Es war einmal … Über 50 Jahre lebte Prinz Disney ungestört im Reich des Königs von Florida. Er baute zauberhafte Schlösser und magische Fahrgeschäfte. Jeden Tag kamen abertausende Kinder und ihre Eltern und besuchten seine Märchenwelt. Der König von Florida duldete lange Zeit, dass Prinz Disney die Gesetze seines Königreichs Florida nicht anerkannte, da er sah, dass seine Untertanen gerne das Reich des Prinzen besuchten. In den letzten Jahren vertraute Disney aber schrägen Beratern aus dem fernen Reich Kalifornien: Prinz Diversity mit seinem Gender-Hofstaat. Sie attackierten den König, das Volk murrte und so begab es sich, dass der König selbst die Kontrolle über Disneys Reich übernahm.
Endgültig entflammt ist der Streit zwischen dem Govenor und Disney über das „Parental Rights in Education“ (Recht der Eltern auf Erziehung) fälschlicherweise oft „Don’t Say Gay“-Gesetz (sag nicht schwul) genannt, welches von Disney hart attackiert wurde. Ron DeSantis will mit dem Gesetz verhindern, dass Lehrer oder Erzieher schon Kindergartenkinder oder Erstklässler mit sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität traktieren. Disney behauptete, man wolle Schwulen und Transgendern den Mund verbieten, und agitierte auf allen möglichen Kanälen gegen DeSantis und das Gesetz. DeSantis wiederum bezeichnete Disney als einen Anbieter „woker“ Ideologie, der Kinder auf unangemessene Art sexualisiert.
Um zu verstehen, wie es zu dem Zerwürfnis kam, muss man ein wenig in die Vergangenheit blicken. Walt Disney suchte in den 60er Jahren in Florida nach einem Stück Land, das er eigenständig verwalten konnte. Zu sehr störte es ihn, dass in Anaheim, Kalifornien, wo er 10 Jahre zuvor ein Disneyland geschaffen hatte, Anwohner und Geschäftsleute rund um das Magic Kingdom ebenfalls Geschäfte machten und er keinen Einfluss auf die Regierung hatte. Für das neue Disneyland hatte er eine andere Aufstellung im Sinn. Eine Art Staat im Staat. Eigenmächtig regiert, eigenmächtig verwaltet. Florida erfüllte ihm seinen Wunsch.
Der Reedy Creek Improvement District wurde im Mai 1967 geschaffen und die Walt Disney Company erhielt die Kontrolle über das Land. Zu der Zeit war das Land in Zentralflorida kaum mehr als unbewohnte Weide und Sumpf. Heute gehören zu dem Verwaltungsbezirk: 4 Themenparks, 2 Wasserparks, 1 Sportkomplex, 179 Fahrspurmeilen, 67 Meilen Wasserstraße, die Städte Bay Lake und Lake Buena Vista, über 40.000 Hotelzimmer, 100 Restaurants und Einzelhandelsgeschäfte. ein Umweltlabor zur Prüfung der Wasserqualität, eine Stromerzeugungs- und -verteilungsanlage, ein Erdgassystem, ein Kühlwassersystem, Wassersammel- und Aufbereitungsanlagen, ein Abfall- und Wertstoffsystem.
Kritiker des Bezirks argumentieren schon lange, dass diese Vereinbarung aus den 60er Jahren Disney einen kommerziellen Vorteil verschafft, der für andere nicht verfügbar ist. Immerhin sind in Florida seither viele andere Themenparks entstanden, von denen aber keiner selbst regiert wird. Außerdem hatte der Konzern den Staat Florida im Grunde genommen übers Ohr gehauen. Disney teilte Florida damals mit, dass man plane, eine futuristische Stadt zu bauen, die ein eigenes Transportsystem und eine innovative Stadtplanung umfassen würde. Dafür benötige das Unternehmen Autonomie beim Bau und bei der Entscheidung, wie das Land genutzt werden solle. Die futuristische Stadt wurde aber nie gebaut, stattdessen entstand noch ein zweiter Themenpark, der 1982 eröffnet wurde. Aber die Autonomie blieb dem Konzern erhalten.
Als 2018 Ron DeSantis als Governor Floridas gewählt wurde, schaute er sich das Konstrukt genau an und ließ bereits prüfen, ob man einen Riegel vor die Selbstverwaltung schieben könnte. Am Montag dann war es soweit. „Heute wird das Corporate Kingdom endlich beendet“, sagte Desantis, als er in in Lake Buena Vista das Gesetz unterschrieb. „There’s a new sheriff in town, und zukünftig wird Disney Rechenschaft ablegen müssen.“ Aus dem Reedy Creek Improvement District wird der Central Florida Tourism Oversight District. Niemand, der in den letzten drei Jahren mit einem Themenpark zusammengearbeitet oder einen Vertrag abgeschlossen hat, darf jetzt in der neuen Bezirksregierung tätig sein.
Damit hat DeSantis einmal mehr bewiesen, dass er es ernst meint mit seinem Kampf gegen woke Bewegungen und Florida ein „State of free Speech“ bleiben wird. Disney, gesteuert aus Kalifornien, hat sich in Florida verzockt.