Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 20 – Graichen muss weichen

Endlich nimmt unsere Regierung die Bildungsmisere in Angriff und verschafft allen Migranten „mit guten Sprachkenntnissen“ deutsche Pässe. Auch mit der Trockenlegung des grünen Sumpfes wurde begonnen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck geht über Graichen, damit er selbst noch ein bisschen im Amt bleiben kann. Da entlässt er lieber den Architekten seines unsäglichen wie unsinnigen Heizungserneuerungsgesetzes, das Millionen Bürger in die Armut treiben dürfte. Und Habecks Lotse geht stumm von Bord und nimmt seinen Trauzeugen gleich mit.

♦ Der Graichen-Skandal – „raten Sie mal, wer das aufgedeckt hat… Na?“ fragt „heute journal*istin“ Dunja Hayali stolz in ihre Twitter-Runde. Sie glaubt tatsächlich, dass das regierungsdevote ZDF eine Rolle bei der Aufklärung der größten Verschwörung gegen Deutschlands Interessen gehabt haben könnte. Laut Grün-Robert hingegen haben „rechtsextreme“ und „prorussische“ Accounts in den sozialen Medien ständig gegen den so verdienstvollen Graichen gehetzt, bis auch linientreue Medien nicht mehr verschweigen konnten, dass Graichen seine Verwandtschaft und Bekanntschaft mit Staatsknete versorgte und deren Projekte großzügig mit Steuergeld alimentierte.

Dabei war es Marco Gallina von Tichys Einblick, der seit Graichens Nominierung als Habecks Staatssekretär frühzeitig auf dessen Verwicklung in internationale Kampagnen zur Deindustrialisierung Deutschlands hinwies. Der Nepotismus war lediglich der Schaum obendrauf. Der Graichen-Clan fühlte sich unter den fest verschlossenen Augen der regierungsfrommen Medien sicher, mit jeder noch so dreisten Schamlosigkeit durchzukommen.

♦ Verstehe einer die Merz-CDU. Die fordert nun, namentlich Carsten Linnemann, den Stopp des Heizungsunsinnsgesetzes, dem die Union zuvor grundsätzlich zugestimmt hatte. Offenbar glauben die Unionisten auch an die grünen Donner- und Regen-Götter, jedenfalls hatten sie zu viel Furcht, die Donar-Graichen selbst zu fällen.

♦ In Hamburg wurde ein weiterer, kleiner Teil des grünen Sumpfes trockengelegt. „Es ging immer darum, Geld aus der Grünen-Fraktion zu holen, um den eigenen Lebensstandard zu verbessern“, schimpfte der Richter, und meinte damit den inzwischen Ex-Grünen Dr. Osterburg, dem Untreue in 113 Fällen teils in Tateinheit mit Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen wurde. „Herr Osterburg, Sie sind zum Symbol für eine angeblich korrupte Politikerkaste geworden“, so der Richter.
Was meinen Sie mit „angeblich“, Herr Vorsitzender?
Osterburg kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Vielleicht, weil er mit Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (natürlich auch Grüne) liiert war?

♦ Um das deutsche Schulsystem steht es schon lange nicht mehr zum Besten. Die Grüne Annalena Baerbock nahm das Wissen um stromspeichernde Netze und Kobolde, die in Batterien schaffen, mit aus 12 Jahren BRD-Schulunterricht. Die Pädagogen der auf ihre Bildung besonders stolzen DDR müssen sich vorwerfen lassen, Katrin Eckardt die Befähigung zum Religionsstudium bescheinigt zu haben, was erst die Theologen an der Universität relativieren konnten. Waren es die SED-Lehrer, die Göring-Eckardt eintrichterten, dass Nazis die Dresdner Frauenkirche zerstörten? Hätte Emilia Fester (Abiturnote 1,3), eine weitere grüne Knospe, es besser gewusst, weil sich deren Hildesheimer Geschichtslehrpläne ausschließlich mit dem Dritten Reich befassten? Oder hat sie Geschichte abgewählt? Hat umgekehrt Katrin je von diesem Bismarck gehört?

♦ Unsere willkürlich ausgewählten drei Bildungsblüten bestimmen nun maßgeblich die Geschicke dieses armen Landes, und wer die Hoffnung hat, das Ende der Fahnenstange sei erreicht, den können wir eines Besseren belehren. Inzwischen kann ein Großteil der Viertklässler im Land nicht einmal mehr lesen und schreiben.

♦ Damit die Zahl der klugen Deutschen wieder steige, sollen Migranten aus aller Welt mit „guten Sprachkenntnissen“ einen deutschen Zweitpass bekommen, wenn sie drei Jahre hier gelebt haben. Oder sie machen bei den Grünen mit, das gilt dann als „besondere Integrationsleistung“.

♦ FDP-Buschmann, dieser Don Quichote der Juxtiz, ließ in den Gesetzentwurf einarbeiten, dass „bestimmte Straftaten“ eine Einbürgerung ausschließen. Ausdrücklich genannt werden nicht Vergewaltigung, Messermord oder Raub, sondern rassistische, menschenverachtende und antisemitische Handlungen. Was ist unter rassistischen Handlungen zu verstehen? Mitgliedschaft in der AfD? Oder unter „menschenverachtend“? Der Duden, der als Erklärung „die Würde der Menschen gröblich verletzend“ angibt, hilft auch nicht wirklich weiter. Das mit der verletzten Würde wird von Herkunftsland zu Herkunftsland doch sehr unterschiedlich gesehen. Noch krauser kommt SPD-Nancy Faeser daher: „Wer unsere Werte nicht teilt, kann nicht Deutscher werden.“ „Unsere“ Werte? Die von der SPD („Nie wieder Verschissmus“)?

♦ War es die FDP, die in die Vorlage hineinschrieb, die neuen Staatsbürger müssten „wirtschaftlich integriert“ sein und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten? (Unzählige Ausnahmen entnehmen Sie bitte dem Kleingedruckten.) Da fällt uns wieder Springer-Chef Döpfner ein und dessen Bitte an seine Journos: Können wir nicht was für die FDP tun? Jedenfalls titelt Bild: „FDP setzt sich gegen Faeser durch.“

♦ Haben eigentlich die Remmos deutsche Pässe? Unsere Werte teilen sie jedenfalls, wenn auch nicht fifty-fifty. Von den geraubten Dresdner Kunstschätzen gaben sie gerade mal ein Drittel zurück, teils zerstört, jedenfalls unverkäuflich. Weil nur noch Klunker für geschätzt 63 Millionen Euro fehlen, durften drei der fünf Angeklagten das Gericht als freie Männer verlassen, zwei Remmos sollen für je sechs Jahre und ein paar Monate ins Gefängnis. Also ungefähr. Aber nicht in Sachsen, wo die Willkommenskultur noch nicht beim letzten Gefängniswärter angekommen ist, sondern in Berlin, wo der Unterschied zwischen drinnen und draußen sich nur kundigen Betrachtern erschließt.

♦ Der Vorsitzende Richter beim gerade zu Ende gegangenen Dresdner Prozess, ein gewisser Ziegel, hat aber trotz endloser Vorstrafen – bis 31. Dezember 2011 wurden 144 Personen aus der berühmten Familie in 527 Vorgängen als Tatverdächtige geführt; bei der Staatsanwaltschaft gab es Treffer zu 209 Personen und 1345 anhängige Verfahren – den Glauben an das Gute im Remmo noch lange nicht verloren. Sie seien nun an einem Punkt angelangt, so der gutmütige Mann, wo sie selbst entscheiden könnten, ob sie weiter Straftaten begehen oder einen rechtschaffenen Lebenswandel pflegen wollten. Ob die Brüder gelacht oder, wie vom Gesetz vorgesehen, schuldbewusst den Blick gesenkt haben bei der frommen Ansprache, ist nicht überliefert.

♦ Da hat Erdolf, der Prächtige, Herrscher über Türkiye und noch dies und das, wieder mal Glück gehabt. Jetzt noch eine Stichwahl und der Peynir ist gegessen. Lag’s am Erdbeben, dass es nicht auf Anhieb klappte? An der Inflation? In Deutschland hätte Erdogan die Wahlen jedenfalls haushoch gewonnen, da gaben ihm die Landsleute 65 Prozent der Stimmen. In Yemek (vormals Essen im Homeland NRW) erhielt Erdogan sogar 78 Prozent.

♦ Eine Woche ohne unsere Annalena wäre möglich, aber unvollständig. Diesmal machte sie Saudi-Arabien ihre Aufwartung, und wenn sie auch dem saudischen Amtskollegen Kritik an der landeseigenen Auffassung zu Menschenrechten unter besonderer Berücksichtigung der Frau nicht ersparen konnte, erkannte sie doch auf Anhieb ein „unglaubliches Potenzial“ für eine Klimapartnerschaft mit dem zweitgrößten Ölförderland der Welt. Schließlich sei in Saudi-Arabien mit Temperaturen von bis zu 50 Grad und chronischem Wassermangel die Klimakrise bereits lebensbedrohlich, was die Wüstensöhne gar nicht wussten. Zur Syrien- und Sudanpolitik der Saudis hatte ihr das US-Außenamt vorsichtshalber einen Spickzettel mitgegeben, den sie fehlerfrei vortrug.

♦ Raten Sie mal, wer als „Überraschungsgast“ beim G7-Gipfel aufkreuzte. „Ursel ohne Land“? Nein, die ist keine Überraschung mehr, sondern überall dabei, wo die Geimpften gipfeln. Na gut, kleiner Hinweis: Es handelt sich um einen Mann, der keinen Anzug hat.

Schönen Sonntag!


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