Zu den subversivsten Orten der neuen Wirklichkeit gehört der Bücher-Flohmarkt. Hier gibt es verbotene Ware zu kaufen. Gefährliche Gedanken. Buchstäblich. Künftig bringt der Verlag Puffin – der heißt wirklich so – nur noch Ausgaben von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ heraus, in denen von „kleinen Menschen“ die Rede ist. Die Welt wird dadurch wieder ein klein wenig sicherer.
Nicht auszudenken, wenn Finn Torben auf dem Bücher-Flohmarkt eine alte Ausgabe von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ in die Hand bekommt. Da steht dann „kleine Männer“ drin. Derart mit einer Mikroaggression konfrontiert würde der Philosophie-Student – 27. Semester – sein veganes Butterbrot fallen lassen und heulend sich im Kreis winden.
In Mainz wollten sie eine Straße nach ihm benennen, haben es sich im Zuge der Sichtbarmachung von Frauen aber anders überlegt. Nun verbindet die „Dem anderen Lektor von Suhrkamp seine Mutter“-Straße die nördliche mit der südlichen Neustadt. Früher hieß sie Hindenburgstraße.
Noch ist die Welt ein gefährlicher Ort, schreit einem buchstäblich „kleine Männer“ aus Dahls aggressiven Büchern entgegen. Doch bald ist nichts mehr zu tun, außer Finn Torben vom Bücher-Flohmarkt fernzuhalten. Und von alten Dahl-Ausgaben. Wobei: Am besten, wir halten Finn Torben von uns allen fern – dann hat jeder enorm gewonnen.