Bereits in einem früheren Teil fiel der Name Christopher Hohn. Seine Stiftung, The Children’s Investment Fund Foundation (CIFF), ist ein wichtiger Förderer der European Climate Foundation (ECF). Die ECF wiederum ist ein Schlüsselstein in dem Netz von Klimastiftungen, die Hal Harvey (Energy Foundation, ClimateWorks Foundation, Climate Imeprative Foundation) ins Leben gerufen hat und ein Geldgeber der Deutschen Umwelthilfe wie auch der Agora Energiewende. Die Agora Energiewende hat die ECF zusammen mit der Mercator-Stiftung ins Leben gerufen.
Wie oben aufgeführt geht mittlerweile jeder dritte Dollar in Klimaschutzprojekte. Für den Zeitraum 2020 bis 2024 stellt die Stiftung der ECF 44,2 Millionen Dollar zur Verfügung. Einem globalen Programm (Say on Climate), bei dem die ClimateWorks Foundation als Partner beteiligt ist, sollen bis zum Juni 2024 105 Millionen Dollar zufließen. Auch an anderen Projekten sind bekannte Partner beteiligt: neben der ECF beispielsweise die Oak Foundation, Packard, Hewlett – so beim Global Gas and Methane Projekt, finanziert mit 25,8 Millionen Dollar. Die Clinton Foundation führt die CIFF als einen ihrer größten Wohltäter mit mehr als 25 Millionen Dollar an Spenden auf.
Hinter der CIFF steckt The Children’s Investment Fund Management (TCI). Hohn gründete ihn 2002. Er gehört zu den profitabelsten Hedgefonds der Welt. Laut Manager Magazin beträgt sein verwaltetes Vermögen 40 Milliarden Dollar. Laut Guardian zahlt sich Hohn selbst eine Million Pfund Gehalt pro Tag aus. So philanthropisch Hohn mit seiner Kinder- und Klimastiftung auftritt, so aggressiv greift er in das Börsengeschehen ein. Etwa, wenn er aus Gewinnmaximierung Google dazu auffordert, 28.000 Beschäftigte zu entlassen.
„Der für seine Aggressivität gefürchtete Hedge-Fonds TCI betreibt den Umsturz der Machtverhältnisse bei krisengeplagten Auto-Konzern Volkswagen. „Es ist das schmutzige Geheimnis des Volkswagen-Konzerns, dass das Management über Jahre reichhaltig entlohnt wurde, obwohl es einen Kollaps der Produktivität und des Gewinns zu verantworten hat“, sagte TCI-Chef Chris Hohn manager-magazin.de. „Die starke Repräsentanz der Gewerkschaften im Aufsichtsrat hat diese Situation unterstützt – im Gegenzug für immer stärker steigende Löhne, die nicht an die Produktivität gebunden waren“, so Hohn. Dieses System habe auch zum Diesel-Skandal beigetragen.“
Interessant deswegen, da die NGOs, die den Dieselskandal befeuerten – international der ICCT, in Deutschland die Deutsche Umwelthilfe – zum Netzwerk von Hal Harvey gehören. Dessen ClimateWorks Foundation finanzierte diese Organisationen, um aus der Situation so viel wie möglich herauszuschlagen. Der ICCT, mitbegründet von dem ehemaligen Abteilungsleiter im Umweltbundesamt und heutigen Sachverständigen der DUH, Axel Friedrich, klärte damals in den USA auf, während die Umwelthilfe die deutsche Flanke unternahm. Bekanntlich ist die CIFF über Spenden an die ECF mit diesme Netzwerk verknüpft. Dass VW durch dieses Netzwerk unter Druck kam, und Hohn so einsteigen konnte – Verschwörungstheorie? Blanker Zufall?
Brisant ist aber noch ein weiterer Punkt, übrigens einer, den auch die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch kürzlich angesprochen hat, als sie im Bundestag über den Graichen-Clan sprach. Einer der Hauptgeschäftszweige von TCI betrifft das Immobiliengeschäft. „Real Estates“. Zitat auf der TCI Webseite: „Diese Fonds konzentrieren sich auf die Vergabe von Ersthypotheken und erstrangig besicherten Krediten auf hochwertige Vermögenswerte an erstklassigen Standorten mit einem Schwerpunkt auf Großstädten in Nordamerika und Europa.“ Dass das Heizungsgesetz von Habeck, das von seinem Einflüsterer Graichen aus der Agora stammt, die wiederum von der ECF, und die wiederum von der CIFF finanziert wird, durchaus ganz andere Gründe haben könnte als bloßes klimapolitisches Engagement, gehört zumindest hinterfragt – vorsichtig ausgedrückt.
Früher Hedgefonds, heute Klimastiftung? Der Gedanke drängt sich auf, dass das negative Image, dass Hedgefonds insbesondere im Zuge der Finanzkrise ab 2008 erhalten haben, nicht gerade vorteilhaft ist. Kinderfonds, Klimastiftungen, Philanthropie – das hat einen guten Klang. Dass aber möglicherweise auch diese Institutionen einen Zweck bedienen, könnte man durchaus angesichts der genannten Verquickungen vermuten. Was ist also dran? Es gibt dazu ein vielsagendes Zitat aus einem Bloomberg-Artikel, der für sich selbst spricht:
„Grünes Investment und Hedgefonds sind keine Begriffe, die viele Anleger in denselben Satz stecken würden“, sagt Marc de Kloe, Partner bei Theta Capital Management in Amsterdam und Investor des TCI-Fonds. „Wir waren jedoch Befürworter der Idee, dass Hedgefonds aufgrund ihrer uneingeschränkten Natur und der Fähigkeit, aktivistische Taktiken anzuwenden, in gewisser Weise am besten geeignet sind, starke grüne Richtlinien umzusetzen.“