Tichys Einblick
„Erklärbär“

ZDF-„Wissenschaftler“ Lesch ist „Aktivist“ geworden

Er erhielt Geld von Regierungen – grünen und sozialdemokratischen – und macht auch sonst oft unverhohlen Stimmung für grüne Politik: „Da, wo die evidenzbasierte Forschung Daten liefern kann, heißt es Daumen hoch für das Tempolimit 130, keine Frage!“ oder: „Ökonomisch ist es völliger Unsinn, Kernkraftwerke zu bauen.“ Nun verurteilt Lesch die Maßnahmen gegen Letzte Generation.

Screenprint: via Twitter

Harald Lesch (62) ist Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator, Buchautor, „Protestant vom Scheitel bis zur Sohle“ (Lesch über Lesch), x-fach Ordens- und Preisträger usw. Eine Professur hat er in Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und zugleich einen Lehrauftrag an der jesuitischen Hochschule für Philosophie in München.

Die Journalisten-Einkaufsliste der Regierung
Auch Harald Lesch und Dunja Hayali erhielten Staatsgeld
Vor vielen Jahren hat dieser Mann astrophysikalisch Interessierten durchaus überzeugend erklärt, was zum Beispiel ein Schwarzes Loch ist. Aber der Schuster blieb nicht bei seinen Leisten. Irgendwann wollte er nicht nur Schwarze Löcher erklären, sondern via ZDF einfach ALLLESSS! Zum Beispiel, was es auf sich hat mit: Organspende, Artensterben, Pandemie, Pilzen/Killerpilzen, Cannabis, vermüllten Ozeanen, Klima, Wärmepumpe, Kryptowährung, Gendern, Schweinepest, dem Sinn des Lebens, der Frage „Gibt es Gott?“. Frag‘ ihn einfach, den Harald Lesch, den Alleswisser, Hans Dampf in allen Gassen, „Erklärbär“ (Facebookeintrag) und Top-„Wissenschaftler“ des ZDF! Die „Rampensau“, die er nach eigenen Worten von Kindesbeinen an gerne gibt.

Er gilt als „die“ Autorität und hat in Öko-Kreisen, also auch in den einschlägigen Medien, ohnehin bei den „Grünen“, Guru-Status. Wenn er mal wieder einen seiner vielen Talkshowauftritte bei Anne Will, Lanz, Illner oder „Hart aber fair“ hingelegt hat, kommt sogar die nicht-öffentliche Akklamationspresse nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Der STERN meinte nach Leschs Auftritt vom 16. April 2023 bei „Anne Will“: „Er zerlegte die Atomkraft in drei Minuten“. Das heißt: Die nicht-deutsche Welt, die derzeit 420 Reaktoren betreibt und 102 neue plant, besteht aus lauter physikalischen und technischen Idioten. „Am deutschen Wesen …..“ Wir kennen das zur Genüge.

Für den beamteten Professor Lesch waren die Razzien bei der „Letzten Generation“ einfach „Scheiße“

Am Mittwochmorgen des 24. Mai nun durchsuchten die bayerische Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Wohnungen von Mitgliedern und Unterstützern der „Letzten Generation“ in sieben Bundesländern. Der Verdacht lautete: Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

In den „woken“ Medien grassierte deswegen mal wieder Schnappatmung. Zigmal bekam man via Mattscheibe und voller öffentlich-rechtlicher Empathie demonstriert, wie die Sprecherin der „Letzten Generation“, Aimée van Baalen (*1999), auf einer kurzfristig in der Reformkirche (!) in Berlin Moabit einberufenen Pressekonferenz über die Polizisten sagte: „Sie machen uns Angst, aber wir dürfen jetzt nicht in dieser Angst verharren.“ Und: Man müsse „jetzt erst recht“ in den zivilen Widerstand gehen.

Tags darauf demonstrierten in München ein paar Hundert gegen die Razzia. Unter ihnen war auch Harald Lesch. In einem x-mal über die ÖRR-Rundfunksender ausgestrahlten Interview sagte er zur „Letzten Generation“: „Jetzt muss man euch unterstützen. Nach dieser Scheiße jetzt. Das kann nicht wahr sein. Für mich wurde eine rote Linie überschritten. Was ihr macht, da muss man nicht immer zustimmen bei den Aktionen. Aber, dass was jetzt passiert ist, das geht auf keinen Fall. Das kann nicht sein, dass man euch behandelt wie Kriminelle. Ihr vertretet eure Meinung und bei euren Maßnahmen da gibt es den strafrechtlichen Bestand der Nötigung. Aber das rechtfertigt auf keinen Fall irgendwelche Razzien und morgens vor dem Bett von Leuten zu stehen mit gezogener Waffe. Das geht auf keinen Fall! Ihr seid keine Mafia. Ihr seid keine Kriminellen. Ihr seid besorgt, wie wir alle und das kann man nicht bestrafen. Das geht auf keinen Fall.“ So viel zum Verständnis des beamteten Herrn Professors und ÖRR-Welterklärers von Rechtsstaat.

„Follow the science“ – Das ist Verhunzung der Wissenschaften

„Follow The Science!“ Wohlgemerkt im Singular! Dieses schier quasireligiöse Gebot hat sich in großen Teilen der Medien etabliert. Das reklamiert ein Lesch wie so manch anderer „Wissenschaftsjournalist“ für sich. Aber mit „der“ Wissenschaft“ hat es nichts zu tun, weil es „die“ Wissenschaft nicht gibt. Und weil Wissenschaft bzw. das große Spektrum der Wissenschaften nichts Endgültiges kennen. Auch nicht in Sachen Corona oder Klima. Wer es anders haben will, verwechselt „Wissenschaft“ mit diesseitiger Religion, mit diesseitigen Heils- und Erlösungsversprechen. Und diese wiederum sind bis hinein in die Kirchen öko-totalitär grün angehaucht, ja bis in die Wolle gefärbt.

Das gilt übrigens nicht nur für das ZDF, sondern auch für die ARD, die für „Wissen vor acht“ den Arzt-Comedian und Honorarprofessor (Universität Marburg) Eckart von Hirschhausen (55) unter Vertrag genommen hat. „Wissen“! Was hier regelmäßig über den Bildschirm läuft, ist vom Niveau her „Die Sendung mit der Maus“ – nur diesmal für Erwachsene. Allein schon das Outfit und die Requisite des Herrn von Hirschhausen: zu seiner Rechten ein großer Globus, um den Hals ein Stethoskop geschlungen. So dass der Zuschauer den dümmlichen Spruch „Die Erde hat Fieber“ (Klimaerwärmung) bereits bildhaft eingetrichtert bekommt. Wobei man allerdings nicht so recht weiß, wie der Herr Dr. med. von Hirschhausen Fieber mit dem Stethoskop messen will. Aber das spielt ja keine Rolle. Es geht um etwas anderes: „Unser tägliches öffentlich-rechtliches Greenwashing gebt uns heute – ihr Herren Lesch und von Hirschhausen“. Jammerschade, dass sich die seriösen Wissenschaften und deren Vertreter solche Verhunzungen gefallen lässt.

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