Tichys Einblick
Mutm. Täter aus Syrien

Festnahme im Fall Messerattacke in Duisburg

Die Taten von in Deutschland gestrandeten Menschen häufen sich. Auch in Duisburg griff ein syrischer Flüchtling zum Messer. Sein erstes Opfer schwebt weiter in Lebensgefahr. Griff er die jungen Männer gezielt oder wahllos an? In Berlin werden viele ähnliche Taten verhandelt.

IMAGO / Maximilian Koch

Kurz nach Mitternacht am späten Samstagabend erfolgte der Zugriff in der Duisburger Altstadt, in einem Wohnhaus in unmittelbarer Nähe des Rathauses. Wie ein Nachbar berichtet, verschaffte sich das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei mit einem Rammbock Zutritt zu der Wohnung des mutmaßlichen Täters. Festgenommen wurde ein 26-jähriger Syrer, der am Dienstag auf vier Männer zwischen 21 und 30 Jahren eingestochen und drei von ihnen lebensgefährlich, einen schwer verletzt hatte. Auch der Tatort, ein Fitness-Studio der Kette „John Reed“, liegt direkt gegenüber dem Rathaus in der Schwanenstraße.

Auch dieser Täter – wie leider viele andere, die mit Messern morden – kam also aus Syrien. Auch er war im April 2016 als „Flüchtling“ in dieses Land gekommen und stellte einen Asylantrag. Man muss daran erinnern, dass der syrische Bürgerkrieg da schon seit fünf Jahren währte. Klar ist zudem, dass der Messertäter von Duisburg sicher war, bevor er deutschen Boden betrat. Nehmen wir an, dass sein Weg über die Türkei führte, von da nach Griechenland, dann über die Westbalkanroute nach Ungarn und über Österreich nach Deutschland, dann hatte der jetzige Beinahe-Mörder sechs sichere Staaten durchwandert, bevor er in Deutschland um Asyl bat.

Die Polizei ging zunächst von einer Auseinandersetzung zwischen dem Täter und einem der Opfer als Anlass aus. Der 26-jährige Syrer griff zunächst „gezielt“ das jüngste Opfer (21) an, das nach mehreren Notoperationen noch immer in Lebensgefahr zu schweben scheint (laut Polizeimeldung vom Sonntag). Später hieß es, dass die Tat „unvermittelt“ geschehen sei, nachdem der Täter zuvor in unauffälliger Weise die Umkleide durchschritt. Die anderen Opfer verletzte der Täter mutmaßlich auf der Flucht, laut Berichten stach er „wahllos“ auf sie ein.

Ein Amoktat wurde allerdings sehr bald ausgeschlossen. Das bestätigte am Mittwoch auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Ich hoffe jetzt, dass die Opfer schnell genesen und sich alle, die vor Ort waren und diese schreckliche Tat gesehen haben, erholen werden“, sagte Reul weiter. Die Tatwaffe war ein Messer mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern. Zwei solche Messer wurden nun in der Wohnung des Syrers sichergestellt.

Die Fahndung erfolgte anfangs mittels Beschreibung: „Er trug zur Tatzeit einen schwarzen, ungepflegten Vollbart. Bekleidet war er mit einer schwarzen Jacke, blauer Jeanshose und schwarzen Schuhen mit weißem Sohlenrand.“ Neben dieser offiziellen Meldung gab die Polizei die Codewörter südländisches oder „arabisches“ Aussehen weiter. Am Freitag folgte die Veröffentlichung von Fahndungsbildern aus einer Überwachungskamera, das den Ermittlern offenbar zum Erfolg verhalf. Nachbarn erkannten den Tatverdächtigen. An diesem Montag soll der Syrer dem Haftrichter vorgeführt werden, unter anderem wegen versuchten Mordes.

Die Berliner Prozesswoche

Derweil beginnen diese Woche in Berlin einige Prozesse, die aufhorchen lassen (Zitate nach der Prozessvorschau der B.Z.):

Auffällig ist, dass die Kevins aus den Berliner Problembezirken sich inzwischen den Omars, Mohameds und Abdoulayes anschließen, was die Bevorzugung von Stich- und Hiebwaffen – offenbar mit ausreichender Klingenlänge (s. oben: „beide Arme abgeschlagen“) – angeht.

Daneben gibt es in Berlin einige Prozesse gegen Mitglieder der „Letzten Generation“, die sich an Straßen oder Gemälden festklebten und so der Nötigung und Sachbeschädigung schuldig machten. Aktuell sorgen die Klima-Sekten-Gläubigen wieder für die Blockade von Rettungswagen – und halten Polizisten vom Arbeiten ab.

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