Auch in Großbritannien gibt es woke Indoktrination an den Universitäten: Immerhin hat die „Quality Assurance Agency“ im März eine Leitlinie an die britischen Universitäten verschickt, in der sie fordert, dass Gleichheit, Diversität und Inklusion in das Curriculum mehrerer Studiengänge – darunter auch Mathematik – aufgenommen werden sollen, wie der britische Telegraph berichtet.
Die „Quality Assurance Agency for Higher Education“ (QAA) bezeichnet sich auf ihrer Internetseite als eine unabhängige Organisation, die Universitäten und Hochschulen darin berät, Studiengänge zu verbessern. Laut Telegraph erhält sie Mitgliedsbeiträge von mehr als 300 britischen Hochschulen. Das zeigt: Sie ist nicht irgendeine Organisation, sondern hat einen gewissen Einfluss.
Die Organisation empfiehlt außerdem, dass Lehrinhalte zur „nachhaltigen Entwicklung“ in mehrere Studiengänge wie Mathematik aufgenommen werden sollten. Die QAA bezeichnet dies als „einen anzustrebenden fortlaufenden Prozess der Auseinandersetzung mit sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Belangen zur Schaffung einer besseren Welt“. In den Leitlinien für Mathematik heißt es, dass das Fach „eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung“ spielen kann.
Mehr als 50 führende Mathematiker von einigen der besten Universitäten aus Großbritannien wehren sich gegen die Ideen der QAA, wie TE berichtete: Sie haben einen offenen Brief unterschrieben, in dem sie fordern: „Studenten sollten in der Lage sein, Mathematik zu studieren, ohne für ihre eigene politische Indoktrination zu zahlen.“ Sie finden, das Einzige, was ein Mathestudium durchdringen sollte, die Mathematik selbst sei.
Einer der Unterzeichner des Briefes ist Dr. John Armstrong, der am Kings College London Dozent für Finanzmathematik ist. Er findet es „wirklich bemerkenswert, dass die Bildung von Zielen wie dem Verstehen, Lernen und der Wertschätzung von Kunst auf die Berücksichtigung von sozialer Gerechtigkeit verlagert wird.“ Außerdem betont Armstrong: „Dies ist Teil des allgemeinen Drucks, der auf die Universitäten ausgeübt wird, sei es durch die QAA, die Vereinten Nationen oder die Studenten“, sagte er.
Nicht nur in Großbritannien, auch in Deutschland ist dieser Druck deutlich zu spüren, wie TE ebenfalls berichtete. In Deutschland hat sich deshalb während der Corona-Pandemie die Bewegung „Studenten stehen auf“ gegründet. Auf ihrer Internetseite schreiben sie, dass sie sich für einen offenen Diskurs statt einseitiger Propaganda stark machten – insbesondere an Universitäten. Ihrer Meinung nach sei an Universitäten der Druck durch die „Political Correctness“ so groß, dass viele Studenten ihre Kritik für sich behalten.
Die „Studenten stehen auf“ von der CAU haben zu diesem Fall ebenfalls eine Stellungnahme geschrieben und wollten diese über den Mail-Verteiler der Universität an alle Studierende versenden. Durften sie aber nicht, sagen sie. Die Hochschulgruppe zitiert die Begründung des Präsidiums der CAU: „Dieses Medium soll und kann nicht dazu verwandt werden, öffentliche Debatten an der Universität zu führen.“
Was an und für sich berechtigt klingt, wirkt wiederum fragwürdig, wenn das Präsidium anderen Studenten erlaubt, ihre Mails über diesen Verteiler zu versenden: Beispielsweise eine Rundmail des „Allgemeinen Studierendenausschuss“ (Asta) zum Thema „Diskussion zur aktuellen Klimapolitik und Protestformen“. In der Mail habe die Asta für einen Diskussionsabend geworben, Fragen bezüglich Protestformen aufgeworfen und inhaltlich eingeordnet, weshalb es sich zu protestieren lohne, bemerkt „Studenten stehen auf“.
Außerdem hat die Asta während der Corona-Pandemie von ihren Studenten per Mail gefordert: „mehr Denken statt Querdenken“. Denn: „Wer mit Rechten auf die Straße geht und Menschen durch Wissenschaftsverleumdung Angst bereitet, der muss mit Protesten, muss mit Gegenwind rechnen.“
An den Universitäten in Deutschland warben einige Dozenten sogar für die Corona-Impfung und sprechen sich immer wieder dagegen aus, die AfD zu wählen. Das zeugt von politischer Einflussnahme, die eigentlich nicht an die Universitäten gehört, Druck auf die Studenten aufbaut, den Diskurs einschränkt und somit die Informationsvergabe verzerrt.
Eine einseitige Informationsvergabe kritisieren ebenfalls die Mathematik-Professoren aus Großbritannien in ihrem Brief: Sie meinen, dass die QAA eine „verzerrte Sicht“ auf die Geschichte der Mathematik vermitteln wolle. Immerhin habe die QAA in ihrem Leitfaden nicht empfohlen, dass die Professoren „die Universalität der mathematischen Wahrheit, die Verwendung von Statistiken zur Widerlegung historischer Rassentheorien oder über die von den Nazis verfolgten jüdischen Mathematiker lehren“.
Insgesamt unterstützte all das, dass mehr und mehr Studenten zu Aktivisten in Fragen der sozialen Gerechtigkeit würden, befürchtet Armstrong, wie Telegraph berichtet.