Liebe Meldestelle Antifeminismus,
j’accuse. Ich klage an: mich selbst.
Melde hiermit: Ich bin zutiefst antifeministisch eingestellt, seit Jahrzehnten, aus Erfahrung. Nehmen Sie die Verfolgung auf. Es lohnt sich. Man kann immer dazulernen.
Es sind Feministinnen, die ihr Lebensmodell – ab in den Aufsichtsrat! – als das einzig wahre behaupten und andere Lebensentwürfe als „reaktionär“ diskriminieren. Es sind Feministinnen, die „Männer sind Abfall“ tönen oder den „toxischen alten weißen Mann“ zum Abschuss freigeben wollen.
Wer sich Feministin nennt, vertritt nicht „die Frauen“, sondern höchstens die eigenen Interessen. Feminismus will Macht.
Zum feministischen Argument greifen die Gewieften höchstens, wenn es ihnen einen Machtvorteil verspricht, ob in Familie oder Beruf. Wenn sie sich als Opfer gibt, ist frau unschlagbar.
Übrigens: Die Forderung nach „Gleichstellung“, die sie als anstrebenswert betrachten, beweist allein schon ihre ideologisch bedingte Wahrnehmungsverzerrung. Frauen und Männer sind nicht gleich, nicht in ihren Interessen, nicht in ihren Fähigkeiten, nicht in ihrer Biologie. Und wenn die Trans-Lobby noch so sehr darum bemüht ist, nachzuweisen, dass ein Penis kein per se männliches Geschlechtsorgan ist.
Meine Generation hat sich für Gleichberechtigung eingesetzt, nicht für „Gleichstellung“ – die wird niemals zu haben sein. Oder ist das als geschickter Schachzug zu verstehen: Durch diese Umdefinition kann der feministische Kampf auf ewig gestellt werden?
Der Kampf um die Emanzipation ist hierzulande längst ausgekämpft. Es reicht, Frauen nicht an dem zu hindern, was sie wollen – ob das Karriere heißt oder der Verzicht darauf. Was also soll das noch, dieser feministische Furor, diese freche Behauptung, frau müsse privilegiert werden, weil sie noch immer so viel nachzuholen habe nach vieltausend Jahren Patriarchat? Das Ergebnis sehen wir derzeit mit unserer paritätisch zusammengesetzten Regierung. Wer sonst nichts kann, wird Quotenfrau – ein cleveres Geschäftsmodell für die eine oder andere, dazu braucht es nicht viel: weder Wissen noch Erfahrung.
Oder ist Baerbocks Aufforderung an Putin, eine 360-Grad-Wende zu vollziehen, in Wirklichkeit ein Friedensangebot, da er sich dafür ja gar nicht vom Platz rühren müsste? Der ehemalige russische Präsident Medwedew spottete über die „Frau Geometrie-Expertin“: „Es ist doch komisch, dass Europa von solch unwissenden Menschen regiert wird.“
Langsam ist es nicht mehr komisch. Solche Feministinnen an der Macht sind eine Beleidigung für alle vernünftigen Frauen in diesem Land. Der Feminismus hat sich ganz aus eigener Kraft erledigt.
Liebe Meldestelle: Dort, und nur dort ist der wahre Antifeminismus zu finden.