Drei Jahre lang darf Carla Hinrichs von der „Letzten Generation“ sich nichts zu schulden kommen lassen, sonst droht ihr eine zweimonatige Freiheitsstrafe – das hat ein Gericht in Frankfurt am gestrigen Donnerstag entschieden.
Hinrichs zeigt sich auf Social Media betroffen, beinahe geschockt über das Urteil des Richters: Sie habe dem Richter erzählt, sie habe Angst um ihr eigenes Leben und um das ihrer Geschwister. Generell würden Milliarden Menschen sterben und Ernten ausfallen, sagte sie nach eigenen Angaben während ihrer Anhörung. Und trotzdem hat der Richter sein Urteil „in aller Nüchternheit getroffen“, wie Hinrichs in ihrer Instagram-Story berichtet. Dem Richter sei es völlig egal gewesen, welche „moralischen“ Gründe sie für ihren Protest habe. Konkret ging es um eine Straßenblockade im April letzten Jahres in Frankfurt.
Schon vor dem Prozess hatte die 26-Jährige angekündigt, sie würde sich selbst verteidigen – also ohne Anwalt. Das scheint nicht so erfolgreich gewesen zu sein: Jedenfalls ist sie nun zu zwei Monaten Haft auf Bewährung und 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden, wie Merkur berichtet. Laut t-online ist Hinrichs Haftstrafe auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt worden. Das heißt, wenn Hinrichs in diesen drei Jahren erneut verurteilt wird, dann muss sie die zwei Monate ins Gefängnis. Wie sie in ihrer Story ankündigt, hat sie aber trotzdem vor, weiterhin auf die Straße zu gehen.
Dieses Urteil vom Frankfurter Amtsgericht ist entscheidend: Carla Hinrichs ist ein wichtiges Gesicht der Letzten Generation. Sie ist nicht nur Pressesprecherin, sondern wird auch zu Talkshows eingeladen. Gerade sie müsste sich also nun mit illegalen Protesten zurückhalten – wenn sie nicht in Haft möchte.