Tichys Einblick
Steuerfinanziertes Aussehen

Eitel-Koalition statt Ampel-Koalition

137.000 Euro zahlen die Steuerzahler für das Aussehen der Außenministerin Baerbock. Nur die Spitze des Eisbergs? Fast 1,5 Millionen Euro gab die Ampel für persönliche Stylisten und Fotografen aus.

IMAGO / Lehtikuva

Persönliche Fotografen lichten die Ampel-Politiker ab, nachdem persönliche Stylisten sie hergerichtet haben. Alles zum Wohle der deutschen Steuerzahler. Diese bezahlen schließlich dafür. Die Ausgaben der Ampelregierung für Friseure, Visagisten und Fotografen sind deutlich gestiegen – auf rund 1,5 Millionen Euro. Das sind 80 Prozent mehr als noch 2021. Das geht aus einer Anfrage der AfD und Berechnungen des Bundes der Steuerzahler hervor.

Einen großen Beitrag zu diesem erheblichen Anstieg leistet Annalena Baerbock (Grüne) bei. Ihrer persönlichen Visagistin zahlt sie im vergangenen Jahr rund 137.000 Euro aus der Steuerkasse. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD heißt es: „Die Außenministerin wird zu Bild- und Fernsehterminen im In- und Ausland von einer Maskenbildnerin begleitet. Die Kosten spiegeln wider, dass die Dienstleistung mit zeitaufwändiger Reisetätigkeit verbunden ist und auch ad hoc an Wochenenden und zu besonderen Tageszeiten erbracht werden muss.“ Im Jahr 2021, in dem Heiko Maas (SPD) noch Außenminister war, gab das Ministerium knapp 8.000 Euro für persönliche Visagisten und Friseure aus. Dass dieser deutliche Anstieg nur mit dem Wechsel von einem männlichen Außenminister zu einer weiblichen Außenministerin zu tun hat, erscheint fraglich.

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Weniger Fokus auf Schminke, aber deutlich mehr Fokus auf vorteilhafte Fotos, legt Robert Habeck (Grüne). Bis Anfang Dezember begleitete ihn eine „fotografische Begleitung“ zu sämtlichen Terminen. Ab November suchte er nach einem neuen persönlichen Fotografen, den er während einer Vertragslaufzeit von vier Jahren mit 400.000 Euro vergüten wollte. Außerdem hat sein Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) letztes Jahr mehr als 83.000 Euro für Fotografen ausgegeben. Zwei Jahre vorher waren es weniger als 1.000 Euro. Das Ministerium begründet diese Ausgaben so: Die Bundesregierung habe den Auftrag, „die Bürgerinnen und Bürger transparent über ihre Arbeit und Termine zu informieren“.

Auch andere Ministerien gaben im vergangenen Jahr deutlich mehr für Fotografen aus als üblich: Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) zahlte im vergangenen Jahr knapp 87.000 Euro an Fotografen – fast doppelt so viel wie 2021. Das Ministerium des Innern und für Heimat versechsfachte seine Ausgaben für Fotografen und gibt für diese nun fast 30.000 Euro aus. Teilweise sind in diesen Kosten nicht einmal die Reisekosten enthalten. Diese bezahlen die Ministerien dann noch zusätzlich aus der Steuerkasse.

Dass Politiker viel Geld für persönliche Fotografen und Visagisten ausgeben, ist aber nicht nur ein Phänomen auf bundesweiter Ebene: Auch kommunale Politiker zahlen ordentliche Summen, um sich gut ablichten zu lassen: Die Abteilung der ehemaligen Berliner Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Bettina Jarasch (Grüne) zahlte im letzten Jahr allein rund 71.000 Euro an Fotografen. Das ist doppelt so viel wie ihre Vorgesetzte, die damalige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), in der Sparte ausgegeben hat.

Dabei braucht es eigentlich keine mitreisenden Privatfotografen: Professionelle Pressefotografen begleiten die Politiker ohnehin und veröffentlichen aktuelle Fotos von diesen in Datenbanken, auf die Journalisten bei ihrer täglichen Arbeit zugreifen können. Der Bund der Steuerzahler Deutschland kritisiert: „In Zeiten vermeintlich knapper Kassen, von Rekordverschuldung und Rezessionsängsten wäre es ein gutes Signal an den Steuerzahler, die Ausgaben für teure Visagisten zu reduzieren und sich zweimal zu überlegen, ob ein Fotograf engagiert werden muss, um den eigenen Auftritt ins gewünschte Licht zu rücken“.

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