinnloses Vorhaben ist. Nur einige Megakonzerne und deren Anteilseigner, Berater und Politiker werden kassieren. Die Energiewende ist von der Logik her ungefähr vergleichbar mit dem Verrücken des Matterhorns. Die Energiewende ist technisch unmöglich, sie ist nicht erforderlich und die gewünschten Ergebnisse sind die Senkung des Lebensstandards mittels Austerität und die weitere Vermögenskonzentration „ganz oben“.«

Dr.KoVo: »Die Beschwerden der Unternehmer sind natürlich gerechtfertigt, sie gehen aber nicht an die Wurzel des Übels. Der Staat hat sich nicht darum zu kümmern womit ich heize, was ich esse, welches Fahrzeug ich benutze. Er hat sich nicht in private Dinge einzumischen. Das muss klar herausgearbeitet werden.«

Johann P.: »Spät (oder zu spät?) wachen auch die letzten noch hier ansässigen Unternehmen auf, angesichts der rasanten Talfahrt der Wirtschaft. Man muß sich allerdings schon fragen, in welcher Welt sie eigentlich in den letzten Jahren gelebt haben. Klar ist die „Energiewende“ ein Desaster, aber das kam ja nicht plötzlich über Nacht, sondern sozusagen mit Ansage, und zwar schon lange vor der Ampelregierung mit ihrem Energiegenie Habeck.«

»Zu spät. Die „Wirtschaft“ hat jahrelang mitgemacht. Sie hat nie „Schwachsinn“ gerufen, sondern ist auf den Zug aufgesprungen und hat mir hohlen Begriffen wie nachhaltig oder ähnlich geworben. Die Autoindustrie ganz vorne weg. Jetzt wo es anfängt weh zu tun, kommen die ersten Tränen? Erbärmlich! Doch leider ist es wie immer. Die Manager streichen ihre Prämien ein, der einfache Arbeiter wird entlassen.«, so Leser ratio substituo habitus.

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