Die sogenannten Benin-Bronzen sind, wie nun viele in Deutschland wissen, Skulpturen und Bronzetafeln, deren Metall einst von der Königsfamilie von Benin gegen Sklaven von den Portugiesen eingetauscht wurden, um es genau zu sagen: Krieger des Königs raubten Menschen aus Nachbarstämmen und verkauften sie an die Spanier, die Engländer, die Franzosen und die Portugiesen. Auch wenn es Helge Lindh (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) ausgezeichnet ins fragwürdige Weltbild, das weniger ein Bild der Welt, sondern mehr ein Abbild ihrer noch dazu überschaubaren Ideologie ist, passen würde, die Deutschen waren daran nicht beteiligt.
Kein Wunder, dass die geschätzten Steuereinnahmen von fast 1 Billion Euro nicht ausreichen und Christian Lindner fast 40 Milliarden neue Schulden aufnehmen muss – bei so spendablen Ministerinnen, und da spricht noch niemand von Patrick Graichen und Robert Habeck, niemand von der Entwicklungshilfeministerin, der Innen- oder besser der Migrationshilfeministerin, und erst recht keiner vom Kanzler.
Der Pavillon, der in der Hauptstadt Abuja für 4 Millionen Euro deutschen Steuergeldes erbaut wird, wird vermutlich leer bleiben, die Bronzen werden dort wohl kaum von der Öffentlichkeit bewundert werden können, weil der scheidende Präsident quasi in einer der letzten Amtshandlungen verfügt hat, dass sie dem Oba von Benin, dem Oberhaupt der Königsfamilie übereignet werden.
Ohne Zweifel ist der rechtmäßige Besitzer der Berliner Bronzen Deutschland, weder der Staat Nigeria, auch nicht die Oba. Auch wenn den Grünen und einigen anderen sehr schnell der Begriff Raubkunst von den Lippen geht, trifft er auf die Benin-Bronzen nicht zu, die rechtmäßig erworben worden sind. Insofern rückt die Übereignung der Benin-Bronzen an Nigeria durch die beiden Ministerinen in die Nähe der Veruntreuung.
Baerbock und Roth wollten Augenhöhe zwischen Deutschland und Nigeria herstellen, doch das ist ihnen gründlich misslungen, denn nach diesem Dilettantismus der beiden grünen Damen schaut man wohl eher in Nigeria auf Deutschland herab und amüsiert sich trefflich.
Doch in Deutschland ist es inzwischen Mode geworden für die politischen Eliten, das Land in Generalschuld zu sehen, Schuld an allem, was an Ungerechtem jemals in der Welt vorgefallen ist und noch vorfallen wird. Wie sagte es doch Helge Lindh von der SPD: „Rückgabe von Raubkunst mit Vorgaben an die betroffenen Staaten und Herkunftsstaaten wäre Fortschreibung des Kolonialismus mit anderen Mitteln. Selbst wenn Objekte gänzlich der Öffentlichkeit entzogen werden, müssen wir das gefälligst ertragen.“ Stimmt, Deutschland muss unter der Ampelregierung inzwischen alles ertragen, selbst Hege Lindh.